Arbeiter-Samariter-Bund eröffnet in Ehlen eine Tagespflege für Senioren

Der Arbeiter-Samariter-Bund bietet in Ehlen bald eine Tagespflege für Senioren an. Bisher sind noch Kapazitäten frei.
Ehlen – Die Bauarbeiten auf dem Gelände des alten Bauhofes dominieren seit Jahren die Szenerie an Bundesstraße und Warmetalstraße in Ehlen. Längst sind dort zwei Gebäude in die Höhe gewachsen. Weniger auffällig ging dagegen der Einzug der ASB-Tagespflege in eines der Häuser über die Bühne. Die Inneneinrichtung ist inzwischen so weit abgeschlossen, dass erste Gäste empfangen werden könnten. Tatsächlich losgehen wird es in den behaglich gestalteten Räumen allerdings erst Anfang März.
Grund dafür seien Verhandlungen mit den Pflegekassen, sagt Michael Görner, der den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) beim Thema Leben im Alter berät. Mit ihren 19 Plätzen ist die Tagespflege in Ehlen die größte, die der ASB im Landkreis unterhält. Weitere Einrichtungen gibt es in Baunatal (zwölf Plätze), Lohfelden (15 Plätze) und demnächst auch in Vellmar (18 Plätze).
Der ASB ist in Ehlen seit 60 Jahren verwurzelt, hier betreibt er einen Rettungsdienst, eine Sozialstation mit einem ambulanten Pflegeangebot, und er unterhält eine Einrichtung für betreutes Wohnen. Eine Tagespflege, die älteren Menschen eine Tagesstruktur gibt, in der sie mit Mahlzeiten versorgt und in verschiedenen Bereichen beschäftigt werden, sei da nur konsequent, sind sich Görner und Einrichtungsleiter Nils Staub einig.
Tagespflege hat noch Kapazitäten
Die 19 Plätze könnten von 60 bis 90 Personen in Anspruch genommen werden. Bislang seien erst 25 Prozent der Kapazitäten vergeben, sagt Staub. Das liege wohl daran, dass der Einzug des ASB in die hellen, modernen Räume von außen derzeit noch nicht ersichtlich sei. Demnächst sollen Klebefolien in den Fenstern für mehr Aufmerksamkeit sorgen, genauso wie ein Tag der offenen Tür am 4. März. Schon jetzt könnten sich Interessenten beim ASB melden und einen Besichtigungstermin vereinbaren.
Der 34-jährige Leiter, der vor seinem Wechsel zum ASB als Führungskraft in einer vollstationären Pflegeeinrichtung gearbeitet hat, rechnet mit einer raschen Vergabe der Plätze. Ein Großteil der Gäste werde wohl aus Habichtswald und Zierenberg kommen, aber auch für Menschen aus dem Umfeld sei das Angebot attraktiv.

Fahrdienst holt Besucher ab
Ab 8 Uhr werden die Gäste von einem Fahrdienst geholt, gegen 16 Uhr werden sie wieder nach Hause gebracht. Die Zwischenzeit verbringen die Besucher in Gemeinschaft. Dafür stehen zwei Tagesräume, zwei Ruheräume und ein Therapieraum zur Verfügung. Es gibt eine geräumige Küche. Sogar ein Klavier soll demnächst einziehen. „Natürlich bieten wir Sitztänze, Gymnastik und Malen an. Aber in erster Linie wollen wir auf die Wünsche unserer Gäste eingehen“, sagt Staub. Zur Ergotherapeutin im Nachbargebäude stehe man in Kontakt, ihr Angebot ließe sich ebenso in den Alltag einbinden wie physiotherapeutische Behandlungen.

„Zu uns kann jeder ab dem 65. Lebensjahr kommen – unabhängig von einem Pflegegrad“, sagt Staub. Allerdings werde das Angebot mit einem Pflegegrad günstiger. Einer Aufnahme geht eine individuelle Beratung voraus, bei der auch die Kosten besprochen werden. Die Tagespflege hat Vorteile für Senioren und deren Angehörige. Für die Gäste bedeutet der Aufenthalt Abwechslung, sie treffen Menschen, die sie vielleicht von früher kennen und erleben Geselligkeit. Gleichzeitig werden die Angehörigen entlastet. (Antje Thon)