1. Startseite
  2. Lokales
  3. Wolfhagen
  4. Naumburg

Landkreis Kassel fördert Konzept zur Dorfentwicklung

Erstellt:

Von: Antje Thon

Kommentare

Die Stadtschänke an der Unteren Straße in Naumburg. Das Kulturdenkmal hat vor wenigen Jahren bei einer Zwangsversteigerung den Eigentümer gewechselt.
Mit Stadtwappen am Giebel: Die Stadtschänke an der Unteren Straße in Naumburg. Das Kulturdenkmal hat vor wenigen Jahren bei einer Zwangsversteigerung den Eigentümer gewechselt. Doch es tut sich nichts. Zuschüsse könnten Sanierungsplänen zu neuem Schwung verhelfen. © Antje Thon

Naumburg ist der Sprung ins Dorfentwicklungsprogramm gelungen. Bürger und Kommune winken für städtebauliche Vorhaben Landeszuschüsse. Geknüpft ist das an ein Konzept, das nun erstellt wird.

Naumburg – Eine Heimat mit regionaler Identität, in der es sich auch künftig gut leben lässt, braucht Ideen, bürgerliches Engagement und finanzielle Unterstützung. Die Dorfentwicklung ist ein Instrument, um den ländlichen Raum mit seinen Dörfern zu erhalten und weiterzuentwickeln. Die Stadt Naumburg wurde im vergangenen Jahr in das Förderprogramm des Landes Hessen aufgenommen.

Sinkende Einwohnerzahlen, leerstehende Gebäude und eine ausbaufähige Infrastruktur stellen viele Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen – so auch Naumburg. Die Dorfentwicklung kann Kommunen auf ihrem Weg zu zukunftsfähigen Orten begleiten und nachhaltige Lösungen fördern. Unterstützt werden sie dabei vom Servicezentrum Regionalentwicklung des Landkreises Kassel. Für Naumburg heißt es nun, ein sogenanntes Kommunales Entwicklungskonzept (KEK) zu erarbeiten.

Nun werden die Grundlagen unter Einbeziehung der Bürger zusammengetragen. Ein Fachbüro begleitet die Konzeptphase. Die Kosten für das Konzept liegen bei 28 000 Euro. Dafür erhält Naumburg einen Zuschuss über 20 000 Euro. „Attraktive Ortskerne sind enorm wichtig für unsere Dörfer, sie stärken die Heimatverbundenheit und sorgen dafür, dass es sich in unserem schönen Landkreis Kassel auch in Zukunft gut leben lässt“, sagt Landrat Andreas Siebert während eines Besuches im Naumburger Rathaus. Anfang Juni soll das Konzept vorliegen. Dabei würden für jeden der fünf Stadtteile die Stärken und Schwächen ausgelotet, eine räumliche Förderkulisse werde abgesteckt, Ziele würden vereinbart, sagt Naumburgs Bürgermeister Stefan Hable.

„Das jetzt von uns geförderte Konzept ist die Grundlage für die spätere Förderung von kommunalen Projekten der Dorfentwicklung. Durch die Festlegung der Fördergebiete durch den Landkreis Kassel und die Abnahme durch die WI-Bank können dann auch private Maßnahmen gefördert werden“, erklärt Peter Nissen, Fachbereichsleiter des Servicezentrums Regionalentwicklung beim Landkreis Kassel. Da sich die meisten älteren Gebäude, an denen es nach städtebaulichen Kriterien Handlungsbedarf gibt, in privaten Händen befinden, ist bei Rathauschef Hable die Hoffnung groß, dass die Aussicht auf Zuschüsse zumindest für einige Immobilieneigentümer verlockend genug ist, eine Sanierung anzugehen.

Mit der Fertigstellung des Konzeptes wird ein Zeit-, Kosten- und Finanzierungsplan für alle kommunalen Vorhaben erstellt, und die Fördergebiete für private Vorhaben werden abgegrenzt. Die Projekte sollen dabei den Richtwert von 1,5 Millionen Euro der förderfähigen Nettokosten nicht überschreiten. Im Anschluss daran beginnt in Naumburg die bis Dezember 2028 laufende Förderperiode. „Wir haben mit dem Förderprogramm Dorfentwicklung in der jüngeren Vergangenheit in der Kernstadt und im Stadtteil Altendorf gute Erfahrungen gemacht und sind froh und dankbar, dass wir durch die im vergangenen Jahr erfolgte Anerkennung als Förderschwerpunkt jetzt die Möglichkeit erhalten, private und öffentliche Projekte in allen Naumburger Stadtteilen mit finanzieller Unterstützung des Landes realisieren zu können“, sagt Hable, der zwar einige Ideen in petto hat, aber nichts vorgeben möchte. Er hofft, dass mit Blick auf den demografischen Wandel die große Gruppe der älteren Menschen vom Programm profitieren wird – für sie müsste es außerhalb des Rathauses Anlaufstellen und gesellschaftliche Treffpunkte geben. Das Gleiche gilt für die junge Generation. (Antje Thon)

Naumburg ist in der Dorfentwicklung: Darüber freuen sich Landrat Andreas Siebert (von links), Bürgermeister Stefan Hable, Bauamtsleiter Markus Sälzer und Peter Nissen, Leiter des Servicezentrums Regionalentwicklung.
Naumburg ist in der Dorfentwicklung: Darüber freuen sich Landrat Andreas Siebert (von links), Bürgermeister Stefan Hable, Bauamtsleiter Markus Sälzer und Peter Nissen, Leiter des Servicezentrums Regionalentwicklung. © Alia Shuhaiber

Auch interessant

Kommentare