Waldbühne Niederelsungen: Wehmut beim Kulissenabbau

Es wird fleißig gehämmert, gesägt und gebohrt an der Waldbühne Niederelsungen. Eine neue Kulisse bauen die Theatermacher aus dem spielenden Dorf allerdings nicht auf, sondern die alte ab.
Die Kirchentür, an die Luther im vergangenen Jahr im gleichnamigen Stück seine 95 Thesen angeschlagen hat, ist bereits Geschichte und irgendwo in den Tiefen der Requisite eingelagert. Auch andere Teile wollen die Bühnenbauer erhalten, soweit es möglich ist. „Vieles müssen wir entsorgen, das meiste ist ja aus Styropor und geht beim Abbau schon mal kaputt“, sagt Holger Elsner vom Bühnenbauteam am Samstag, während er mit seinen Theaterfreunden die idyllisch im Wald gelegene Bühne winterfest macht.
„Ein bisschen Wehmut ist schon immer im Spiel, wenn wir uns mit unserem traditionellen Arbeitseinsatz endgültig von der letzten Spielzeit verabschieden“, sagt Vanessa Fischer, die unter anderem für die Werbung verantwortlich ist. Die Vorfreude auf das Neue aber überwiege, denn nun werde allen richtig bewusst, dass es bald wieder in die heiße Phase geht.
Davon zeugen nicht nur die Bühnenarbeiten, sondern auch die Mails, die vergangene Woche in die Posteingänge all derer geflattert sind, die eine der heißersehnten Rollen im neuen Stück „Der Mann in der eisernen Maske – Die Rückkehr der Musketiere“ ergattert haben. Das Textbuch haben die Regisseure Arnd Röhl und Claus Biederbeck in Anlehnung an den Mantel-und-Degen-Film mit Leonardo DiCaprio, Jeremy Irons, John Malkovich, Gérard Depardieu und Gabriel Byrne längst neu geschrieben, die Proben sollen schon bald beginnen, direkt nach der offiziellen Bekanntgabe der einzelnen Rollen in zwei Wochen.
Bis es soweit ist, hat die Studentin Vanessa Fischer noch allerhand zu tun, schließlich beginnt der Vorverkauf für die neue Spielzeit schon am 1. Dezember - pünktlich zum Weihnachtsgeschäft. Zusammen mit ihrer Mutter Heike und Kollege Werner Schmidt gilt es nun, kräftig die Werbetrommel zu rühren: „Das Plakat ist fertig, Flyer in der Mache und die Website aktualisiert.“
18 Aufführungen sind geplant, für jede gibt es rund 1200 Karten. Premiere ist am Samstag, 22. Juni, und bis dahin werden sich die Niederelsunger Theatermacher im neuen Jahr sicher noch einige Male mit Hammer, Bohrer und Säge zum Arbeitseinsatz an der Waldbühne treffen. Dann allerdings nicht zum Abbau, sondern zum Aufbau der Kulisse für das neue Theaterstück.
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