Cherry Pickers bringen amerikanischen Sport nach Witzenhausen

Die amerikanische Sportart Football erfreut sich auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Am Sonntag, 12. Februar, findet das große Finale der Saison 2022/2023 statt. Im vergangenen Jahr, als die Los Angeles Rams die begehrte Trophäe nach Hause holten, sahen in Deutschland rund zwei Millionen Zuschauer den Super Bowl. Doch viele Deutsche wollen nicht mehr länger nur zuschauen, sondern selber spielen. Darum gibt es jetzt beim Siedler-Sport-Verein Witzenhausen (SSV) eine neue Sparte: American Football.
Witzenhausen – Die Cherry Pickers stehen in den Startlöchern und warten auf ihr erstes Training, nur der Platz muss noch durch die Stadt Witzenhausen freigegeben werden. Wann genau das passieren wird, ist wetterabhängig, erklärt der Vorsitzende des SSV, Norbert Heinemann.
Sebastian Zublewitz und Jonathan Beocanin waren vor Kurzem auf den Verein zugekommen, mit der Idee American Football in der Kirschstadt zu etablieren. Beide sind selbst schon länger aktiv, haben bei verschiedenen Vereinen gespielt und in der Vergangenheit auch administrative Aufgaben übernommen. Gemeinsam stellten sie in Witzenhausen schon ein Flag-Football-Team auf die Beine, das sich aber eher locker am Wochenende traf und nicht unter dem Dach eines Vereins organisiert war. Flag Football ist dem American Football vom Regelwerk ähnlich, allerdings wird bei dieser Variante Körperkontakt vermieden.
Weil aber immer öfter von Liga-Betrieb die Rede war – der nur mit einer Vereinszugehörigkeit möglich ist – gingen Sebastian Zublewitz und Jonathan Beocanin auf den SSV zu. Hier wurden sie mit offenen Armen empfangen: „Wir sind offen für Neues und möchten unseren Mitgliedern verschiedenste Möglichkeiten bieten, sportlich aktiv zu werden“, sagt der Vorsitzende Norbert Heinemann.
Die beiden footballbegeisterten Männer stellten ihre Idee dem Vorstand vor und dann ging alles ganz schnell. Schon standen die Trainingszeiten fest: dienstags und donnerstags jeweils von 19.30 bis 21.30 Uhr auf dem Sportplatz an der Werra. Auch wenn es irgendwann auf die Teilnahme am Liga-Betrieb hinaus laufen soll, steht die Mannschaft noch ganz am Anfang. Das bedeutet: „Der Spaß steht erstmal im Mittelpunkt“, sagt Jonathan Beocanin. Beim Training soll es um die Football-Regeln gehen, um körperliche Fitness, darum herauszufinden wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen und welche Aufgaben die Richtigen für die neuen Spieler sein können.
„Das schöne am Football ist, dass es die richtige Position für wirklich jeden gibt“, weiß Sebastian Zublewitz. Das bedeutet: Beim Training mitmachen kann man unabhängig von Größe und Gewicht, Männer sind genauso wie Frauen willkommen, ab 17 Jahren, nach oben hin offen.
„Wir sind nicht die NFL (National Football League), niemand muss bei uns Angst haben sich zu verletzen, wir lernen Fangen genauso wie Fallen und Tackeln.“
„Das Team gibt das Tempo vor“, ergänzt Jonathan Beocanin. Vorkenntnisse sind nicht nötig, Fachbegriffe werden erklärt und eine Ausrüstung muss am Anfang noch niemand haben, normale Sportkleidung sei ausreichend. Auch in den Verein müsse man nicht sofort eintreten, sagt Norbert Heinemann, jeder darf erstmal zum Schnuppern kommen, ein paar Mal mittrainieren und schauen, ob es das Richtige ist.