Krönung findet in diesem Jahr erstmals ohne Wahl statt

Im Rahmen der Kesperkirmes in Witzenhausen wird am 9. Juli eine neue Kirschenkönigin gekrönt. Wer es sein wird, steht schon jetzt fest.
Witzenhausen – Als vor mehr als drei Jahren die Pandemie ausbrach, hatten die Verantwortlichen von der Pro Witzenhausen GmbH entschieden, die Amtszeit des damaligen Königshauses um Sophia I. um ein Jahr zu verlängern und drei Thronfolgerinnen eingesetzt, die das Königshaus tatkräftig unterstützten. Ein Jahr später stieß die Hebenshäuserin Stina Brüchmann zu diesem Trio, wurde wenig später zur neuen Kirschenkönigin gewählt und 2021 im Rahmen einer „Corona-Ersatzzeremonie“ gekrönt. Weil im vergangenen Jahr die Austragung der Kesperkirmes lange auf wackeligen Beinen stand, wurde auch die Amtszeit von Stina, Samira, Martha und Antonia um ein weiteres Jahr verlängert. Es fanden sich erneut drei Thronfolgerinnen, von denen eine jedoch schnell aus privaten Gründen zurücktrat. Übrig blieben Michelle Welch und Jessica Steffens.
„In diesem Jahr wollten wir die mehr als 50-jährige Tradition endlich wieder aufleben und aus mehreren Kandidatinnen eine neue Königin wählen lassen“, sagt Pro Witzenhausen-Geschäftsführer Johannes Siebold. Da Jessica Steffens jedoch aus beruflichen Gründen nicht mehr als neue Kirschenkönigin zur Verfügung steht und die Suche nach Bewerberinnen ergebnislos verlief, muss die Wahl ausfallen.

„Damit steht jetzt schon fest, dass Michelle am 9. Juli die Krone aufgesetzt bekommt“, so Siebold. Ihr zur Seite im kleinen, neuen Königshaus stehen Jessica Steffens als Prinzessin sowie die neue Kinderkönigin Melina und der neue Kinderkönig Jonathan.
„Wir sind sehr enttäuscht, dass sich trotz intensiver Bemühungen unsererseits keine weiteren Kandidatinnen gefunden haben“, sagt Katja Lindemann-Grunewald, die sich seit 2018 um das amtierende Königshaus und um die Kandidatinnen kümmert. Ein Grund könnten in ihren Augen vielleicht noch die Nachwirkungen von Corona sein. „Fest steht, dass wir künftig noch intensiver auf die Zielgruppe zugehen und Gespräche führen müssen“, so Lindemann-Grunewald. Außerdem sei man dabei, am äußeren Erscheinungsbild der Kirschenkönigin zu arbeiten. „Das Zepter haben wir schon vor zwei Jahren etwas moderner gestaltet.“ Dasselbe werde man künftig wohl auch mit dem Kleid machen.
„Ich freue mich sehr auf meine Zeit als Kirschenkönigin“, sagt Michelle Welch. Dass sie das ohne vorherige Wahl werde, sei schon etwas Außergewöhnliches. „Immerhin hat es das noch nie gegeben“, betont die Wendershäuserin, die unter dem Namen „Michelle I“ als 55. Kirschenkönigin den Thron besteigen wird. „Es macht mich schon etwas traurig, das nicht noch mehr dazugekommen sind, aber umso mehr freue ich mich darüber, dass mich Jessica im kommenden Jahr unterstützen wird“, so die 23-Jährige.
„Ich denke, wir haben einen Weg gefunden, der allen gegenüber fair ist“, sagt Johannes Siebold. Im nächsten Jahr gelte es nun den Dreh zu finden, damit bei der Wahl zur 56. Kirschenkönigin wieder mehr Kandidatinnen gefunden werden.