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„Was man unbedingt braucht, das hat er vorrätig“: Mit dem Rewe-Einkaufsbus im Wolfhager Land unterwegs

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Von: Paul Bröker

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Er fährt den Bus: Lkw-Fahrer Erdogan Demircan ist für die Bahn und Rewe in Nordhessen unterwegs.
Er fährt den Bus: Lkw-Fahrer Erdogan Demircan ist für die Bahn und Rewe in Nordhessen unterwegs. © Paul Bröker

Seit gut einem Monat ist er schon im Wolfhager Land unterwegs. Mit an Bord gut 750 Artikel aus dem Trockensortiment.

Oelshausen – Bereits seit einem Monat macht der Rewe-Einkaufsbus im Wolfhager Land Halt: in Niederelsungen, Riede und in Oelshausen. Zeit für eine Zwischenbilanz.

Im Gepäck hat der Bus mittlerweile gut 750 Artikel aus dem Trockensortiment, wie Fahrer Erdogan Demircan (56) erzählt. „Als ein Kunde Backpapier haben wollte, haben wir das ins Sortiment aufgenommen“, sagt er. Am Anfang habe der Bus nur rund 700 Artikel im Trockensortiment gehabt.

Demircan hält mit dem Bus am gestrigen Dienstag von 14 bis 17 Uhr an der Wattenbergstraße in Oelshausen. Bereits vorfreudig wartet der Oelshäuser Heinrich Weide vor dem Bus, während Erdogan Demircan mit einem Kollegen die Gestelle mit dem Obst und Gemüse vor die Längsseite des Busses hievt.

„Ich war bislang jedes Mal dabei“, sagt Weide. „Der Bus hat nicht alles, aber er kann auch nicht alles haben.“ Sonst sei er immer in den Rewe-Markt nach Ehlen gefahren, erzählt der Renter. Es freue ihn, dass es nun den Einkaufsbus gebe. Denn: „Das, was man unbedingt braucht, das hat er vorrätig.“

Neben dem Gelenkbus der Bahn steht ein kleiner Kühltransport-Lkw von Rewe. Darin gelagert sind die Lebensmittel, vor allem Obst und Gemüse, zum Auffüllen, wie Demircan erklärt. Ohnehin würden zwei Leute benötigt, um den Bus zu betreiben.

Er dürfe während der Fahrt mit dem Bus jedoch niemanden neben sich haben, so Demircan. Einen Busführerschein hat Demircan nicht. Für den Einkaufsbus würde ihm der aber ohnehin nicht weiterhelfen. Denn dafür benötigt der Fahrer einen Lkw-Führerschein, den Demircan besitzt.

Die Resonanz auf den Bus sei positiv, sagt der Fahrer. „Wenn ich die Orte fahre, dann machen viele Leute Fotos oder Videos vom Bus.“ In Summe sei er zufrieden, sagt auch Jörn Berszinski (60), Rewe-Kaufmann aus Kassel und Mitorganisator des Einkaufsbusses. Aber er sagt auch: „Wir sind in der Normalität angekommen. Die Situation ist von Ort zu Ort unterschiedlich.“ Nachdem anfangs durch die Berichterstattung große Euphorie geherrscht habe, zeige sich nun, wer zur Stammkundschaft gehört.

Insgesamt komme es darauf an, wie über den Bus in den Ortschaften gesprochen wird, ist Berszinski überzeugt. „Da setze ich auch auf die Ortsvorsteher“, sagt er. Ihre Aufgabe sei es, für den Bus zu werben. Er merke: „In den Orten, in denen diesbezüglich viel getan wird, da gibt es einen hohen Zuspruch.“

Im Idealfall könne der Bus das Gemeinschaftsgefühl stärken, wenn er sich als Treffpunkt im Ort etabliert. Berszinski wünscht sich, dass die jungen und fitten Menschen die Nicht-Mobilen beim Einkauf. unterstützen „Nur so kann das funktionieren“, sagt er.

Der Einkaufsbus soll schon ab Mai weitere fünf bis sechs Orte anfahren. Die Orte werden rechtzeitig bekanntgegeben.

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