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125 Jahre Kolonialschule: Verschiedene Aktionen zum Gedenken

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Von: Wiebke Huck

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Vor dem Gebäude der ehemaligen Kolonialschule, heute Universität: Johannes Siebold (Stadtmarketing, von links), Sabine Jacobs (Weltladen), Katharina Feldmann (Partnerschaft für Demokratie), Anna Siekmann (Weltladen), Holger Mittelstraß (Studienkoordinator Universität), Koordinator Ibrahim Klingeberg-Behr und Hannah Grund-Magomu vom Tropengewächshaus.
Vor dem Gebäude der ehemaligen Kolonialschule, heute Universität: Johannes Siebold (Stadtmarketing, von links), Sabine Jacobs (Weltladen), Katharina Feldmann (Partnerschaft für Demokratie), Anna Siekmann (Weltladen), Holger Mittelstraß (Studienkoordinator Universität), Koordinator Ibrahim Klingeberg-Behr und Hannah Grund-Magomu vom Tropengewächshaus. © Wiebke Huck

125 Jahre ist es her, dass am 23. Mai 1898 die Deutsche Kolonialschule für Landwirtschaft, Handel und Gewerbe im Schloss Neuwied gegründet wurde. In der Aufsichtsratssitzung am selben Tag wurde Witzenhausen als Sitz der Schule offiziell bestätigt.

Witzenhausen –Das Thema Kolonialismus ist in Witzenhausen ein sensibles Thema, das wissen auch die Mitglieder der Arbeitsgruppen, die sich anlässlich des Jahrestags der Gründung der Kolonialschule intensiv mit der Geschichte auseinandersetzen.

Dazu gehören unter anderem neben dem Weltladen, der Partnerschaft für Demokratie im Werra-Meißner-Kreis, dem Tropengewächshaus, dem Hochschulverband und dem Geschichtsverein auch das Stadtmarketing und die Gruppe Witzenhausen Postkolonial. Rund 15 Personen treffen sich einmal im Monat, einige in Präsenz, andere schalten sich online dazu, um zu planen und Ideen zu sammeln, wie man dem Gedenken und Erinnern an den Kolonialismus 125 Jahre nach Gründung der Kolonialschule in Witzenhausen gerecht werden kann.

Das Thema Kolonialismus ist laut Sabine Jacobs vom Weltladen im Rahmen von verschiedenen Projekten und Vorträgen ohnehin regelmäßig im Weltladen präsent. Auch die Mitarbeiter des Tropengewächshauses bieten regelmäßig Führungen an, die den Fokus auf die Bedeutung von Botanischen Gärten im Kolonialismus legen. Dass sich die Gründung der Kolonialschule in Witzenhausen jetzt zum 125. Mal jährt, wollen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft nutzen, um das Thema in die Stadt zu tragen, die Menschen zu sensibilisieren, die Erinnerung wachzuhalten und aufzuzeigen wo heute noch Zusammenhänge bestehen. Laut Anna Siekmann vom Weltladen etwa, indem man die Strukturen nach wie vor unbeabsichtigt durch den Kauf von nicht fair gehandelten Bananen oder Kaffee unterstützt. Verschiedene Veranstaltungen, alle unter dem Motto „Von kolonialer Vergangenheit zu heutiger Verantwortung“ sollen in diesem Jahr mehr Aufmerksamkeit auf das wichtige Thema lenken, das laut der Arbeitsgruppe nicht ausreichend gewürdigt, den Opfer nicht angemessen gedacht würde. Viel zu wenige Menschen, selbst in Witzenhausen, wüssten eigentlich, was es mit dem Kolonialismus auf sich hat und in welchem Bezug er zur Kirschenstadt stünde, finden die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft.

Selbst im Lehrplan der Schulen würde das Thema kaum Beachtung finden. Der Arbeitskreis trifft sich das nächste Mal am Mittwoch, 24. Mai, um 10 Uhr im Hörsaalgebäude Raum H12 auf dem Campus an der Steinstraße. Interessierte können sich auch online zuschalten mit dem Link uni-kassel.zoom.us/j/95149717010.

Bereits fest geplant sind folgende Veranstaltungen: Der Fachbereich 11 der Uni Kassel wird über das ganze Jahr verteilt Veranstaltungen zu dem Thema anbieten, die sich nicht nur an Studierende richten, sondern die Stadtgesellschaft ansprechen, unter anderem Vorträge von verschiedenen Fachleuten. Dazu gehört außerdem eine gemeinsame Veranstaltung von Universität, Weltladen, dem Tropengewächshaus, dem Museum und der Gruppe Witzenhausen Postkolonial am Sonntag, 16. Juli, bei der sich die Besucher laut Ankündigung auf die Spuren der Kolonialschule begeben können. Dazu gibt es verschiedene Angebote, darunter ein Stadtrundgang und eine Ausstellung im Tropengewächshaus.

Am Samstag, 15. Juli, bietet die Tourist-Information eine Fahrradtour zum selben Thema an. Noch nicht terminiert, aber geplant, sind eine Lesung und ein Open-Air-Kino-Abend. Weitere Veranstaltungen sollen noch hinzukommen, so die Mitglieder der AG.

Info: Wer Ideen hat, aber nicht weiß, wie sie umgesetzt werden können oder Hilfe bei der Finanzierung benötigt, kann sich laut Katharina Feldmann an die Partnerschaft für Demokratie wenden, Website: demokratie-leben-wmk.de  hbk

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