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470 000 Euro günstiger: Neue Pläne für das Listinger Feuerwehrhaus haben eine Garage weniger

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Von: Paul Bröker

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Hier soll das neue Gebäude entstehen: an der Ecke Igelsbettweg/Arolser Straße. Dort befindet sich heute schon die provisorische Wache des Arbeiter-Samariter-Bundes. Archi
Hier soll das neue Gebäude entstehen: an der Ecke Igelsbettweg/Arolser Straße. Dort befindet sich heute schon die provisorische Wache des Arbeiter-Samariter-Bundes. Archi © Monika Wüllner

Durch die Inflation explodierten die Kosten für das neue Listinger Feuerwehrhaus. Nun beschlossen die Gemeindevertreter von Breuna, das Vorhaben anzupassen.

Breuna – Das neue Listinger Feuerwehrhaus wird kleiner und 470 000 Euro günstiger. Das haben die Gemeindevertreter von Breuna am Mittwochabend beschlossen. Die neue Wehr soll gemeinsam mit der Wache des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) am Ortsausgang von Oberlistingen in Richtung Niederlistingen gebaut werden.

Dass gebaut werden soll, steht schon länger fest. Doch die Kosten für die Wehr, die die Gemeinde selbst trägt, waren im Zuge der Inflation explodiert. Das sorgte für Diskussionen. Mehr als 2,7 Millionen Euro hätte die Wehr am Ende kosten sollen, jetzt sollen es nur noch gut 2,2 Millionen Euro werden.

Der erste Entwurf hatte drei Garagen für die Feuerwehrfahrzeuge vorgesehen. Durch die neue Planung spare man circa 470 000 Euro ein, dafür falle die dritte Garage weg. Es sei jedoch möglich, sie im Nachhinein nachzurüsten; der Platz dazu sei vorhanden. Zudem würden zuvor eingeplante Nebenräume weggelassen, erklärte Gunnar Dötter vom Planungsbüro Bauwerk aus Korbach. „Die neue Kostenkalkulation lässt noch Luft“, sagte der Diplom-Ingenieur. Mit weiteren Mehrkosten sei daher nicht zu rechnen.

So ungefähr könnte es aussehen: Auf der linken Seite die ASB-Wache. Auf der rechten Seite bleibt Platz für eine Erweiterung um eine dritte Garage. Grafik: Bauwerk Korbach
So ungefähr könnte es aussehen: Auf der linken Seite die ASB-Wache. Auf der rechten Seite bleibt Platz für eine Erweiterung um eine dritte Garage. Grafik: Bauwerk Korbach © Privat

Für den Bau seien große Erdbewegungen nötig, da das dreiecksförmige Grundstück an der Ecke Igelsbettweg/Arolser Straße ein starkes Gefälle aufweise. Die Baugenehmigung für die Wehr liege bereits vor, mit der Genehmigung für die ASB-Wache sei in vier bis sechs Wochen zu rechnen, sagte Dötter. Geplant sei, dass das Dach bereits vor dem Winter installiert ist. Komplett fertig sein soll der Bau im Frühjahr nächsten Jahres.

Bauausschussvorsitzender Marco Ohme (SPD)
Bauausschussvorsitzender Marco Ohme (SPD) © Ohme, Marco

Es sei wichtig, gemeinsam mit dem ASB den Bau zu beginnen, sagte der Planer. Somit könnten Kosten eingespart werden, zum Beispiel für Umzäunung und Kräne. Der Vorsitzende des Bauausschusses, Marco Ohme (SPD), erklärte, es seien auch Alternativen zur neuen Wache erörtert worden. „Aber die Niederlistinger Wehr hatte schon die Rote Karte, in Oberlistingen war sie dunkelgelb.“ Nachdem alle Möglichkeiten abgewogen wurden – darunter auch eine Erweiterung der bestehenden Wehr in Oberlistingen –, habe man jedoch entschieden, die neue Wehr in Zusammenarbeit mit dem ASB zu bauen.

Der Bauamtsleiter ging auch auf Kritik ein, wonach es durch das Weglassen der dritten Garage womöglich schon bald wieder einer Erweiterung bedürfe: „Die Feuerwehr geht davon aus, dass die nun beschlossene Aufstellung ausreicht“, sagte er.

Friedhelm Becker (CDU) lobte die Planungen. „Wir sind froh, diesen Weg so begleitet zu haben.“ Mit den neuen Räumen sei jedoch auch ein Appell an die Bürgerschaft verknüpft, sich bei der Feuerwehr zu beteiligen. „Von 100 Facebook-Freunden hilft dir am Ende keiner“, brachte es der CDU-Fraktionsvorsitzende auf den Punkt.

Auch SPD-Fraktionsvorsitzender Lars Voigtländer zeigte sich zufrieden mit den Planungen. „Wir unterstützen sie vollständig.“ Es werde ein attraktives Gebäude entstehen, das auf jeden Fall gebraucht werde.

Abschließend äußerte sich erneut Bauausschussvorsitzender Ohme. Auch er hob hervor, dass nun alle an einem Strang ziehen sollten. Dazu sehe er gute Anzeichen bei der Listinger Feuerwehr, die sich derzeit mit mehr jungen Leuten und einer guten Jugendarbeit aufstelle.

Die Gemeindevertreter votierten dann einstimmig für den neuen Beschluss, der auch die Aufhebung des zuvor eingefügten Haushaltssperrvermerks vorsah. Mit diesem hatten sich die Parlamentarier an die Kostendisziplin erinnert. Foto: privat/nh

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