Netto will Filiale an Kasseler Straße in Zierenberg bauen

Netto Marken-Discount möchte in Zierenberg eine neue Filiale bauen. Der Ortsbeirat wartet für die Entscheidung noch ein Gutachten ab.
Zierenberg – Bekommt Zierenberg einen weiteren Supermarkt? Das war am Dienstagabend Thema bei der Ortsbeiratssitzung im Kernort Zierenberg. Mitarbeiter der Halsdorfer + Ingenieure Projekt GmbH aus Burgdorf bei Hannover stellten ihre Planungen im Auftrag des Lebensmitteleinzelhändlers Netto Marken-Discount vor.
Demnach könnte an der Kasseler Straße auf einem unbebauten Grundstück links neben der bestehenden Tankstelle eine 1100 Quadratmeter große Filiale des Discounters entstehen.
Markt wäre der vierte größere Lebensmitteleinzelhändler
Es wäre neben Edeka, Aldi und einem Nahkauf (Rewe) der vierte größere Lebensmitteleinzelhändler in der Gemeinde mit etwa 6500 Einwohnern. „Es soll dort ein Sortiment von 5000 verschiedenen Produkten geben“, sagt Ortsvorsteherin Bärbel Mlasowsky (UFW). „Entsprechend soll es ausreichend Parkplätze geben.“
Auch wenn es bislang lediglich um ein Stimmungsbild gehe, hätten dem Ortsbeirat die Angaben der Planer zu den Kaufkraftreserven in der Stadt nicht ausgereicht, um bereits eine Empfehlung für das Bauvorhaben zu geben, berichtet Mlasowsky. „Das war der Knackpunkt“, erklärt sie, „weshalb wir um weitere Informationen gebeten haben.“

Ortsbeirat fordert Gutachten
Der einstimmige Beschluss des Ortsbeirats: „Um eine Entscheidung treffen zu können, sollen die Planer ein Gutachten über die Kaufkraftverschiebungen und die Auswirkungen auf den bestehenden Lebensmitteleinzelhandel vorstellen“.
„Die bestehenden Märkte dürfen nicht gefährdet werden“, fordern Bärbel Mlasowsky und die anderen Mitglieder. Bei den Märkten von Aldi und Edeka habe es statt Verdrängung Synergie-Effekte gegeben. Die Märkte ergänzten sich demnach. Für den Netto-Markt gingen die Planer von einer in Zierenberg verbliebenen Kaufkraftreserve von zehn Prozent aus, wie Mlasowsky im Gespräch erfahren habe. Die Nachfrage müsste also auch aus Nachbarorten wie Ehlen kommen. „Das ist aber auch bei den heute bestehenden Märkten schon der Fall“, sagt Mlasowsky.
Gutachten soll in vier bis sechs Wochen da sein
Der Ortsbeirat möchte daher zunächst das neue Gutachten sehen – und erst dann entscheiden. Und: „Wir wollen keinen emotionalen Beschluss, sondern einen sachlichen“, so Mlasowsky. In vier bis sechs Wochen soll das Gutachten da sein, dann soll es öffentlich im Ortsbeirat vorgestellt werden.
Es wird diskutiert, die Vorstellung gemeinsam mit dem Magistrat zu veranstalten, sodass Ressourcen gebündelt werden können, wie Bärbel Mlasowsky erklärt. Ob der Markt gebaut wird, entscheidet letztlich die Stadtverordnetenversammlung. Der Ortsbeirat teilt lediglich seine Empfehlung oder Ablehnung mit.
Wann der Bau beginnen könnte, darauf seien die Planer im Ortsbeirat nicht eingegangen, berichtet Bärbel Mlasowsky. Die studierte Stadtplanerin hält es jedoch für utopisch, dass noch dieses Jahr Baurecht geschaffen werden kann. Auf HNA-Anfrage teilt das Planungsbüro Halsdorfer + Ingenieure mit, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Stellung nehmen möchte. (Paul Bröker)