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Versuchter Totschlag: Flüchtling aus dem Irak sitzt in U-Haft

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Von: Ulrike Pflüger-Scherb

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Wolfhagen/Kassel. In der Flüchtlingsgemeinschaftsunterkunft Pommernanlage im Wolfhager Ortsteil Gasterfeld hat es in der Nacht zum Dienstag eine blutige Auseinandersetzung gegeben.

Oberstaatsanwaltschaft Dr. Götz Wied, Sprecher der Staatsanwaltschaft Kassel, bestätigte auf Anfrage der HNA, dass das Amtsgericht Kassel gegen einen 23-jährigen Iraker wegen des Verdachts des versuchten Totschlags und der gefährlichen Körperverletzung Haftbefehl erlassen hat.

Der Mann wurde in die Justizvollzugsanstalt Kassel I nach Wehlheiden gebracht.

Laut Wied wird der 23-jährige Iraker dringend verdächtigt, gegen 1 Uhr in der Nacht den 30-jährigen Mitbewohner seines Zimmers mit einem spitzen Küchenmesser angegriffen zu haben. Der 23-Jährige soll bei dem Angriff alkoholisiert gewesen sein. Sein Mitbewohner habe dem Messer ausweichen können und blieb deshalb unverletzt.

Allerdings wurden zwei andere Mitbewohner durch das Messer leicht verletzt. Laut Wied wurde der Angreifer von drei Irakern überwältigt. Dabei erlitten ein 25-jähriger und ein 19-jähriger Flüchtling oberflächliche Schnittverletzungen. Hintergrund der Tat sei nach ersten Ermittlungen ein vorangegangener Streit zwischen den Männern gewesen, so Wied.

Unabhängig von dem Vorfall soll die Zahl der Sicherheitsleute in der Pommernanlage verdoppelt werden, „weil auch die Zahl der Asylbewerber wächst“, sagt Landkreis-Sprecherin Ute Jäger. Dies solle in den nächsten Tagen geschehen. Künftig sollen dann tagsüber zwei und nachts vier Security-Mitarbeiter im Einsatz sein.

Im Oktober 2015 hatte es in der Unterkunft eine Schlägerei mit mehreren Beteiligten gegeben. Dabei war auch Alkohol im Spiel gewesen. Derzeit sind 700 Flüchtlinge in der Gemeinschaftsunterkunft untergebracht, die Größte im Kreis Kassel.

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