Junge Feuerwehrleute probten in Wettesingen den Ernstfall

Das dörfliche Leben in Wettesingen stand am Wochenende ganz im Zeichen des Jubiläums 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr.
Wettesingen – Während der Festkommers am Freitagabend der Rückschau diente, eröffnete ein Ereignis am Sonntagmittag den Blick in eine hoffnungsvolle Zukunft: Der Feuerwehrnachwuchs aus Wettesingen und den weiteren Breunaer Ortsteilen trat an, um in einer Einsatzübung Engagement und Können unter Beweis zu stellen. Eine Vielzahl von in diesem Fall hoch willkommenen Schaulustigen verfolgten unweit der Mehrzweckhalle das Geschehen, das Breunas Gemeindejugendwart Marius Mensch dem Publikum verständlich erläuterte.
Dieser „Brand“ wurde ausnahmsweise sehnsüchtig erwartet, von den jungen Akteuren ebenso wie von den Zuschauern am Straßenrand. Um 13.10 Uhr schrillen auf Veranlassung der Leitstelle, wie es auch im Ernstfall wäre, Wettesingens Sirenen. Inzwischen wabert dank einer Rauchgranate eine tiefgraue Wolke aus Richtung eines privaten Carports. Mit Blaulicht und Martinshorn rollen blitzschnell fünf Einsatzfahrzeuge und ein Krankentransportwagen des DRK vor.
Gut 20 Kinder und Jugendliche, begleitet von ihren Jugendwarten und Betreuern, legen los. Wasserschläuche werden verlegt, zwei Jugendliche stürmen mit Atemschutzgeräten ins „Gebäude“, zwei konzentriert dreinschauende Knirpse richten die Wasserspritze auf eine zu kühlende Gasflasche. Das Szenario: Brandentwicklung in einer Werkstatt, zwei Personen gilt es zu finden und zu bergen, eine dritte muss im Außenbereich aufgespürt werden.

Erfolgreich bekämpfen die jungen Einsatzkräfte die fiktiven Flammen. Und die verletzten Vermissten sind schnell gefunden. Sie werden an das DRK Breuna zur simulierten Versorgung und dem Weitertransport ins Krankenhaus übergeben. Menschenleben zu retten steht grundsätzlich an erster Stelle, erklärt Marius Mensch den Beobachtern. Der Feuerwehrnachwuchs hat das längst verinnerlicht.
20 Minuten nach dem Sirenenalarm ist Feierabend, wenngleich im realen Fall die Nachlöscharbeiten oft noch Stunden dauern. Hier aber kann bereits positive Bilanz gezogen werden. Die erwachsenen Uniformträger zeigen nach kritischen nun zufriedene Mienen. Alles hat gut geklappt, die Zehn- bis 17-Jährigen haben das erlernte Feuerwehrkönnen erfolgreich umgesetzt und sich obendrein in der Kooperation miteinander geübt. Bei der Meldung „Feuer aus“ spendet das Publikum dicken Applaus.
Am Nachmittag folgt ein Platzkonzert des Spielmannszugs Oberlistingen. Der Festsonntag war mit einem gut besuchten, vom Posaunenchor musikalisch gestalteten Gottesdienst in der Mehrzweckhalle eingeleitet worden.