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Theatergruppe im Suppenrausch: Die ListDinger feierten nach langer Pause Premiere

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Von: Dorina Binienda-Beer

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Im Suppenrausch: Die ListDinger feierten am Samstag nach langer Pause mit einem neuen Stück Premiere. Die turbulenten Ereignisse haben ihren Schauplatz im Wirtshausgarten. Hier gehen (von links) Gerhard Koch, Kirsten Schröder, Aaron Schröder (vorne), Lisa Kreh, Manuela Ebert und Stefan Krohne dem Finale entgegen.
Im Suppenrausch: Die ListDinger feierten am Samstag nach langer Pause mit einem neuen Stück Premiere. Die turbulenten Ereignisse haben ihren Schauplatz im Wirtshausgarten. Hier gehen (von links) Gerhard Koch, Kirsten Schröder, Aaron Schröder (vorne), Lisa Kreh, Manuela Ebert und Stefan Krohne dem Finale entgegen. © Dorina Binienda-Beer

Die Theatergruppe Die ListDinger ist mit einem neuen Stück am Start. Samstagabend war Premiere.

Oberlistingen – Wohl bekomm’s, könnte die neue Produktion der Amateurbühne Die ListDinger auch überschrieben sein. Da fließen –scheinbar – Ouzo und Doppelkorn in Strömen, und fleißig wird aus Tellern gelöffelt. Folgerichtig ging die Premiere von „Listingen im Suppenrausch“ flüssig über die Bühne. Beim Start in die neue Spielzeit, wieder in der Regie von Doro Fellinger, traf am Samstagabend heitere Unterhaltung ohne Pannen auf ein begeisterungsfähiges Publikum.

Proppenvoll war es im Rathaussaal, denn lange hatten die Anhänger der ListDinger auf ein Wiedersehen an diesem Ort gewartet. Exakt eine Woche vor dem geplanten Spielbeginn im März 2020 bremste die Pandemie die Komödie um den „Tortenkaiser“ aus. Nach der Zwangspause passte für dieses Stück die Besetzung nicht mehr. Aufgetischt wird bei den ListDingern trotzdem, statt Torte jetzt eben Suppe, statt edlem Café-Ambiente rustikaler Gastwirtschaftscharme. Den gibt es gleich doppelt. Die Ereignisse pendeln zwischen der Außenbestuhlung zweier benachbarter Gastronomiebetriebe.

Auf der einen Seite regiert spießig und mit Körperfülle der Wirt des Gasthauses Zur Linde, Thomas Pfahl (Stefan Krohne mit künstlichem Kugelbauch), Ehefrau Martha (Lisa Kreh gibt bravourös ihr Bühnendebüt) müht sich, ihn im Zaum zu halten. Und sein ewig beschwipster Mitarbeiter Siggi (Karl Jäger) ist alles andere als eine Hilfe. Gegenüber führt Else Strohmer (Liane Jordan) energisch das Regiment in der Taverne Zorbas. Zwischen den Gastwirtschaften beeindruckt im Hintergrund eine urige Dorflinde.

Ähnlichkeiten sind gewollt

Restaurant Zorbas, Baumriese vor dem Taverneneingang – da war doch was? Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Gegebenheiten sind – eindeutig gewollt. Das Bühnenbild schafft zweifelsfrei Oberlistingen-Szenerie. An der Linde lockt eine Ruhebank. Genau hier verspricht sich eine junge Liebe in reifem Alter, Oma Marie (Dorothea Fellinger) und Opa Strohmer (Gerhard Koch), die baldige Hochzeit. Zu der soll es aber nicht ohne Hindernisse kommen.

Wo die Liebe blüht, ist Zwietracht nicht weit. Gastwirt Pfahl schäumt angesichts des wirtschaftlichen Erfolgs auf der Gegenseite. Hier hat Else Strohmer die griechischstämmige Köchin Helena (Manuela Ebert mit köstlichem Akzent und südländischem Temperament) samt kellnerndem Bruder Alexis (Aaron Schröder) eingestellt. Ein Duell deutsche Hausmannskost gegen griechische Spezialitäten. Als auch noch ein Gourmet-Autor der Zeitschrift Schlemmer-Post erwartet wird, geht’s beim Wettstreit um Gastro-Stern und „Goldene Suppenkelle“ ums Ganze. Was die Sache nicht einfacher macht: Der bedeutsame Gast reist inkognito. Testesser in Verkleidung könnte der verwahrlost daherkommende Konrad (Michael Kiepke) sein. Oder ist es doch eher die elegante Dame aus der Großstadt? Elvira Eglich (Kirsten Schröder) legt ebenfalls Wert auf gutes Essen, möchte aber noch lieber den Kellner vernaschen. Sich des liebestollen Gastes zu erwehren hat er alle Mühen. „Sie erinnert mich an meine Mutter“, stößt Alexis hervor. Und die Leute im Saal prusten. Im wirklichen Leben spielen diesen Part tatsächlich Mutter und Sohn.

Zum Premierenerfolg trugen auch Bühnentechniker Robert Gertler und Souffleuse Silke Jordan bei. Vor 20 Jahren hatte die Theaterarbeit in und für Listingen begonnen. Auch das galt es zu feiern – nach anhaltendem Applaus.

Kartenreservierungen: Freie Plätze gibt es nur noch am Freitag, 31. März, und Samstag, 1. April, 19.30 Uhr im Rathaussaal Oberlistingen. Tel. 0160/2804371 oder 05676/1736 (Gerhard Koch). (Dorina Binienda-Beer)

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