1. Startseite
  2. Lokales
  3. Witzenhausen
  4. Waldkappel

Waldkappeler Parlament beschließt Resolution „Wolf“ – Grüne enthalten sich

Erstellt:

Von: Stefanie Salzmann

Kommentare

Ohne Wolfszäune sind Weidetiere noch mehr in Gefahr, Opfer von Wölfen zu werden. Die Stadt Waldkappel, die inzwischen offizielles Wolfsterritorium ist, fordert in einer Resolution Land und Bund zum Handeln auf.
Ohne Wolfszäune sind Weidetiere noch mehr in Gefahr, Opfer von Wölfen zu werden. Die Stadt Waldkappel, die inzwischen offizielles Wolfsterritorium ist, fordert in einer Resolution Land und Bund zum Handeln auf. © TOBIA s STÜCK

Das Waldkappeler Stadtparlament hat am Freitagabend eine Resolution „Wolf“ verabschiedet, bei der es sich um eine angepasste Version der Resolution handelt, die der Kreistag Werra-Meißner kürzlich beschlossen hat.

Waldkappel – Darin wird eine Änderung des EU- und Bundesrechtes betreffs des Schutzstatus des Wolfes sowie eine Überarbeitung der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt gefordert. Kritisiert wird, dass der Schutz einseitig auf den Wolf zielt, nicht aber die Interessen der Menschen und der Kulturlandschaft berücksichtigt werden. Die Waldkappeler Resolution fordert, dass der gesamte Werra-Meißner-Kreis zum Wolfspräventionsgebiet erklärt werden soll.

Die höchste Wolfsdichte Hessen gibt es in Nordhessen, Waldkappel wurde erst jüngst durch das hessische Umweltministerium zum Wolfsterritorium erklärt. Daher fordert das Parlament Informationsveranstaltungen, um die Bevölkerung aufzuklären sowie von der Möglichkeit der Entnahme von Problemwölfen aktiv Gebrauch zu machen.

Die am Freitagabend auf der Sitzung beschlossene Resolution war von den Fraktionen aus SPD, CDU und ÜWG eingebracht worden. Die Fraktion Bü90/ Die Grünen, die laut Frieder Weth-Schubert in die Diskussion des Papiers im Vorfeld nicht involviert worden waren, enthielten sich bei der Abstimmung. Zuvor hatte das Parlament einen Antrag der Grünen abgelehnt, die Resolution noch mal in den Hauptausschuss zu verweisen und dort ausführlicher zu diskutieren.

„Wir stellen uns keinesfalls gegen eine Resolution“, sagte Ingrid Braunbarth von den Grünen. Aber für einige darin enthaltene Positionen fehle es an Fachwissen, um zu einer fundierten Meinung zu gelangen. Darüber hinaus habe die Fraktion Fragen wie, ab wann von einer Überpopulation die Rede ist, was ein sogenannter Problemwolf ist, und weshalb die Kindergärten auf Waldtage verzichten?

Zudem solle beraten werden, welche konkreten Maßnahmen in der Kommune umzusetzen möglich wären. Als Beispiele nannte Braunbarth einen kommunalen Wolfsfond, Beratung und Unterstützung für Weidetierhalte und die Entbürokratisierung von Entschädigungen.

Niklas Gries (CDU) sagte: „Wir haben keine Forderungen nach unrechter Entnahme, aber wir sind gewählt worden, um uns der Sorgen der Bürger anzunehmen.“ Die Resolution forderte Bund und Land zum Handeln auf. „Es geht jetzt darum, Weichen zu stellen, damit die Bevölkerung sich sicher fühlen kann“, sagte er.

Gerade die Lage in Waldkappel sei in keinster Weise mit der in Brandenburg zu vergleichen, wo es riesige Truppenübungsplätze gebe, oder Schweden als Land mit großer Fläche und wenig Bevölkerung. „Hier haben wir eng zusammenliegende Orte und dazwischen viel Wald“, sagt er. Waldkappels Bürgermeister Frank Koch erklärte zum Abschluss, dass sich die Bürgermeister im Werra-Meißner-Kreis darauf verständigt hätten, dass die Organisation von Informationsveranstaltungen in den Händen von Landrätin Nicole Rathgeber liege. (Stefanie Salzmann)

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion