Abschiebung nach Bulgarien
Chancen für eine Rückkehr stehen gut: Syrische Familie aus Wolfhagen wartet auf Arbeitsvertrag
Die Chance für eine Rückkehr steht gut. Die syrische Familie Kheder, die vor kurzem nach Bulgarien abgeschoben wurde, wartet auf einen wichtigen Arbeitsvertrag.
Wolfhagen – Die syrische Familie Kheder, die seit mehreren Jahren in Wolfhagen lebt, sitzt weiterhin in Bulgarien fest. Die Familie wurde vor etwa zwei Wochen abgeschoben. Jetzt sieht sie aber eine Chance, wieder zurück nach Deutschland zu kommen.
„Wir haben Arbeit für meine Mutter gefunden“, sagt Katia Kheder. Aziazh Hamou Kheder könne wie ihre 17-jährige Tochter Katia in der Altenpflegeeinrichtung Phönix in Wolfhagen beginnen. „Wir warten noch auf eine Bewerbung“, sagt Rita Wefing, Leiterin des Hauses Phönix. Wenn dann alles passen würde, könne Aziazh Hamou gerne bei ihnen anfangen zu arbeiten.
Sobald es einen festen Arbeitsvertrag gebe, stehen die Chancen gut, dass die Familie wieder zurück nach Deutschland kann, wie Katia in einem Telefonat mit der HNA am Dienstag erzählt. Denn sie und ihr Bruder Mervan Kheder haben bereits Ausbildungsverträge in Deutschland.
Katias Ausbildung im Haus Phönix soll am ersten Oktober starten. „Wenn Katia wieder in Deutschland ist, kann sie ihre Ausbildung beginnen“, versichert Wefing. Katia habe bereits in der Einrichtung hospitiert und einen guten Eindruck hinterlassen. Zudem sei sie sehr liebevoll mit den Bewohnern umgegangen. Über die Abschiebung sei Wefing sehr bestürzt. „Wir haben sieben geflüchtete junge Menschen bei uns in der Ausbildung und mit ihnen nur gute Erfahrungen gemacht“, ergänzt sie.
Mervan Kheder hat einen Ausbildungsvertrag als Maurer in der Tasche. „Vor einigen Wochen lernten wir Mervan kennen und boten ihm aufgrund des sehr positiven Eindrucks eine Lehre zum Maurer bei uns an“, berichtet die Firma Düsterwald Planen und Bauen in Wolfhagen. Er hatte bereits die Gelegenheit, die Firma ein paar Tage auf Baustellen zu begleiten.
„Er zeigte sich engagiert, zuverlässig und fleißig. Mervan ist aufgeschlossen und freundlich. Und er spricht sehr gut Deutsch, es gibt praktisch keine Sprachbarriere“, berichtet das Bauunternehmen. Die Abschiebung sei für sie erschütternd. „Wir können uns gar nicht vorstellen, in welcher Ausnahmesituation sich die Familie nun erneut befindet“, teilt die Firma mit. Katia und ihre Familie hoffen nun, durch die Arbeitsverträge so bald wie möglich zurückkommen zu können. Der Schulverein der Walter-Lübcke-Schule hat zudem für die Familie ein Spendenkonto eingerichtet. (Samira Müller)
Spendenkonto: Schulverein der Walter-Lübcke-Schule e.V, IBAN: DE36 5205 0353 0011 8235 93, Stichwort: Hilfe für Katia