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Hinter den Kulissen der Niederelsunger Waldbühne: Holger Elsner und sein Team erschaffen das Bühnenbild

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Von: Dorina Binienda-Beer

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Noch gibt es viel zu tun: Holger Elsner leitet auf der Niederelsunger Waldbühne das Team Bühnenbau. Aus Styrodurplatten zaubert er täuschend echt wirkende Dachschindeln, Mauersteine oder Holzlatten für die neuen Fassaden.
Noch gibt es viel zu tun: Holger Elsner leitet auf der Niederelsunger Waldbühne das Team Bühnenbau. Aus Styrodurplatten zaubert er täuschend echt wirkende Dachschindeln, Mauersteine oder Holzlatten für die neuen Fassaden. © Dorina Binienda-Beer

Bald werden die Klänge des Stücks „Anatevka“ auf der Waldbühne in Niederelsungen erklingen und die Zuschauerinnen und Zuschauer verzaubern. Doch nicht nur die Darstellerinnen und Darsteller auf der Bühne stecken viel Liebe in die Produktion. Holger Elsner und sein Team erschaffen das Bühnenbild.

In wenigen Wochen beginnt mit „Anatevka“ die neue Spielzeit auf der Waldbühne. Im Schatten der Kulissen arbeitet so mancher Niederelsunger am Erfolg des Stückes. Einige stellen wir vor.

Niederelsungen – Feinmechanik ist von Berufs wegen das Metier von Holger Elsner. Die Mitglieder der Waldbühne Niederelsungen kennen den Wolfhager Uhrmachermeister aber auch anders: fest zupackend. Denn der 60-Jährige leitet das Team Bühnenbau. Aus seinem erlernten Handwerk bringt er Ausdauer und Geduld mit, technisches Verständnis ebenso wie Fingerspitzengefühl. Hinzu kommt ein ausgeprägter Sinn für Ästhetik. Sein Name steht in Niederelsungen für handwerkliche Kompetenz und Kreativität gleichermaßen.

Vor dem Konstruieren kommt bei ihm das Zeichnen und Malen. Er entwickelt Bühnenbild und Plakatentwürfe, lange bevor der handwerkliche Einsatz auf der Waldlichtung beginnt. In drei Jahrzehnten hat sich Elsner, auch auf den Feldern Regie und Lichttechnik, bei den Theaterfreunden den Titel des Hans Dampf in allen Gassen erworben.

Sein Wirken beginnt früh, sehr früh. Kaum ist für eine neue Spielzeit die Auswahl des Stücks getroffen, formen sich erste Bilder von Szenen und ihren Schauplätzen vor Elsners geistigem Auge. Seine Vorstellungen vom Bühnenbild formt er zu einem Modell: für die Präsentation vor der Spielgemeinschaft. An sich selbst stellt er den Anspruch, ein Bühnenbild zu schaffen, „das durch und durch stimmig ist“. Denn schließlich gehe es darum, das Publikum auch visuell „mitzunehmen an den Ort und in die Zeit“ der jeweiligen Handlung. So manchen Bühnenbautrick abgeschaut haben sich Elsner und Begleiter bei einer Exkursion hinter die Kulissen der Staatsoper Dresden.

Seit Anfang April bevölkert das 15-köpfige Bühnenbauteam die Waldbühne jeden Samstag und Mittwoch. Die emsige Arbeitskolonne sägt und hämmert, schraubt und malert, um den drei dauerhaft vorhandenen Gebäuden durch Bauen und Verkleiden stimmungsvolle neue Fassaden zu verpassen. Mit Styropor und dem härteren Styrodur arbeitet Elsner am liebsten. Aus den Dämmstoffplatten zaubert er flache Holzschindeln genauso wie dicke Mauersteine. So täuschend echt, dass einmal ein ungläubiger Besucher es genau wissen wollte. Der gelernte Steinmetz, erzählt Elsner amüsiert, ließ es sich nicht nehmen, die vermeintlichen Brocken einem professionellen Klopftest zu unterziehen.

Auch größere technische Finessen hat sich der Leiter des Bühnenbauteams vorgenommen. Nicht nur die Schauspieler sollen in Bewegung sein, sondern auch bauliche Elemente. Was genau das heißt, das will er nicht verraten. Elsner lacht: „Sonst wären’s ja keine Überraschungen fürs Publikum.“

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