Mehrere Schüsse in unmittelbarer Nähe eines Wolfhager Wohngebietes haben jetzt Spaziergänger aufgeschreckt, die am späten Abend in der Feldgemarkung mit ihrem Hund unterwegs waren.
Sie informierten die Polizei, da sie sich gefährdet fühlten.
Wenn ein Jäger derzeit außerhalb des Ortes auf Wild schieße, sei dies rechtens, so ein Polizeisprecher von der Polizeistation in Wolfhagen. Allerdings habe der Jäger eine Sorgfaltspflicht zu erfüllen und müsse sich an die Jagdzeiten halten. So sei auch tagsüber die Jagd erlaubt.
Die Nachtansitze, wie sich die späte Jagd vom Hochsitz aus nennt, hätten zugenommen, sagt Förster Friedrich Vollbracht aus Wolfhagen. Dies hänge damit zusammen, dass die technische Ausrüstung heute die Jagd auch bei schlechterem Licht ermögliche. Mindestabstände zu Wohngebieten gebe es nicht. Allerdings dürfe der Jäger nur schießen, wenn alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen seien.
So steht im Jagdgesetz, dass ein Schuss erst abgegeben werden darf, wenn sich der Schütze vergewissert hat, dass niemand gefährdet wird. Und weiter: „Eine Gefährdung ist zum Beispiel dann gegeben, wenn Personen durch Geschosse oder Geschossteile verletzt werden können, die an Steinen, gefrorenem Boden, Ästen, Wasserflächen oder am Wildkörper abprallen oder beim Durchschlagen des Wildkörpers abgelenkt werden, und wenn beim Schießen mit Einzelgeschossen kein ausreichender Kugelfang vorhanden ist.“
Treib- und Drückjagd muss gemeldet werden
Die Ansitzjagd muss nicht angemeldet werden, wohl aber die sogenannten Treib- und Drückjagden. Dabei kann es passieren, dass aufgeschreckte Wildtiere und Jagdhunde auf die Straße laufen. Deshalb werden bei solchen Jagden Warnschilder aufgestellt.
Die Jagdzeit für die meisten Wildtiere endet am 31. Januar. Waschbären, Füchse und Marder dürfen bis Ende Februar bejagt werden. Danach ist Schonzeit: Das heißt, Jäger müssen die Tiere dann in Ruhe lassen, damit diese ihren Nachwuchs großziehen können. Ab 1. Mai dürfen Rehe und Rotwild teilweise wieder gejagt werden. Für Luchse, Wölfe und die Wildkatze gilt ein ganzjähriges Jagdverbot.+
Auch auf der A7 gab es Schüsse: Ein Unbekannter hat am frühen Donnerstagmorgen auf dem Rasthof Hasselberg-Ost auf einen Mitarbeiter geschossen. Anschließend flüchtete er.