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Waldbrandgefahr am Ofenberg: Unbekannter zimmert illegale Hütte

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Von: Antje Thon

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Über ein Ofenrohr entweicht der Rauch in den Wald: Revierförster Friedrich Vollbracht sieht das gravierendste Problem der illegal im Wald errichteten Holzhütte mit Ofen in der Waldbrandgefahr.
Über ein Ofenrohr entweicht der Rauch in den Wald: Revierförster Friedrich Vollbracht sieht das gravierendste Problem der illegal im Wald errichteten Holzhütte mit Ofen in der Waldbrandgefahr. © Antje Thon

Ein Unbekannter hat sich im Wald bei Wolfhagen eine Holzhütte gezimmert. Nun soll diese weichen - auch, weil von ihrem Ofen Brandgegefahr ausgeht.

Wolfhagen – Wie lange die aus Nadelhölzern illegal errichtete Hütte am Ofenberg schon steht, weiß wohl nur ihr Erbauer. Der jedoch ist nicht bekannt. Fest aber steht: Der Unterschlupf gehört dort nicht hin. Deshalb hat die Stadt Wolfhagen nun Anzeige erstattet.

Aufgefallen sei der Bau, dessen Tür mit einem Vorhängeschloss gesichert war, dem Jagdpächter. Der habe sich an die Stadt gewandt, so hab er von dem Problem erfahren, sagt Revierförster Friedrich Vollbracht, der für die Betreuung des Kommunalwaldes zuständig ist. Gemeinsam mit der Polizei nahmen sie die Hütte in Augenschein. Kommende Woche soll sie vom Bauhof abgerissen und die Einrichtungsgegenstände sollen entsorgt werden.

Ausgestattet mit einem Ofen: Die Hütte am Ofenberg. Im Ofen befindet sich Asche.
Ausgestattet mit einem Ofen: Die Hütte am Ofenberg. Im Ofen befindet sich Asche. © Thon, Antje

Hin und wieder komme es vor, dass er auf illegale Bauten im Wald stoße. Mit dem in ihr befindlichen Ofen habe die Hütte am Ofenberg aber eine Grenze überschritten, sagt Vollbracht. Unter Kiefern einen Ofen zu befeuern und dabei die Gefahr eines Brandes billigend in Kauf zu nehmen, sei nicht mehr tolerabel.

Im Ofen wurde Asche gefunden. Im Umfeld der Hütte liegt ein weiterer Ofen, der dort offenbar entsorgt wurde. Die Behausung selbst ist möbliert mit einem Sofa und einem Stuhl. Aschenbecher und ein paar Lebensmittel befinden sich ebenfalls in der geschickt zusammengezimmerten Bleibe. Vor der Hütte wurde eine Bank platziert.

Mehrerer Baumstümpfe legen den Schluss nahe, dass der Erbauer für die Materialbeschaffung selbst zur Handsäge gegriffen und Kiefern gefällt hat. Teilweise sei auch eine Axt zum Einsatz gekommen. Neben der Brandgefahr sieht Vollbracht noch ein weiteres Probleme. Mit ihrem Bau wurde Müll in den Wald geschleppt. Das bewertet Wolfhagens Hauptamtsleiter Kai Liebig ähnlich. Auf Kosten der Steuerzahler werde der Bauhof die mit Kunststoffen und Planen abgedichtete Hütte nun abreißen und den Müll entsorgen.

Abgesägt: Eine von mehreren Kiefern.
Abgesägt: Eine von mehreren Kiefern. © Thon, Antje

Das gesamte Erscheinungsbild lasse vermuten, dass keine Kinder, sondern ein Profi am Werk gewesen sei. „Neben kreativer Energie floss auch jede Menge kriminelle Energie in die Hütte“, sagt Liebig. Das fange damit an, dass der Unbekannte auf fremden Boden gebaut, er illegal Bäume gefällt und diese sich angeeignet habe, sagt Liebig. Vollbracht ergänzt, dass die Person zudem gegen die Landschaftsschutzverordnung verstoßen habe.

Karsten Turski von der Wolfhager Polizei bestätigte den Eingang einer Anzeige. Die Polizei ermittele wegen Sachbeschädigung und Diebstahls, möglicherweise komme noch das Herbeiführen einer Brandgefahr hinzu. Die Beamten sammelten Zigarettenkippen ein. Diese werden auf DNA-Anhaftungen geprüft. Die Polizei hofft, über einen Treffer in einer Datenbank die Identität des Unbekannten zu ermitteln.

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