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Wolfhager Schüler besuchten Austauschpartner in Tergnier

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Von: Maike Lorenz

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Die Schüler vor dem Eiffelturm in Paris
Ein Höhepunkt des Austauschs: Die Wolfhager Schüler machten mit ihren Partnern auch einen Ausflug nach Paris. © Privat

Erstmals nach der zweijährigen Pandemiepause fuhren Schüler der Walter-Lübcke-Schule in Wolfhagens Partnerstadt Tergnier.

Wolfhagen – „Au revoir l’Allemagne et bienvenue en France“ hieß es für 19 Schüler der Walter-Lübcke-Schule in Wolfhagen vor Kurzem. Gemeinsam mit drei Französischlehrern der Schule setzten sich die Schüler in den Reisebus und machten sich auf den Weg in die nordfranzösische Partnerstadt Tergnier.

Milla Bätz (14), Zoe Norkowski (15) und Vanessa Greif (14) sind drei der Wolfhager Teilnehmerinnen. Neun Tage lang lebten die Neuntklässlerinnen bei den Familien ihrer Austauschpartner. Die kannten sie schon. Denn im November hatten die jungen Franzosen Wolfhagen bereits besucht.

Für die Teilnahme an dem Austausch würde sich das Trio jederzeit wieder entscheiden, herausfordernd war das Erlebnis dennoch. „Ganz besonders anfangs war die Verständigung manchmal schwierig“, sagt Vanessa Greif. Der Großteil der französischen Austauschschüler lerne Deutsch erst seit etwa einem Jahr. „Wir haben viel Französisch miteinander gesprochen, haben uns aber auch mit dem Google-Übersetzer und Zeichensprache geholfen“, sagt die 14-Jährige.

In Frankreich gibt es an Schulen Sicherheitspersonal

Neben der Sprachbarriere sind die Schüler auch kulturellen Unterschieden begegnet. So unterscheide sich das Schulsystem in Frankreich stark von dem deutschen. „Ein Sicherheitsdienst bewacht die Schule und es führt ein riesiger Zaun um das Schulgelände herum“, sagt Milla Bätz. „Schüler dürfen die Schule nur betreten oder verlassen, wenn sie am Tor ihren offiziellen Stundenplan vorzeigen.“ Für die drei Schülerinnen ist dies eher ein Nachteil gegenüber dem deutschen System. „In Deutschland haben wir mehr Freiheiten. Man fühlt sich hier nicht so eingeschlossen.“

Ein Höhepunkt des Austauschs: Die Wolfhager Schüler machten mit ihren Partnern auch einen Ausflug nach Paris.
Waren zusammen in Tergnier: Vanessa Greif (links), Zoe Norkowski (mitte) und Milla Bätz (rechts). © Maike Lorenz

Einen weiteren großen Unterschied gäbe es zudem bei den Unterrichtszeiten. „Die Schule endet je nachdem, ob die Schüler AGs gewählt haben, erst um 16 Uhr oder 18 Uhr“, sagt Zoe Norkowsk. Auch beim Essen gebe es Unterschiede. Sie berichtet: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass in Frankreich nicht immer von Tellern gegessen wird wie in Deutschland.“ Statt auf Teller sei Brot beim Essen etwa direkt auf den Tisch oder auf ein Küchenpapier gelegt worden.

Eine französische Tradition, von der die Besucher aus Wolfhagen in Tergnier erstaunlich wenig mitbekommen haben, sei das französische Begrüßungsküsschen gewesen, sagt Austausch-Organisator und Französisch-Lehrer Karl Riebel: „Wir waren verwundert. Das Wangenküsschen scheint während der Coronapandemie etwas verloren gegangen zu sein.“

Austausch erfordert viel Mut der Schüler

Dass die Schule nach zwei Jahren Pause nun wieder einen Austausch anbietet, ist dem Lehrer sehr wichtig. „Durch den Austausch haben wir die Möglichkeit, den Alltag in Frankreich zu erleben. Das ist sehr wichtig, erfordert aber auch viel Mut der Schüler. Jeder, der teilgenommen hat, kann stolz auf sich sein.“

Milla Bätz, Zoe Norkowski und Vanessa Greif haben aus Frankreich viele schöne Erinnerungen mit nach Deutschland gebracht. Ein besonderer Höhepunkt sei allerdings der gemeinsame Ausflug nach Paris gewesen, sagt Zoe Norkowski. Die 15-Jährige sagt zudem: „Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich gerne noch länger in Frankreich geblieben. Der Austausch hat bei mir das Interesse geweckt, Frankreich noch besser kennenzulernen.“ (Maike Lorenz)

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