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Neue Spielzeit auf der Waldbühne in Niederelsungen steht bevor: Proben für das Musical „Anatevka“ haben begonnen

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Von: Dorina Binienda-Beer

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Erste Probe im Freien: Der Chor ist gesanglich bereits fit, ab jetzt geht es auch um die optische Präsentation auf der Naturbühne. Noch schützen dicke Winterjacken gegen die Kälte.
Erste Probe im Freien: Der Chor ist gesanglich bereits fit, ab jetzt geht es auch um die optische Präsentation auf der Naturbühne. Noch schützen dicke Winterjacken gegen die Kälte. © Dorina Binienda-Beer

Noch sind die Temperaturen nicht so freundlich. Trotzdem wird auf der Waldbühne in Niederelsungen wieder fleißig gesungen: Denn dort versammelten sich die Sängerinnen und Sänger zur ersten Außenprobe des Musicals „Anatevka“. Premiere ist am 24. Juni.

Niederelsungen – Nichts lässt an diesem winterlich kalten Nachmittag an Sommer denken. Der aber sitzt den erstmals wieder im Grünen versammelten spielfreudigen Niederelsungern schon im Nacken: Auf der Waldbühne steht eine neue Spielzeit bevor. Nach Wochen erster Sprech- und Gesangsproben im Schutz des Haus des Gastes heißt es nun, an den Originalschauplatz zu wechseln.

Mit Decken, Sitzkissen und Thermoskannen sind rund 100 dick eingemummelte Theaterenthusiasten angerückt. Etliche haben erwartungsvoll auf der Zuschauertribüne Platz genommen. Als Aspiranten für kleine Rollen erfahren sie bald, in welchen Volksszenen sie zum Zuge kommen werden. Unterdessen nimmt der Chor Aufstellung vor der noch unfertigen Kulisse.

Der Musical-Klassiker „Anatevka“ soll als Wiederaufnahme nach dem fulminanten Erfolg von 1995 in diesem Sommer das Publikum erneut in seinen Bann ziehen.

Mehr als 8000 Buchungen bisher, verkündet 1. Vorsitzender Ralf Gerlach in seiner Begrüßung: „Es läuft gut.“ Das motiviert. Bühne frei für die erste Außenprobe. Schluss der Worte, der Chor muss ran. Regisseur Arnd Röhl blickt kritisch, gibt Anweisungen.

Gibt musikalisch den Ton an: Chorleiterin Verena Gerhardt vor der Zuschauertribüne, auf der sich bei der ersten Außenprobe jene Niederelsunger versammelt haben, die in Volksszenen mitspielen wollen.
Gibt musikalisch den Ton an: Chorleiterin Verena Gerhardt vor der Zuschauertribüne, auf der sich bei der ersten Außenprobe jene Niederelsunger versammelt haben, die in Volksszenen mitspielen wollen. © Binienda-Beer, Dorina

„Tradition“, eines der bestbekannten Liedstücke aus Anatevka, erklingt nun im Wald wieder und wieder. Aufstellung, Abgang, Bewegung. Da muss jetzt gefeilt werden. Sängerisch sind Chor und Solosänger längst fit – dank professioneller Vorbereitung durch Verena Gerhardt, die sich nun im Hintergrund hält.

Wie auch die weiteren Mitglieder im Regieteam. Renate Kloppmann-Böhle, Klaus Biederbeck, Hans-Georg Finke und Arno Henkelmann, sie alle stehen wie die Darsteller, Bühnenbauer, Techniker und weitere Helfer wieder vor einer arbeitsintensiven Saison. Vorsitzender Gerlach mit einem Augenzwinkern: „Wir müssen uns den Sommer über nicht allzu viele Gedanken machen, was wir in unserer Freizeit anstellen wollen.“

Bei den Spielern sind die meisten von 1995 wieder dabei. Fast 30 Jahre später aber zeigt sich bei Niederelsungens „Anatevka“ ein Generationensprung: Gerth Böhle ist anstelle des jungen Schneiders Mottel heute der Milchmann Tevje, Susanne Bender vollzieht den Wechsel von der Tochter Chava zur Mutter Golde. Nach 40 Minuten Probe blinzelt für nur wenige Minuten die Sonne zwischen den dicken Wolken hervor.

Ein kurzer Moment der Ahnung von angenehmeren Temperaturen auf der Waldbühne. Dann Zeit für die Pause zum Aufwärmen mit heißen Getränken. Abgang Chor. Röhl fragt in Richtung Tribüne: „Prima, nicht wahr?“ Von dort kommt der erste Applaus der neuen Saison. An diesem eher unwirtlichen Tag ist der Anfang im Freien gemacht. Noch lange Zeit werden bei den Proben ein paar neue Mitspieler fehlen. Sie stoßen erst kurz vor der Premiere am 24. Juni dazu: Rinder und Esel. Ohne tierische Akteure würde dem Waldbühnen-Publikum auch etwas fehlen.

Er ist der Milchmann Tevje: Gerth Böhle verkörpert in Niederelsungen die Hauptfigur des Musical-Klassikers Anatevka. In dieser Szene verweist er auf den noch imaginären Fiedler auf dem Dach.
Er ist der Milchmann Tevje: Gerth Böhle verkörpert in Niederelsungen die Hauptfigur des Musical-Klassikers Anatevka. In dieser Szene verweist er auf den noch imaginären Fiedler auf dem Dach. © Binienda-Beer, Dorina

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