Waldkappeler Abgeordneter will CO2-Ausstoß verringern
Wenn Waldkappel ihr Ziel als Klimakommune erreichen will, bis zum Jahr 2030 den CO2-Ausstoß um 65 Prozent zu verringern, muss sie bis dahin 300 Tonnen CO2 einsparen.
Waldkappel – „Wir müssen den Prozess ernst nehmen, denn lange wurde Wissen über den Klimawandel verleugnet und bisher ist bei der Erderwärmung keine Abwärtskurve zu erkennen“, sagt Frieder Weth-Schubert, der als Abgeordneter von Bü90/ Die Grünen für die städtischen Liegenschaften eine CO2-Bilanz aus den Daten der Jahre 2016 bis 2022 erstellt hat. Die Stadt ist 2021 den hessischen Klimakommunen beigetreten.
Als größte CO2-Schleuder hat Weth-Schubert den Heizölverbrauch ausgemacht, der sich in Waldkappel in den Dorfgemeinschaftshäusern, Bürgerhaus und Rathaus sowie den Kindergärten, Sporthallen und der Pumpstationen des Klärwerkes Schemmergrund im Jahr auf 238,6 Tonnen CO2 summiert. Dem folgt der Stromverbrauch, der um die 180 Tonnen CO2 pro Jahr produziert und Gas mit 46,7 Tonnen CO2. Zusammen ergibt das eine Summe von 462,3 Tonnen CO2, die Waldkappel jährlich produziert. Um das Klimaziel bis 2030 zu erreichen, müsste die Kommune ihren CO2-Ausstoß auf 161 Tonnen reduzieren.
Doch Weth-Schubert hat nicht nur bilanziert, sondern gemeinsam mit Ausschüssen Vorschläge erarbeitet, die bei der CO2-Reduzierung und dem Energieeinsparen helfen können. Dazu gehören:
- PV-Anlagen auf das Dach des Freibades sowie die Parkplätze mit Solarpanelen zu überdachen und damit einen doppelten Effekt, nämlich auch den Platz zu beschatten, zu erreichen.
- zu prüfen, wo weitere PV-Anlagen zur Energiegewinnung möglich sind
- die Straßenbeleuchtung auf Led umzustellen
- der Bau eines Wasserrückhaltebeckens
- Klimaaktionstage in Kindergärten zum Thema Energiesparen
- Bildung einer Arbeitsgemeinschaft oder eines Klima-Rates zur Beratung weiterer Schritte
- Vorantreiben des Projektes energetische Quartierssanierung, an dem Waldkappel seit vorigem Jahr teilnimmt.
Weth-Schubert mahnte am Freitag vor der Stadtverordnetenversammlung, dass sich jeder am Schutz des Klimas beteiligen solle. „Wir erzeugen zwar inzwischen nicht wenig regenerative Energie, wir haben aber auch unseren Verbrauch erhöht“, sagte er. „Ohne Wohlstandsverlust wird das alles nicht funktionieren.“
(Stefanie Salzmann)