Noch dazu hat Ullrich den Anspruch, das Vlies für die Masken und alles Zubehör regional zu kaufen. „Um dann einen Preis zu machen, der konkurrenzfähig ist, verdient man nicht viel“, so Ullrich.
Nun kommt es noch schlimmer: Durch die sinkende Nachfrage nach Abschaffung der Maskenpflicht musste er seine Produktionsmannschaft deutlich reduzieren. 15 Arbeitsplätze gingen in den vergangenen Monaten verloren. Mit dem verbliebenen Team gibt es im Moment noch vier Monate Arbeit, dann ist Schluss. Olaf Ullrich ist sauer, dass er vom Bund im Stich gelassen wird. Schließlich sei mit der Förderung eine Zukunftsperspektive verknüpft gewesen. Maschinen im Wert von zwei Millionen Euro stehen in den modernen Produktionsräumen auf dem Gelände der Wolfhager Pommernanlage.
Natürlich würden derzeit weniger Masken gebraucht als während der Pandemie. „Aber in solchen Zeiten kann man ja im Ein-Schicht-Betrieb weitermachen. Wenn es eine neue Notlage gibt, kann ich jederzeit problemlos hochfahren.“ Mit den Anlagen, die er mit einem Maschinenbauer aus Deutschland entwickelt habe, sei er in der Lage, 60 Schutzmasken pro Minute zu produzieren.
Andere Länder hätten es zur Verpflichtung gemacht, die im eigenen Land produzierten Masken zu kaufen. „Warum geht das nicht auch in Deutschland“, fragt sich Ullrich. Mit dieser Strategie werde Deutschland jedenfalls nicht unabhängig vom asiatischen Markt und karre weiter Produkte von China nach Deutschland. „Von Klimaschutz kann man dabei schon gar nicht reden“, so der Unternehmer Olaf Ullrich. (Bea Ricken)