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Nach Sturmschäden: Turm auf dem Graner Berg erhält neues Dach

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Von: Antje Thon

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Das Gerüst steht noch: Nach Sturmschäden musste das Dach des rechten Turmes auf dem Graner Berg neu eingedeckt werden.
Das Gerüst steht noch: Nach Sturmschäden musste das Dach des rechten Turmes auf dem Graner Berg neu eingedeckt werden. © Antje Thon

Die vergangenen Stürme sind nicht spurlos an den Wohntürmen auf dem Graner Berg vorbeigegangen. Gegen die Schäden ist die Firma Bertelmann nun vorgegangen.

Wolfhagen – Einer der beiden Wohntürme auf dem Graner Berg bei Wolfhagen hat jetzt ein neues Dach bekommen. Bei einem der vergangenen Stürme waren Teile des Dachs abgedeckt worden. Den Schaden habe nun die Firma Bertelmann aus Ippinghausen behoben, sagt Lars Eskuche, Leiter der Abteilung Umwelt und Tiefbau bei der Stadt Wolfhagen.

Vor allem beim Dach des runden Turmes habe Reparaturbedarf bestanden. Nachdem Ziegel herabgefallen waren, sei Feuchtigkeit in die hölzerne Konstruktion eingedrungen. Der Dachdecker habe schließlich festgestellt, dass zumindest einige der Holzträger verfault seien und es mit einer Neueindeckung des Daches allein nicht getan sei.

Historische Ansicht: Bei Ausflüglern und Segelfliegern war das Lokal sehr beliebt.
Historische Ansicht: Bei Ausflüglern und Segelfliegern war das Lokal sehr beliebt. © Thon, Antje

Und so wurde in diesen Tagen auch die Holzkonstruktion teilweise erneuert. Neue Ziegel wurden verlegt, und das Dach bekam eine neue Spitze. Einen Teil der Kosten übernimmt die Versicherung, für den Rest kommt die Stadt auf, die schon allein wegen der Verkehrssicherungspflicht habe handeln müssen, sagt Eskuche. Die Absperrung, die aufgrund der Sturmschäden habe aufgestellt werden müssen, habe ja nicht ewig stehen können.

Über die Geschichte der Gebäude informiert eine Tafel, die der Heimat- und Geschichtsverein im Auftrag des Naturparks Habichtswald erstellt hat. Dort ist nachzulesen, dass der Landrat des ehemaligen Landkreises Wolfhagen, Ludwig von Buttlar, ab dem Jahr 1910 die beiden historisch anmutenden Türme hatte errichten lassen.

Der eckige und der runde Turm dienten zunächst als Wohnräume. Einst gab es zwischen den Bauwerken eine ruinenhaft errichtete Mauer. Später kamen Gebäude hinzu, die zusammen mit dem benachbarten Gelände ab 1940 vom NS-Fliegerkorps genutzt wurden. Zuvor, in den 1930er-Jahren, hatten die Segelflieger den Graner Berg mit seinen offenen Wiesen für ihr Hobby entdeckt.

Ab dem Jahr 1946 war es Bruno Noll, der die Ruine zu einem Heim ausbaute. Eine Zeit lang wurde die Anlage als Gastronomie betrieben, die vor allem bei Ausflüglern sehr beliebt war, aber auch von den Segelfliegern, die sich 1950 zu Luftsportvereinigung Wolfhagen zusammengeschlossen hatten, gerne angenommen wurde.

Im Jahr 1961 wechselte das Lokal an Peppi Piretti. Der Italiener brachte seine Heimatküche nach Wolfhagen. Als nach 15 Jahren der Pachtvertrag auslief, verlor die „mittelalterliche Burg“ an Anziehungskraft und die Gebäude verfielen.

Die Verbindungsbauten wurden abgerissen, einzig die beiden Türme blieben bis heute erhalten. Und der runde Turm erhielt jetzt ein neues Dach. (Antje Thon)

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