Umbau statt Anbau: Vitos will Situation für Akutpatienten von Haus 4 in Bad Emstal verbessern

Der geplante Anbau von Haus 4 der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bad Emstal findet nun doch nicht statt- es soll aber umgebaut werden. Geplant sei, dass die Umbauten Ende kommenden Jahres, spätestens aber Anfang 2025 abgeschlossen sind.
Merxhausen – Von ihrem zunächst geplanten Anbau an Haus 4 der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bad Emstal nimmt Vitos Kurhessen inzwischen Abstand. Das bestätigte jetzt Unternehmenssprecherin Andrea André. Grund für die Absage des Vorhabens am Standort Merxhausen seien zuletzt dramatisch gestiegene Baukosten.
Anfangs hätten diese für den Anbau noch bei etwa 3,8 Millionen Euro gelegen. Mittlerweile sei man mit der Bausumme bei etwa elf Millionen Euro angelangt. André nennt Zahlen, die die jüngste Entwicklung verdeutlichen: Habe der Bau eines Krankenhausbetts vor wenigen Jahren deutschlandweit im Schnitt um die 170 000 Euro gekostet, müsse man heute für ein Bett mit 440 000 Euro planen. Deshalb habe Vitos Kurhessen entschieden, statt des Anbaus einen Umbau von Haus 4 vorzunehmen. Für das Vorhaben wurde eine Bau-AG gegründet. Ihr gehören Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten und Mitarbeitende des Baumanagements an, die sich nun über die Details des Projekts austauschten, wie die Kliniksprecherin sagt. Vitos Kurhessen hofft, dass die Umbauten Ende kommenden Jahres, spätestens aber Anfang 2025 abgeschlossen sind.
Zum jetzigen Zeitpunkt sei ein Umzug der Akutpsychiatrie aus dem zweiten Stock ins Erdgeschoss denkbar. Für die Akutpatienten könnte ein gesicherter Außenbereich entstehen, der in nordwestlicher Richtung direkt an das Bestandsgebäude anschließt. Ein weiterer Außenbereich auf der gegenüberliegenden Seite, also eher in südlicher Lage von Haus 4, wäre dann für alle anderen Patienten zugänglich. Mit dem Umbau soll die derzeit angespannte Raumsituation in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie behoben werden, eine Erhöhung der Bettenzahl sei nicht beabsichtigt. Die Raumaufteilung der jetzigen Akut-Station entspreche nicht mehr den heutigen medizinisch-therapeutischen Konzepten, hieß es vor einem Jahr in der Begründung für das Bauvorhaben. Ziel sei es, die Station so zu gestalten, dass sie stärker die Bedürfnisse der Patienten berücksichtige. Auf der Akutstation der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Merxhausen werden Personen behandelt, die sich in einer Krise befinden. Gründe können das Absetzen von Medikamenten sein, aber auch äußere Ereignisse, die für Personen Stress bedeuten und nicht mehr kompensiert werden können. Verbunden sind diese behandlungsbedürftigen Krisen oftmals mit einer Eigen- oder Fremdgefährdung.