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Romeo und Julia im Quartett

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Aufstehen, setzen, aufstehen: Nach der Rollenvergabe durften die von Regisseur Arnd Röhl (links) für höchste Weihen Benannten schon mal Einsatz zeigen. In der ersten Reihe Holger Elsner und Kurt Brunst (von links) vom Regieteam. Foto: Binienda-Beer
Aufstehen, setzen, aufstehen: Nach der Rollenvergabe durften die von Regisseur Arnd Röhl (links) für höchste Weihen Benannten schon mal Einsatz zeigen. In der ersten Reihe Holger Elsner und Kurt Brunst (von links) vom Regieteam. Foto: Binienda-Beer

Niederelsungen. 229 Tage vor der Premiere im kommenden Sommer auf der Waldbühne lauschten im Gemeindesaal der evangelischen Kirche gut 60 Ensemblemitglieder  andächtig der Bekanntgabe der Rollenbesetzung.

Regisseur Arnd Röhl steht mit dem Shakespeare-Klassiker „Romeo und Julia“ am Beginn seiner fünften Produktion.Erwartungsvolle Mienen richten sich auf den Niederelsunger Spielleiter, als er die „Saison zwanzigdreizehn“ mit launigen Worten eröffnet. Mucksmäuschenstill bleibt es im Saal, bis die ersten Namen für die so begehrten Sprechrollen genannt sind. Die anfängliche Spannung weicht einer heiteren Stimmung.

„Romeo und Julia“ also. Röhl führt ein in Shakespeares Werk, liest Szenen vor. Namen, so viele schwierige Namen der zu spielenden Personen, verwirrend noch für die meisten. Dann, immer wieder eingestreut ins dramatische Geschehen, lüftet sich nach und nach mit Nennung der Spieler das Geheimnis der Rollenvergabe.

Nach exakt 44 Minuten ist heraus, wer sich über die Sprechrollen freuen darf. 42 Personen hat der Regisseur mittlerweile genannt und gönnt sich erst mal einen Schluck aus der Pulle. „Die nächste Szene findet statt mit …“, sagt Röhl, und es erheben sich nun prompt ein halbes Dutzend Zuhörer. Das ist Teil dieses ersten Aktes. Wer seine Rolle hat, springt auf beim rasenden Galopp durch das Drama, sobald die von ihm darzustellende Figur erwähnt wird. „Weiß jeder schon, wie er heißt?“, fragt der Spielleiter listig zwischendurch und macht im Dickicht von Namen und vorgetragenen Geschehnissen Mut: „Das werden wir noch lernen.“

Zwei junge Frauen wechseln naturgemäß am häufigsten zwischen Sitzen und Stehen: Julia Schomberg und Svenja Schmidt werden abwechselnd die Julia geben. Den Zuschlag durch das Regieteam, dem auch Renate Kloppmann-Böhle, Kurt Brunst und Holger Elsner angehören, haben sie sich verdient mit ihrem überzeugenden Einsatz beim „Jedermann“. In einer Doppelbesetzung kommt auch Romeo auf die Waldbühne. Den männlichen Hauptpart spielen die Cousins Philipp Henkelmann und Marius Werner. Susanne Schönwald wird in der bedeutsamen Rolle von Julias Amme Amelia zu sehen sein.

Wer an diesem Abend mit einer Sprechrolle leer ausgegangen ist, mag enttäuscht sein, zeigt es aber nicht. Röhl: „Das heißt ja nicht, dass man nicht dabei ist.“ Bei immerhin durchschnittlich 130 Mitwirkenden stehen noch alle Möglichkeiten offen. Wer im „Volk“ auftreten wird, entscheidet sich Anfang Januar. Im Februar beginnen die Stellproben, im April stehen die Akteure bereits auf der Waldbühne. Romeo und Julia büffeln in ihren Textbüchern allerdings ab sofort.

Von Dorina Binienda-Beer

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