Bald ist endgültig Schulschluss: Abiturientinnen der Wolfhager Walter-Lübcke-Schule erzählen

Schon seit Ende April stecken viele hessische Schülerinnen und Schüler mitten im Abitur. Zwei Wolfhager Abiturientinnen verraten, wie der Endspurt ihrer Schulzeit aussieht und wie es danach weitergehen soll.
Wolfhagen – Die vielen Plakate an den Schulen weisen darauf hin: In Hessen wird Abitur geschrieben. Die letzte schriftliche Klausur findet heute statt. Hinter jedem der bemalten Laken stecken Schüler, die momentan nicht nur tief in Goethes Faust oder Integralrechnung versunken sind. Sie sind auch fleißig dabei, ihre Zukunft zu planen. Zwei Abiturientinnen der Walter-Lübcke-Schule erzählen von ihrer Oberstufe und was danach kommt.
Schon seit den Osterferien lernen Pelin Karahan und Hannah Jacob für die letzten Prüfungen ihrer Schulzeit. Die 18-jährige Pelin Karahan brachte mit ihren Leistungskursen Deutsch und Englisch bereits in der ersten Woche zwei schriftliche Prüfungen hinter sich. Zwischen Woyzeck, „Marie und der Zauberer“ oder Lyrik konnte der Deutschleistungskurs dieses Jahr wählen, um vier Stunden lang das Gelernte zu Papier zu bringen. „Nach der ersten Prüfung war ich körperlich sehr erschöpft“, sagt die Schülerin. Erst nach einem Nickerchen konnten die langjährigen Freundinnen das Erlebnis bereden. Doch Pelin habe festgestellt: Ihre Prüfungsangst war unbegründet. Anfang Juli stehen für die Schülerinnen die mündlichen Prüfungen an.
Gemeinsam mit ihren Mitschülern ihre Schulzeit zu beenden, ist dabei keine Selbstverständlichkeit: Denn ihr erstes Oberstufen-Jahr haben die beiden Schülerinnen virtuell von zu Hause aus erlebt. Viele Erlebnisse seien dadurch verschoben worden. „Die Jahrgangsfahrt aus der E-Phase haben wir dann in der Q3 nachgeholt“, erzählt Hannah Jacob. Der Vorteil des Unterrichts vor dem Computerbildschirm: Man habe einfacher gute Noten bekommen. „Online habe ich mich einfach mehr getraut, etwas zu sagen“, sagt Pelin Karahan. Dass ihnen aber trotzdem einige Erfahrungen aus der Oberstufenzeit wegen der Pandemie fehlen, werde beiden erst jetzt so richtig bewusst. „Durch Corona ging das so schnell rum.“ Umso schöner, dass sie ihre Schulzeit am 15. Juli mit einem Abiball gebührend beenden können.
Und wie geht es nach der Schule weiter? In Stein meißeln möchten die Freundinnen ihre Pläne noch nicht. Aber Pelin will wahrscheinlich Jura studieren. Allzu weit von ihrer Heimat Wolfhagen möchte die junge Frau aber nicht entfernt sein. Sie könne sich gut vorstellen, nach dem Studium wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Für Hannah ist klar: Sie möchte erst mal als Au-pair nach Frankreich. Schließlich hatte die 19-Jährige die Sprache als Leistungsfach. „Denn nach dem Studium macht man das auch nicht mehr.“
Beide sind sich einig: Sie werden die Zeit an der Walter-Lübcke-Schule vermissen.