Verkauf der Bauplätze läuft schleppend

Hohe Baukosten, teure Kredite: Die Entwicklung kommt auch im Wolfhager Rathaus an. Erst sechs von 22 Bauplätzen im neuen Baugebiet sind verkauft.
Wolfhagen – Der Verkauf der Grundstücke in Wolfhagens neuem Baugebiet um die Ralph-Möllerich-Straße und die Lutz-Kann-Straße geht vergleichsweise schleppend voran. Wie Hauptamtsleiter Kai Liebig auf HNA-Anfrage sagte, seien von allen 22 Parzellen bislang sechs veräußert worden. Im November war die Stadt in die Vermarktung der Flächen eingestiegen.
Die drei Bauplätze im Mischgebiet, das an die Kurfürstenstraße anschließt, seien alle verkauft. Auf zwei Parzellen laufen seit geraumer Zeit die Arbeiten. So errichtet die Korian Deutschland GmbH dort eine Pflegeeinrichtung für Menschen mit seelischen Behinderungen und schweren Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit. 36 Betten sollen entstehen. Und auch die Wolfhager Apothekerin Hanna Schubert hat mit dem Bau einer Immobilie begonnen, in die nicht nur die Sonnen-Apotheke umziehen soll, sondern in der auch weitere Geschäftsräume geschaffen werden sollen.
Indes etwas verzögern wird sich der erste Spatenstich für das Gebäude, welches die Immobiliengesellschaft Gesundheit GmbH für den Standort Wolfhagen plant. Die Gesellschaft stehe allerdings nach wie vor zu ihrem Vorhaben, ein modernes Gesundheitszentrum errichten zu wollen, das sich in das medizinische Angebot in Wolfhagen einfügt, sagt Geschäftsführer Jörg Feldmann.
Jedoch hätten sich die Konditionen auf dem Bausektor verschärft. Zum einen seien die Baukosten und die Bauzinsen gestiegen. Zum anderen sei die Suche nach den passenden Mietern für die Räumlichkeiten mit insgesamt 800 Quadratmetern noch nicht abgeschlossen.
Anders als in den ursprünglichen Planungen vorgesehen, wird die Verwaltung für die Hausarztgemeinschaft Waldeck – Wolfhager Land nicht mehr in Wolfhagen untergebracht werden, sondern voraussichtlich Anfang Juli von Bad Emstal nach Naumburg ziehen, wo die Ärztegemeinschaft die alte Kindertagesstätte Im Hain gekauft hat und die Räume herrichtet (wir berichteten).
An Grundstücken für den Bau von Eigenheimen hat die Stadt seither drei Plätze verkauft. Für weitere drei Plätze gebe es ganz konkrete Erwartungen, wie Kai Liebig sagt. Die notariellen Verträge seien in der Vorbereitung. Hauptsächlich die gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten seien der Grund dafür, dass die Vermarktung der Flächen nicht so reibungslos verlaufe wie zuletzt für die Bauplätze an der benachbarten Herderstraße.
Dort sei man innerhalb von neun Monaten alles losgeworden. „Wir mussten in unserer Liste schon sehr weiter nach unten gehen“, sagt der Hauptamtsleiter. Auf der Liste standen an die 120 Interessenten. Von denen schloss letztlich nur ein Bruchteil einen Kaufvertrag mit der Stadt ab. Gleichzeitig erreichten aber immer wieder neue Anfragen nach Bauplätzen das Rathaus. Erst in diesen Tagen hätten sie vier Info-Pakete an Bewerber verschickt.
Kai Liebig hofft, bis zum Ende des Jahres alle Parzellen, für die für den erschlossenen Quadratmeter 140 Euro zu zahlen sind, veräußert zu haben. (Antje Thon)