Digital-Truck besucht die Gerhart-Hauptmann-Schule in Wanfried

Erste Schritte in den Bereichen Programmieren, Gestalten eines Slow-Motion-Films und der Arbeit mit einer künstlichen Intelligenz haben die Kinder der Gerhart-Hauptmann-Schule in Wanfried gemacht.
Wanfried – Bunt leuchtend rollen drei Roboter über den Boden. Zusammengebaut haben sie die Dritt- und Viertklässler der Wanfrieder Gerhart-Hauptmann-Schule. Dort ist diese Woche der Digital-Truck zu besucht. Das Angebot soll digitale Bildung für Grundschüler vermitteln – und das direkt auf dem eigenen Schulhof. Seit Anfang Oktober fährt der Truck als Initiative des Hessischen Kultusmministeriums und der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung zu Schulen in Hessen. Ausgewählt werden immer zwei Schulen pro Schulamtsbezirk. Auf dieser Tour war der Digital-Truck zuvor in Philippsthal (Hersfeld-Rotenburg) unterwegs, wie Tiana Piesendel erklärt.
Sie arbeitet für Helliwood, was als Geschäftsbereich des Fördervereins für Jugend und Sozialarbeit an der Umsetzung des Digital-Trucks beteiligt ist. Die Container des Trucks sind mit Technik ausgestattet, welche die Schülerinnen und Schüler nutzen können. Die Gerhart-Hauptmann-Schule hat die Kinder beider Jahrgänge während der Projektwoche so eingeteilt, dass jeder an jedem für seinen Jahrgang geeigneten Workshop teilnehmen kann. Insgesamt 90 bis 100 Kinder waren jeweils einen ganzen Schultag über in einem der mobilen Klassenzimmer, hatten ansonsten normalen Unterricht.
„Sie haben das ganz großartig gemacht“, lobt Lehrer und IT-Beauftragter Peter Eberhardt die beiden Mitarbeiter des Digital-Trucks. Mit Vergleichen zum menschlichen Körper brachte Tiana Piesendel den Schülern die Bauteile eines Roboters und deren Aufgaben näher. „Was hält uns am Leben?“, fragte sie und bekam direkt eine Antwort von Lotta: „Das Herz!“ Als Roboter-Herz erklärte die Helliwood-Mitarbeiterin den Akku im Hauptelement: „In unserem Fall ist es Blut. Beim Roboter ist es Strom.“

Zuerst nach einer Vorgabe, danach noch einmal frei, bauten die Kinder in Kleingruppen eigene Roboter, programmierten und steuerten sie mit Tablets. Dieser Workshop hat Schülerin Pia am besten gefallen. Doch auch vom eigenen Gestalten der Stop-Motion-Filme erzählt sie. Dafür haben die Drittklässler Figuren immer ein Stück weiter bewegt, sie fotografiert und am Ende Ton oder auch Sprechblasen eingefügt. In Sophias Gruppe entstand der Film „Ein schöner Tag mit Oma“. Das Projekt hat ihr „echt gut gefallen.“
An die vierten Klassen richtete sich ein Workshop zu künstlicher Intelligenz, bei dem sie Skizzen zum Leben erweckten. Heute stellen die Kinder einander ihre Ergebnisse im Rahmen der Abschlussveranstaltung vor. Weitergehen soll die digitale Bildung an der Schule laut Eberhardt. Im Projekt genutzte Programme sind bereits installiert. Erste Programmier-Schritte und Arbeit mit künstlicher Intelligenz sollen weiterhin geboten werden. Begeistert zeigten sich laut ihm neben den Schülern auch die Eltern, für die es am Montagnachmittag eine Info-Veranstaltung gab. (Eden Sophie Rimbach)