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Wie sich die Inflation auf das Abfallaufkommen im Werra-Meißner-Kreis auswirkt

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Von: Theresa Lippe

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Die Mengen dessen, was die Menschen im Werra-Meißner-Kreis im vergangenen Jahr weggeworfen haben, sind zurückgegangen.
Die Mengen dessen, was die Menschen im Werra-Meißner-Kreis im vergangenen Jahr weggeworfen haben, sind zurückgegangen. © Andreas Fischer (Symbolbild)

Egal, ob Biomüll, Altpapier oder Restabfall: Die Mengen dessen, was die Menschen im Werra-Meißner-Kreis im vergangenen Jahr weggeworfen haben, sind zurückgegangen.

Werra-Meißner – Laut Zweckverband Abfallwirtschaft Werra-Meißner-Kreis ging seit Kriegsbeginn besonders die Menge des Sperrabfalls zurück: So wurden zwischen März 2021 und Februar 2022 rund 1,353 Tonnen Sperrmüll entsorgt, von März 2022 bis Februar 2023 waren es nur noch 1,154 Tonen. „Das ist ein Rückgang von 14,72 Prozent“, erklärt Martin Schulze vom Zweckverband Abfallwirtschaft.

Schulze: „Die Mengen, die über den Gelben Sack beziehungsweise über die gelbe Tonne entsorgt werden, sind uns nicht bekannt.“ Anders ist es bei Bioabfall und Restmüll. So ist der Bioabfall um 13,45 Prozent weniger geworden: 5,351 Tonnen, statt wie im Vorjahr 6,183 Tonnen wurden beim Zweckverband gemessen.

„Bei der Interpretation der Zahlen sollte beachtet werden, dass beim Bioabfall der Witterungsverlauf von Frühjahr bis Herbst Einfluss auf die Mengen hat, da im Verbandsgebiet auch Gartenabfälle, Rasenschnitt und so weiter über die Biotonnen entsorgt wird“, so Schulze.

Die Menge an Papiermüll ging um 11,79 Prozent zurück auf 3,632 Tonnen. Lediglich der Restabfall wurde nur minimal weniger: Statt 4,502 Tonnen in 2021 wurden in 2022 nur noch 4,394 Tonnen entsorgt. Das sind 2,39 Prozent weniger Restmüll.

Im Verbandsgebiet des Zweckverbands Abfallwirtschaft Werra-Meißner-Kreis liegen: Bad Sooden-Allendorf, Berkatal, Großalmerode, Herleshausen, Hessisch Lichtenau, Meinhard, Meißner, Neu-Eichenberg, Ringgau, Waldkappel, Wanfried, Wehretal und Weißenborn. In der Statistik nicht mit aufgeführt sind die Städte Eschwege, Sontra und Witzenhausen, informiert Martin Schulze.

Der Abfallexperte wolle keine Spekulationen anstellen, warum das Abfallaufkommen im Kreis zurückgegangen ist. Wirft man jedoch einen Blick auf den Landkreis Kassel, ist dort ein ähnlicher Trend zu erkennen. Während 2021 im Kreis Kassel noch gut 45 000 Tonnen Biomüll zusammenkamen, waren es im vergangenen Jahr über 7000 Tonnen weniger.

Als Grund vermutet der stellvertretende Betriebsleiter des dortigen Abfallentsorgungsbetriebs, Jörg Hezel, die hohe Inflation vor allem durch den Ukraine-Krieg: „Die Menschen konsumieren deutlich weniger“, sagt Hezel.  mgo

(Theresa Lippe)

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