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Umbau der Wolfhager Burg zur Kita: Weitere Arbeiten vergeben

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Von: Antje Thon

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Blick in das historische Treppenhaus: Erst gegen Ende des Umbaus wird ein gläserner Lift in die Halle integriert und für Barrierefreiheit sorgen.
Blick in das historische Treppenhaus: Erst gegen Ende des Umbaus wird ein gläserner Lift in die Halle integriert und für Barrierefreiheit sorgen. © Antje Thon

Pünktlich zu Beginn des neuen Kita-Jahres im August soll die Kita in der Wolfhager Burg bezugsfertig sein. Bis dahin ist aber noch viel zu tun.

Wolfhagen – Am 1. August beginnt das neue Kita-Jahr. Bis dahin soll Wolfhagens dann wohl schönste Kindertagesstätte bezugsfertig sein. Noch laufen die Arbeiten in der Burg – einem Gebäude, das Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde und das nach der Sanierung um die 120 Mädchen und Jungen vom zweiten bis zum sechsten Lebensjahr beherbergen wird. Zwei Tagesmütter mit zehn Kleinkindern und der Heimat- und Geschichtsverein sollen ebenfalls Platz finden im zweiten Obergeschoss.

Herzenssache: Michael Joost hat die Sanierung der Burg in Wolfhagen und den Ausbau zu einer Kita maßgeblich vorangetrieben. Bis zur Einweihung im August ist noch einiges zu tun. Die alten Türen etwa werden von einem Tischler überarbeitet und restauriert, um sie später wieder einzubauen.
Herzenssache: Michael Joost hat die Sanierung der Burg in Wolfhagen und den Ausbau zu einer Kita maßgeblich vorangetrieben. Bis zur Einweihung im August ist noch einiges zu tun. Die alten Türen etwa werden von einem Tischler überarbeitet und restauriert, um sie später wieder einzubauen. © Antje Thon

Fünfeinhalb Monate haben die Firmen Zeit, um für die künftigen Nutzer alles herzurichten. Beim Gang über die Baustelle wird klar, dass das ein sportliches Programm sein dürfte. Einiges auf der Liste mit Arbeiten kann aber auch schon abgehakt werden. Die Wandheizung läuft seit Dezember und sorgt nicht nur für Wärme, sondern auch für ein angenehmes Raumklima.

Der Unterputz ist überall aufgetragen, die 78 Fenster sind getauscht, die Rohinstallationen für Elektro und Sanitär abgeschlossen, sagt Architekt Christoph Kiefer vom Büro Müntinga und Puy in Bad Arolsen. Die Unterkonstruktionen für die Akustikdecken in den Gruppenräumen sind ebenfalls montiert, die Trockenbauer kommen zügig voran, und im Erdgeschoss wurde der Estrich verlegt.

Bleibt erhalten: ein 130 Jahre alter Kachelofen.
Bleibt erhalten: ein 130 Jahre alter Kachelofen. © Antje Thon

Wolfhager Burg: Erst diese Woche weitere Gewerke vergeben

Erst in dieser Woche, so Michael Joost, Leiter der Abteilung Energie und Stadtentwicklung im Wolfhager Rathaus, seien weitere Gewerke vergeben worden. Ein Metallbauer wird das Gebäude mit Brandschutztüren ausstatten, ein Stahlbauer wird sich der Treppe annehmen. Ein besonderer Auftrag ging an einen Tischler aus Breuna. Der hat die anspruchsvolle Aufgabe, 27 historische Türen aufzuarbeiten und wieder einzubauen. Vergeben wurden zudem die Malerarbeiten und der Auftrag für das Verlegen von Linoleum.

Ein besonderer Blickfang werde das Treppenhaus sein, sagt der Architekt. In der Mitte wird ein gläserner Fahrstuhl im opulenten Treppenhaus, in dem alle Bauphasen sichtbar herausgearbeitet werden, hinauf- und hinabgleiten. „Das wird eine Mischung aus Alt und Neu, die man aus dem Fahrstuhl aus erleben kann.“

Individuell gefertigte Sitzplätze: Architekt Christoph Kiefer probiert das Möbelmuster für Kinder aus.
Individuell gefertigte Sitzplätze: Architekt Christoph Kiefer probiert das Möbelmuster für Kinder aus. © Antje Thon

Der besondere und auch ein bisschen exklusive Ort für eine Kita findet seinen Widerhall in der Größe der Gruppenräume. Die sind mit 140 bis 180 Quadratmetern für 25 Kinder mehr als standesgemäß. Der Gesetzgeber fordere pro Gruppe deutlich weniger, sagt Kiefer.

Kita in Wolfhagen: Im ersten Obergeschoss entsteht Platz für drei Gruppen

Und so werden sich in den kommenden Wochen und Monaten die Konturen der Räume weiter herausschälen. Im ersten Obergeschoss entsteht Platz für drei Gruppen. Ihnen stehen zwei Garderoben und zwei Bäder zur Verfügung. Bei den Garderoben gibt es nichts von der Stange – die werden individuell angefertigt und bekommen die Form einer Miniatur-Burg.

Im Untergeschoss erhalten die U3-Kinder im Ostflügel einen eigenen Raum plus Schlafraum, im Westflügel kommt eine weitere Gruppe unter. Jede Gruppe erhält ihr eigenes Bad und jeweils eine Garderobe. Und schließlich findet im Erdgeschoss auch ein großer Bewegungsraum Platz. Auf zwei Etagen entstehen mehrere Bistros, in denen die Kinder ihre Speisen einnehmen.

Neuer Zuschnitt: Immer wieder werden die historischen Grundrisse aufgegeben, Räume werden neu aufgeteilt.
Neuer Zuschnitt: Immer wieder werden die historischen Grundrisse aufgegeben, Räume werden neu aufgeteilt. © Antje Thon

„Wir nutzen ein altes Kulturgut. Was will man mehr?“, sagt Michael Joost, der froh darüber ist, für die Sanierung der alten Räume in Verbindung mit dem Nutzungskonzept auf Fördermittel des Landes zurückgreifen zu können. Allerdings habe sich bedingt durch die angespannte Lage in der Baubranche eine deutliche Steigerung bei den Kosten nicht vermeiden lassen, die liege inzwischen bei 40 Prozent. Als mit den Bauarbeiten vor anderthalb Jahren begonnen wurde, waren die Kosten für die Sanierung mit etwa vier Millionen Euro kalkuliert worden. Inwieweit sich das Land Hessen an den Mehrkosten beteiligen wird, stehe noch nicht fest, so Joost. (Antje Thon)

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