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Damit Unternehmen mehr Flüchtlinge einstellen: Projekt soll Hemmnisse abbauen

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Von: Bea Ricken

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Golagha Ahmad Zai aus Afghanistan arbeitet in der Produktion bei Energy Glas in Wolfhagen. Der Hersteller von Glasscheiben fördert durch ein Partnerschaftsmodell die Integration von Flüchtlingen im Unternehmen. © dpa

Wolfhagen. Unternehmen schrecken immer noch davor zurück, Flüchtlinge einzustellen. Es ist die Unsicherheit über den Aufenthaltsstatus, Bürokratie und Sprachprobleme, die dabei eine Rolle spielen.

Dies sind die ersten Ergebnisse, des EU-Projekts „Rest“ (Refugee Employment Support and Training), bei dem der Landkreis Kassel als deutscher Koordinator mit Partnern in fünf Ländern Ideen entwickelt, um diese Hemmnisse abzubauen. Im Boot sind noch Griechenland, Frankreich, Bulgarien, Italien und Österreich. Das Projekt wird von der EU mit 700 000 Euro für zwei Jahre finanziert und startete im Dezember vergangenen Jahres. „Es geht darum zu sehen, warum Unternehmen von der Beschäftigung von Flüchtlingen zurückschrecken. Das Besondere dabei ist, dass der Fokus auf den Bedürfnissen der Firmen liegt“, erklärt Landkreis-Sprecher Harald Kühlborn. Angesprochen sind Unternehmen aus ganz Deutschland. Ziel des Projektes ist es, Hilfen zu initieren wie eine nationale Beratungs-Hotline für Fragen von Firmen oder arbeitgeberfreundliche Praktikumsmodelle. Hans Franke, Geschäftsführer von Energy Glas in der Wolfhager Pommernanlage, kennt diese Ängste - teilt sie aber nicht. Er beschäftigt acht Flüchtlinge. Von der Politik fühlt sich Franke aber allein gelassen. Nur zwei Asylbewerber seien anerkannt, beim Rest liefen die Verfahren. Müssten Flüchtlinge ausreisen, wäre das einen Rückschlag für die Firma. Denn der betriebene Aufwand ist hoch: Einstellungsmodalitäten klären, Deutschkurse organisieren, Gespräche mit Behörden - auf eine Viertelstelle schätzt Franke den Aufwand. Aus Erfahrung von Silke Sennhenn, Sprecherin der Agentur für Arbeit, ist die Sprache das größte Hindernis für Firmen Flüchtlinge einzustellen. Bei qualifizierten Job sei es das A und O. Die Agentur liefert Daten für das EU-Projekt.(ewa/dpa)

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