Dirk Scharrer bei Wolfhager Bürgermeisterwahl stark in der Kernstadt

Wo war die Beteiligung bei der Wolfhager Bürgermeisterwahl am höchsten? In welchen Orten schnitt wer am besten ab? Das haben wir uns genau angeschaut.
Wolfhagen – Nur gut die Hälfte aller Stimmberechtigten in Wolfhagen hat am Sonntag von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht und sich an der Direktwahl des Bürgermeisters beteiligt. Die Wahlbeteiligung lag bei mittelmäßigen 52,34 Prozent, was 5327 Wählerinnen und Wählern entspricht. In 31 Fällen war das Votum ungültig.
Bei den drei Kandidaten, Jens Kühle (BWB), Jens Vial (SPD) und Dirk Scharrer (parteilos) kam die mäßige Wahlbeteiligung nicht gut an. Er habe sich gewünscht, dass 60 Prozent der Bürger, gerne auch etwas mehr, die Chance zur Stimmabgabe nutzen würden, sagte der Niederelsunger Jens Kühle. „Das Wahlrecht ist ein hohes Gut“, kommentierte Jens Vial noch am Wahlabend die Beteiligung. Dass nur die Hälfte der Bürger davon Gebrauch gemacht habe, sei enttäuschend „48 Prozent haben nicht gewählt. Das ist ein Trend, der uns alle unglaublich ärgern sollte“, bewertet Wahlsieger Dirk Scharrer die Zahlen.
Beim Blick in die Statistik fällt auf, dass es vor allem in der Kernstadt viele Wahlmuffel gibt. Die Beteiligung in den vier Bezirken dort lag bei mageren 26 bis 30 Prozent. Mit Blick auf die mit Abstand größte Zahl an Wahlberechtigten in der Kernstadt bedeutet das für die Stichwahl am Sonntag, 26. März, dass die Kontrahenten Jens Vial und Dirk Scharrer dort die größten Reserven haben, Wähler zu mobilisieren. Die höchsten Quoten vermeldeten Philippinenburg und -thal mit 59,52 Prozent und Viesebeck mit 56,11 Prozent.
Dirk Scharrer kam am Sonntagabend auf 43,16 Prozent aller abgegebenen Stimmen. Dabei erzielte er mit Quoten zwischen 54 und gut 60 Prozent seine besten Ergebnisse in der Kernstadt. Gut auch sein Abschneiden in Bründersen mit 56,52 Prozent. Dagegen gab es für ihn mit 12,10 Prozent und Mitbewerber Jens Vial (16,56 Prozent) in Niederelsungen nicht viel zu holen. Dort ist Jens Kühle zu Hause, was er mit einem Ergebnis von 71,34 Prozent eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Umgekehrt gelang Jens Vial in seinem Heimatort Altenhasungen, in dem er zudem Ortsvorsteher ist, mit 80,9 Prozent der Stimmen ein souveräner Auftritt. Jens Kühle blieb dort mit 5,99 Prozent ebenso einstellig wie in Wenigenhasungen mit 9,66 Prozent, wo der SPD-Kandidat mit 56,25 Prozent der Stimmen ebenfalls zu überzeugen wusste.
Alles in allem startet Dirk Scharrer (parteilos) mit dem meisten Rückenwind in gut anderthalb Wochen in die Stichwahl. Er bekam beim ersten Wahlgang 409 Stimmen mehr als der Zweitplatzierte Jens Vial, für den sich 1874 Wolfhager (35,43 Prozent) entschieden haben. Doch die Zahlen vom Sonntag spielen am 26. März keine Rolle. Dann beginnt die Wahl von vorn. Die Hoffnung auf eine möglichst große Wahlbeteiligung gilt nach wie vor.