Insgesamt hatten sich rund 700 Kinder, Lehrer und Eltern eingefunden, um am Anfang der Gedenkstunde den Worten von Schulleiter Andreas Hilmes zuzuhören. Dieser wies besonders auf die schreckliche Situation der Kinder in der Ukraine hin und wendete sich direkt an seine Schüler: „Diese Kinder hatten vor einer Woche noch ein ganz normales Leben, so wie ihr. Sie konnten draußen spielen oder vor dem Computer sitzen. Jetzt hat sich alles auf einen Schlag geändert und sie müssen um ihr Leben fürchten.“
Weiter bekräftigte Hilmes, dass der russische Krieg gegen die Ukraine nicht zu rechtfertigen sei und die Schulgemeinde geschlossen ein Ende des Krieges fordere. „Gewalt kennt keinen Gewinner. An unserer Schule zeigt sich, dass Menschen mit russischen und ukrainischen Wuzeln friedlich zusammenleben können“, berichtete Hilmes in seiner Rede.
Neben der Schüler- und Elternvertretung sprach auch Witzenhausens Bürgermeister Daniel Herz bei der Gedenkstunde vor der Johannisberg-Schule: „Krieg braucht man nirgendwo auf der Welt. Besonders durch die atomare Bedrohung Russlands haben wir eine gefährliche Situation in Europa.“ Auch gab Herz bekannt, dass mittlerweile die erste ukrainische Familie in Witzenhausen eingetroffen sei.
Generell wolle die Schule in schweren Zeiten wie diesen den Kindern Stabilität und Hoffnung geben, aber auch über den Krieg informieren, so Schulleiter Hilmes. Außerdem sei es besonders wichtig, die Werte von Freiheit und Demokratie gegenüber den Schülern zu vermitteln.
Anschließend an die Reden und Solidaritätsbekundungen mit der Ukraine hielten Schüler, Lehrer und Eltern eine gemeinsame Schweigeminute ab. Danach sangen alle zusammen das Lied Imagine von John Lennon. Auch Kultusminister Lorz kündigt für heute um 11 Uhr eine hessenweite Schweigeminute in den Schulen an. (Jakob von Sass)