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Einsatz aus der Vogelperspektive: Feuerwehr Wanfried mit Drohne ausgestattet

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Von: Kristin Weber

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Experten: Daniel Trenk (links) und Simon Schäfer sind Drohnenpiloten und steuern künftig die Feuerwehr-Drohne bei Einsätzen im gesamten Werra-Meißner-Kreis.
Experten: Daniel Trenk (links) und Simon Schäfer sind Drohnenpiloten und steuern künftig die Feuerwehr-Drohne bei Einsätzen im gesamten Werra-Meißner-Kreis. © Kristin Weber

Die Drohne, die die Freiwillige Feuerwehr Wanfried jetzt für den Einsatz bekommen hat, ist schon ein kleines Wunderwerk der Technik.

Wanfried – Sie ist klein, aber sehr teuer. Sie kann aus weiter Distanz von oben in jeden noch so kleinen Winkel spähen. Sie kann messen und dokumentieren. Und über das Wärmebild kann sie auch das Verborgene sichtbar machen.

Damit startet im Werra-Meißner-Kreis ein Pilotprojekt: Die erste Feuerwehrdrohne, die für den überregionalen Einsatz zur Verfügung stehen wird. Eine Drohne kann die Einsätze der Feuerwehren heute aus anderen Perspektiven begleiten und wichtige Informationen sammeln, erklären Simon Schäfer und Daniel Trenk.

Sie sind beide auch privat Drohnenpiloten und haben die entsprechenden EU-Qualifikationen zum Fliegen einer Drohne. Sie regten die Anschaffung an. „Bei einem Brand können wir mit einer Drohne den Einsatzort aus der Vogelperspektive betrachten“, erklärt Daniel Trenk. „Über die Wärmebildkamera können wir genau erkennen, wo sich die Glutnester befinden und dann gezielte Maßnahmen einleiten.“

Dies steigere auch die Sicherheit der Kameraden im Einsatz. Bei der Personensuche aus der Luft leistet die Drohne wertvolle Hilfe. „Die Kamera verfügt neben dem Wärmebild über einen speziellen Personensuchmodus“, sagt Simon Schäfer. „Mittels einer KI können Personen so schneller entdeckt und auf dem Bild hervorgehoben werden.“

Zudem kann die Drohne einen Umgebungsscan vornehmen, aus dem ein 3-D Modell des Einsatzortes erstellt werden kann. Dies ist hilfreich bei der Nachbesprechung des Einsatzes. Oder die Drohne fliegt durch die Straßen und informiert die Bevölkerung über Lautsprecherdurchsagen. Im privaten Bereich werden Drohnen vor allem in der Landschaftsfotografie eingesetzt oder bei der Rehkitzrettung.

Drohnen für den öffentlichen Einsatz besitzen im Kreis bislang nur die Rettungshundestaffel sowie die Feuerwehr Meinhard. Die Wanfrieder Feuerwehr möchte ihre Drohne nun aber auch für die Einsätze anderer Wehren zur Verfügung stellen. Die beiden Drohnenführer können zudem weitere Kameraden im Einsatz mit der Drohne ausbilden.

Nützlicher Helfer: Die Freiwilligen Feuerwehren im Werra-Meißner-Kreis wurden nun mit einer Drohne ausgestattet.
Nützlicher Helfer: Die Freiwilligen Feuerwehren im Werra-Meißner-Kreis wurden nun mit einer Drohne ausgestattet. © Kristin Weber

„Wahnsinn, was da alles möglich ist“, sagt Wanfrieds Bürgermeister Wilhelm Gebhard, während die Drohnenpiloten vorführen, was der kleine Schwirrer alles kann. Der Datenschutz sei allerdings ein sensibles Thema, da die Aufnahmen sehr leicht die Privatsphäre von Menschen verletzen können.

Da im Haushalt der Stadt kein Geld mehr übrig war, hat diese vermittelt und Sponsoren an Bord geholt: Den Löwenanteil der 7000 Euro Anschaffungskosten spendet die VR-Bank Mitte. Spenden geben außerdem die Sparkasse Werra-Meißner, das E-Werk Wanfried, die Firma Wandt Werkzeug und Maschinenbau sowie Wolfgang Beckers in Wanfried.

„Wir möchten die ehrenamtliche Arbeit in der Region unterstützen“, sagt Uwe Linnenkohl, Vorstand der VR-Bank Mitte. „Wenn etwas Gutes für die Allgemeinheit getan wird, sind wir gerne dabei.“ (Kristin Weber)

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