Viel Lob für ein „tolles Projekt“ in Witzenhausen

„Das ist echt schön geworden. Sie können stolz darauf sein.“ Mit diesen Worten, gerichtet an die Bürger des Stadtteils Roßbach, hat Witzenhausens Bürgermeister Daniel Herz ein „tolles Projekt“ gelobt und meinte damit die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses (DGH), das nach zwölfmonatigen Arbeiten am Freitag feierlich seiner Bestimmung übergeben worden ist.
Roßbach – Mit einem Kostenaufwand von 345 000 Euro hat sich innen wie außen eine Menge getan. So ging ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung mit einem barrierefreien Zugang, der mit einer aufwendigen Rampenkonstruktion geschaffen wurde. Nur so und mit dem Einbau einer behindertengerechten Toilettenanlage war es möglich, über das Integrierte kommunale Entwicklungskonzept (Ikek) an Fördergeld von insgesamt 244 000 Euro heranzukommen.
Herzstück des Gebäudes, das die Roßbacher Bürgerschaft in Eigenleistung vor mehr als 70 Jahren als Volksschule errichtet hatte – sie wurde überflüssig nach dem Bau der Mittelpunktschule in Hundelshausen –, ist der 120 Quadratmeter große Gemeinschaftsraum, der durch eine mobile Trennwand geteilt werden kann.
Er bestand bis in die 1960er-Jahre aus zwei Klassenräumen und einem dazwischen liegenden Lehrerzimmer, das zuletzt als Küche gedient hatte. Sie wurde auf gleicher Ebene samt Stuhllager verlegt und ist dank einer großzügigen Spende – wie berichtet – mit einer leistungsstarken Industrie-Spülmaschine ausgestattet.
Die Neugestaltung des Grundrisses hatte Ortsvorsteher Herbert Hoffmann angeregt, der wertvolle Unterstützung fand in dem Stadtverordneten und Mitglied der Ikek-Steuerungsgruppe Dieter Moses, der die dörflichen Interessen im Einvernehmen mit dem Ortsbeirat durchsetzte. Für Hoffmann war die Übergabe des sanierten DGH die voraussichtlich letzte Amtshandlung. Als Vorsitzender des Ortsbeirates legt der 75-jährige Architekt das Amt zum 1. April in jüngere Hände.
Begleitet worden waren die Umbauarbeiten durch das Architekturbüro Schubert. Dessen Chef Hans-Peter Schubert zeigte sich mit dem Ergebnis „sehr zufrieden“. Nach seinen Angaben waren an dem Projekt zwölf Handwerksfirmen beteiligt.
Schon vor der Sanierung wurde und wird noch das DGH vielfältig genutzt. So baute der örtliche Schützenverein seine Schießanlage im Dachgeschoss auf. Der FC-Bayern-Fanclub „Die Bazis vom Bilstein“ hat seine Bleibe im Untergeschoss. Turnende Kinder, Konfirmanden und Landfrauen fühlen sich dort ebenfalls wohl.

Träger des Gemeinschaftshauses ist der 72 Mitglieder zählende Kulturverein Alte Schule mit Gudrun Braun an der Spitze. Er beschäftigt eine Reinigungskraft und erzielt Einnahmen durch die Vermietung der Räumlichkeiten.
In der Feierstunde am Freitag dankte Ortsvorsteher Hoffmann vor großem Publikum allen Beteiligten für das gelungene Werk. Bürgermeister Herz überreichte der Vorsitzenden des Kulturvereins ein Geldgeschenk. Musikalisch umrahmt wurde die mehrstündige Veranstaltung durch den Multiinstrumentalisten Manfred Schulz (Dohrenbach). Viel Beifall gab es auch für 14 Jungen und Mädchen des evangelischen Kindergartens Regenbogen, welche die Besucher mit Liedvorträgen erfreuten. (zcc)