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Bei Karnevalsumzügen steht die Sicherheit im Fokus

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Von: Norbert Müller

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Kein Durchkommen: Schon beim Rosenmontagsumzug im Jahr 2020 wurde in Naumburg die zur Umzugsstrecke führende Ippinghäuser Straße mit schwerem Gerät gesperrt. Archi
Kein Durchkommen: Schon beim Rosenmontagsumzug im Jahr 2020 wurde in Naumburg die zur Umzugsstrecke führende Ippinghäuser Straße mit schwerem Gerät gesperrt. © Norbert Müller

Ohne Sicherheitskonzept sind Karnevalsumzüge nicht mehr möglich. Unter anderem in Naumburg blockieren am Montag Fahrzeuge die Straßen und Wege.

Naumburg/Oelshausen – Das Erstellen von Sicherheitskonzepten bringt die Veranstalter von Traditionsumzügen zunehmend an die Grenzen des Leistbaren. Das haben im Vorfeld des Straßenkarnevals auch die Verantwortlichen der Karnevalsvereine in Naumburg und Oelshausen feststellen müssen.

Das 26 Seiten starke Werk, das die Naumburger Narren für den Rosenmontagsumzug zu Papier brachten, lässt kein Thema aus, das in Sachen Sicherheit relevant ist. Da werden detailliert die Zuständigkeiten dargestellt – vom Ordnungsdienst bis zum Sanitätsdienst. Ganz ausführlich geht es um Sicherheitsaspekte und eine Sicherheitsbetrachtung einschließlich einer Risikobewertung. Dabei spielt dann auch der „Einfahrschutz in den Veranstaltungsraum“ eine zentrale Rolle. Eine Folge der Amokfahrt beim Volkmarser Karneval 2020.

Fahrzeuge blockieren Straßen und Wege in Naumburg

In Naumburg wird man am Montag die Straßen und Wege, die auf die Umzugsroute führen, mit Fahrzeugen blockieren. An den besonders kritischen Punkten werden Großfahrzeuge – Lkw und Schlepper – eingesetzt, an den übrigen Zufahrten Pkw. Insgesamt wurden bei den Ortsterminen mit Stadtverwaltungs, Ordnungsamt und Polizei 30 Stellen ausgemacht, die gesperrt werden müssen.

Dazu hatte die Naumburger Karnevalsgesellschaft (NKG) kürzlich auch im Internet um Unterstützung geworben. Auf Facebook postete die NKG: „Wir suchen Personen, die am kommenden Rosenmontag mit ihrem Pkw eine mobile Terrorsperre stellen würden, damit unser Umzug durchgeführt werden kann.“

NKG-Präsident René Kröninger sagt, man habe sich in Naumburg für die mobilen Sperren entschieden, da man sie bei medizinischen Notfällen oder auch einem Brand schneller öffnen könne, um die Rettungsdienste passieren zu lassen.

Veränderte Strecke in Naumburg

Zusätzliche Sicherheit verspricht man sich auch durch eine veränderte Routenführung. Von der Bahnhofsstraße kommend biegt der Zug am Montag vor dem Tor nach rechts in die Ippinghäuser Straße. Von dort geht es weiter zum Parkplatz des Edeka-Marktes. Die Altstadt wird dann nicht mehr passiert. Die steile Auffahrt zum Marktplatz und die Enge beim Abschluss auf dem Marktplatz seien nicht mehr vertretbar gewesen.

Dass es nun einige Änderungen gebe und durch das verstärkte Abschirmen des Zuges auch etwas längere Laufwege für die Zuschauer entstehen können, sollte man akzeptieren, meint auch Bürgermeister Stefan Hable: „Es darf keiner jammern und mähren. Die Alternative wäre, dass es keinen Umzug gäbe.“ Aber das, sagt Kröninger, habe man mit vollem Einsatz verhindern wollen.

Sicherheitsmaßnahmen auch in Oelshausen

Das sieht auch Marek Schaub, der Vorsitzende des Oelshäuser Carnevalsvereins (ÖCV) für seinen Ort nicht anders. Man habe alles unternommen, um den Zug zu ermöglichen, sichere die Zuwegungen mit eigens angefertigten tonnenschweren Betonblöcken ab. Schaub: „Den Zug absagen? Das stand nie zur Debatte.“

„Ohne Sicherheitskonzept und Risikobewertung ist es nicht mehr möglich, die Genehmigung für einen Karnevalsumzug zu bekommen“, sagt der Präsident der Oelshäuser Karnevalsgesellschaft Tim Werkmeister. „Aber es gibt keine klaren Vorgaben, wie es sein muss, was genau zu berücksichtigen ist. Die Behörden wissen es auch nicht.“ Er kritisiert, dass es kein Regelwerk mit eindeutigen Standards gebe, die man als Verein abarbeiten könne. (Norbert Müller)

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