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Seniorenzentrum Wolfhagen beantragt Insolvenz: Alle Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben

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Von: Antje Thon

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Soll weiter als Heim für alte Menschen dienen: Das Seniorenzentrum in Wolfhagen an der Karlstraße. Der Träger, die Seniorenzentrum Wolfhagen gGmbH, befindet sich aktuell in einer finanziellen Schieflage.
Soll weiter als Heim für alte Menschen dienen: Das Seniorenzentrum in Wolfhagen an der Karlstraße. Der Träger, die Seniorenzentrum Wolfhagen gGmbH, befindet sich aktuell in einer finanziellen Schieflage. © Paul Bröker

Das Seniorenzentrum Wolfhagen hat am Mittwoch (03.05.2023) Insolvenz beantragt. In der Vergangenheit seien Entscheidungen getroffen worden, die sich als falsch erwiesen hätten.

Wolfhagen – Die Seniorenzentrum Wolfhagen gGmbH hat am gestrigen Mittwoch beim Amtsgericht Kassel einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Das teilte gestern Geschäftsführer Klaus Tschentscher mit. Dieser Schritt sei erforderlich, weil in der Vergangenheit Entscheidungen getroffen worden seien, die sich mittlerweile als falsch erwiesen hätten und nun den Fortbestand des Seniorenzentrums gefährdeten.

So habe sich die alte Geschäftsführung auf ein Projekt eingelassen, bei dem die Seniorenzentrum Wolfhagen gGmbH den Betrieb eines in Bau befindlichen Seniorenzentrums in Guxhagen übernehmen sollte. Dies sei nach den aktuellen Planungen aber nicht finanzierbar. Sämtliche Verhandlungen mit den Beteiligten, eine außergerichtliche Sanierung anzustrengen, seien gescheitert. Daher habe man den Insolvenzantrag gestellt.

180 Jobs in Wolfhagen bleiben trotz Insolvenz erhalten

Ziel des Eigenverwaltungsverfahrens sei es, die Wolfhager Gesellschaft wieder vollständig wirtschaftlich handlungsfähig zu machen, so Tschentscher. Nur so könne sie ihren Kernaufgaben nachkommen und betagten Menschen im Raum Wolfhagen in den Bereichen der stationären, der teilstationären und der ambulanten Dienste adäquate Wohn- sowie Pflege- und Betreuungsangebote unterbreiten.

Die Jobs der etwa 180 Mitarbeiter sollen erhalten bleiben. Bei der angestrebten Sanierung wird Tschentscher durch die Sanierungsexperten Dr. Raul Taras und Guido Utsch von der Wirtschaftskanzlei Görg unterstützt. Sie wurden zu Sanierungsgeschäftsführern bestellt. Die Geschäftsführung informierte gestern gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Hubertus Alheid und dem Vorstandsmitglied der Stiftung Altersheim, Dr. Oliver Schmalz, die Beschäftigten in einer Betriebsversammlung.

Gehälter für drei Monate durch Insolvenzgeld gesichert

Die Gehälter seien zunächst für die Dauer von drei Monaten über das Insolvenzgeld gesichert. Der Pflegebetrieb werde ohne Unterbrechung weitergeführt. Bewohner der stationären Altenhilfe und des Betreuten Wohnens, Tagesgäste und Kunden des Sozialpflegedienstes in Wolfhagen sowie deren Angehörige müssten sich nicht um die Betreuung sorgen. Tschentscher hofft, dass die Mitarbeiter dem Unternehmen in dieser schwierigen Zeit die Treue halten. Denn um das bestehende Angebot des Seniorenzentrums aufrechtzuerhalten, würden alle Mitarbeitenden des Hauses benötigt. (Antje Thon)

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