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Werra-Meißner: Waldkindergarten und Geo-Naturpark schränken ihre Angebote nicht ein

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Von: Eden Sophie Rimbach

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In größeren Gruppen sind der Waldkindergarten und die Umweltbildung des Geo-Naturparks im Wald unterwegs. Das schrecke den Wolf als scheues Tier ab. (Symbolbild)
In größeren Gruppen sind der Waldkindergarten und die Umweltbildung des Geo-Naturparks im Wald unterwegs. Das schrecke den Wolf als scheues Tier ab. symbo © Frank Rumpenhorst/DPA

Mit Gruppen besuchen der Waldkindergarten am Leuchtberg in Eschwege und die Umweltbildung des Geo-Naturparks Frau-Holle-Land weiterhin den Wald. Die Gefahr einer Wolfsbegegnung sei derzeit gering.

Werra-Meißner – Die beiden Waldkappeler Kindergärten „Pusteblume“ und „Rappelkiste“ besuchen den nahe Bischhausen gelegenen Waldkindergarten derzeit nicht und verzichten auch auf Waldspaziergänge. Beschlossen wurde das vor rund einem Monat aufgrund vermehrter Wolfssichtungen und vielfacher Risse von Wild- und Nutztieren rund um Waldkappel.

Waldkindergarten am Leuchtberg

Anders beschreibt Reinhild Eggenwirth die Lage für den Waldkindergarten am Leuchtberg. Raumkonzept des Kindergartens ist, dass der Alltag unter freiem Himmel auf seinem Grundstück am Großen Leuchtberg stattfindet. „Bei uns war es jetzt noch kein Angst-Thema“, erklärt die Leiterin des Waldkindergartens. Bei einer Gruppe von 15 Kindern und dem entsprechenden Lärm würde sich der Wolf als scheues Tier nicht nähern. Dennoch gelte es aufzupassen, dass sich Kinder nicht von der Gruppe wegbewegen. Das ist beim Waldkindergarten eine Regel, die schon zuvor bestand. Das richtige Verhalten bei der Begegnung mit einem Wolf lernen die Kinder dennoch. Eine Veranstaltung mit einer auf das Schulen von Kindern spezialisierten Referentin soll bald stattfinden. Auch das Team des Kindergartens informiere sich regelmäßig, wird die Informationsveranstaltung „Wölfe in Hessen“ mit dem Wolfszentrum Hessen am Mittwoch (5. April) besuchen. Auseinandergesetzt habe sich das Team mit den Informationen des Wolfszentrums Hessen und gebe an Eltern weiter, wo sie mehr zum Thema Wolf finden können.

Reinhild Eggenwirth sagt: „Wir treffen uns mit anderen Waldkindergärten aus der Region.“ In der gleichen Zeit wie die Angebote in Oberrieden, Hessisch Lichtenau und eine der beiden Gruppen in Witzenhausen ist das in Eschwege entstanden. Mit ihnen und der seit knapp 25 Jahren bestehenden anderen Gruppe aus Witzenhausen hat sich ein Gremium zum gemeinsamen Treffen und Austausch gegründet. Auch den Internationalen Tag des Waldkindergartens werden sie gemeinsam feiern.

Die Leiterin des Waldkindergartens erklärt, dass auch die Lage des Grundstücks am Leuchtberg eine Wolfsbegegnung sehr unwahrscheinlich mache. „Es ist eine Insellage“, sagt sie mit Blick auf das Grundstück am Großen Leuchtberg. Anders als bei einem großen Wald gebe es dort kein großes Rotwildkommen. Kleinere Tiere und selten mal ein Rehbock bieten den Wölfen laut der Leiterin zu wenig Nahrung. Anders wäre es, wenn der Kindergarten das Gefühl hätte, dass der Wolf näherkommt.

Umweltbildung des Geo-Naturparks Frau-Holle-Land

Im gesamten Frau-Holle-Land finden die Angebote der Umweltbildung des Geo-Naturparks Frau-Holle-Land statt. „Wir gehen ganz normal weiter in den Wald“, sagt Anke Fink, Leitung Umweltbildung. Das geschehe unter Absicherung durch das Hessische Wolfszentrum. Ebenso wie beim Waldkindergarten kennen die Mitarbeiter die richtigen Verhaltensweisen bei einer Wolfsbegegnung. Bei Gruppen von acht bis 30 Kindern und dem entsprechenden Geräuschpegel sei eine Begegnung auch angesichts der aktuellen Anzahl von Wölfen sehr unwahrscheinlich. Hinzu komme, dass der Wolf schon länger wieder heimisch sei, als man davon wisse.

Die Schulen und Kindergärten, die die Umweltbildung nutzen, haben laut Anke Fink bisher keine Bedenken geäußert. Teilgenommen hat der Geo-Naturpark auch an der Video-Konferenz mit allen Kindergartenleitungen zum Thema. Bei steigender Anzahl der Wölfe oder der Präsenz von Problemwölfen würde der Geo-Naturpark das Vorgehen bei der Umweltbildung neu einordnen. (Eden Sophie Rimbach)

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