Der Kabarettist Torsten Sträter kommt am 14. Juni ins Wolfhager Kulturzelt
Wie hört er sich eigentlich an, der „Schnee, der auf Ceran fällt“? Torsten Sträter, der wortmächtige Mützenmann aus dem Kohlenpott, hat sein aktuelles Programm so betitelt. Und er kommt nach Wolfhagen.
Wolfhagen - Eine akustische Kostprobe wird er am 14. Juni bei seinem Auftritt im Wolfhager Kulturzelt wohl nicht geben können. An einem Ceranfeld sollte es nicht scheitern. Aber Schnee hat es in den vergangenen fast drei Jahrzehnten, in denen das Festival kultureller Höhepunkt des Sommers im Wolfhager Land ist, noch nicht gegeben. Sträter sieht allerdings auch während heftigster Hitzewellen so aus, als würde er jederzeit mit einem Wintereinbruch rechnen. Seinen gestrickten Schädelwärmer jedenfalls trägt er auch dann mit Fassung, er ist längst zum Markenzeichen geworden, so wie auch sein Fabulierstil typisch ist. Es ist Sprücheklopfen auf hohem Niveau, mit fein gewähltem Rhythmus und einnehmender Melodie. Das hat sich der Kabarettist in seinen frühen Jahren als Einzelkämpfer auf unzähligen Bühnen angeeignet: Als Poetry-Slammer, der sein Publikum fesseln muss.
Vielleicht hat er das Fundament aber auch schon gelegt in der Zeit, als er sich zunächst zum Herrenschneider ausbilden ließ und dann im Laden eines Herrenausstatters gepflegte Maßanzüge an den Mann brachte. Zum Glück füllte Torsten Sträter das ganz normale Arbeitsleben nicht aus, er begann nebenbei, seine schrägen Einfälle auf Papier zu bringen, und machte sich auf, die Bühne mit seinen selbstverfassten Texten zu erobern. Und Sträter war erfolgreichen bei diesen Slams, diesen literarischen Wettbewerben, bei denen das Publikum am Ende einen Sieger kürt. Er entdeckte sein Talent, mit intelligentem Witz und gehobenem Satzbau zu unterhalten –nicht nur auf der Bühne, sondern auch in gedruckter Form. Seine Werke tragen so vielsagende Titel wie „Der David ist dem Goliath sein Tod“, „Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben“ oder „Es ist nie zu spät, unpünktlich zu sein“.
Damit kommt Sträter nicht nur auf Tournee an, sondern auch in diversen kabarettistischen Fernsehsendungen, bei denen er zu den gefragten Gästen zählt. In Wolfhagen lässt Sträter nun Schnee auf Ceran rieseln – im übertragenen Sinne jedenfalls. Wie man sich das vorstellen muss? Das formuliert der Künstler mit der Haube für das Publikum auf seine Art: „Ich bringe ganz ganz frische Geschichten mit, nichts, was Sie vorab schon aus dem TV kennen, und zwischendurch erzähle ich Ihnen, was sonst noch war. Eine Führung durch die ganze Welt der Idiotie, die Einsicht, dass nichts menschlicher ist als das Missgeschick, seltsame Berichte vom Rand der schiefen Ebene. Dann ergänze ich den Abend noch mit Schilderungen, die ich mir auf gar keinen Fall verkneifen kann, mache den Sack zum Ende hin mit einer sehr guten Geschichte zu. Und wenn Sie dann noch können, hagelt’s Zugaben. Ein seriöses Konzept.“
Das kommt offenbar an, denn Sträters Gastspiel in Wolfhagen ist längst ausverkauft.
Das Wolfhager Kulturzelt geht vom 8. bis zum 19. Juni im Stadtpark Teichwiesen über die Bühne. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Hier das Programm:
. 8. Juni: Matthias Reim, 49,90 Euro im Vorverkauf / 52 Euro Abendkasse.
. 9. Juni: Olaf Schubert & seine Freunde,
31,80 Euro / 33 Euro.
. 10. Juni: Bodo Wartke, 32,90 / 34 Euro
. 11. Juni: Naturally 7, 38,40 / 40 Euro.
. 12. Juni: Gregor Meyle, 39,50 / 41 Euro.
. 13. Juni: Bernd Stelter, 29,60 / 32 Euro.
. 14. Juni: Torsten Sträter, ausverkauft.
. 15. Juni: Mirja Regensburg, 25,20 / 27 Euro.
. 16. Juni: LaBrassBanda, 41,70 / 43 Euro.
. 17. Juni, Doro, 42,80 / 44 Euro.
. 18. Juni, Live-Musik im Biergarten mit Tommy Haug.
. 19. Juni: Nico Santos, ausverkauft.
Karten im Vorverkauf gibt es in Wolfhagen im Kulturladen an der Triangelstraße, in der Buchhandlung Mander und im Kulturbüro im Rathaus, in Bad Arolsen in der Buchhandlung Kirstein sowie im Touristikbüro und in Kassel beim HNA-Ticketservice.
Von Norbert Müller