Bundesinnenministerin Nancy Faeser besuchte Zierenberg am Tag der Feuerwehr

Bei ihrem Besuch am Donnerstag (04.05.2023) in Zierenberg zeigte sich Nancy Faeser (SPD) beeindruckt von der Arbeit der Feuerwehr und der Kompetenz eines Brandschutztechnik-Herstellers.
Zierenberg – Am Vortag hat Nancy Faeser (SPD) noch in der Frankfurter Paulskirche diskutiert, am Donnerstag steigt die Bundesinnenministerin gegen 15.15 Uhr, ummannt von Sicherheitskräften, in Zierenberg aus ihrer Limousine. Die Stadt liege auf dem Weg nach Kassel, wo die Ministerin im Wahlkampfmodus am Abend einen Termin hat, sagt SPD-Landtagsabgeordneter Oliver Ulloth. Den St.-Florians-Tag, den Tag der Feuerwehr, habe man gern als Anlass genommen.
Gespannt wartet Geschäftsführerin Nadine Müller auf dem Parkplatz der Firma Brandschutztechnik Müller auf die Politikerin, die SPD-Vorsitzende in Hessen ist und im Herbst Ministerpräsidentin werden will. Nadine Müller und ihr Vater Herbert begrüßen Faeser freundlich, teilen ihr aber auch offen die Nöte ihrer Firma mit.

Müllers klagen über zu viel Bürokratie
Brandschutztechnik Müller sei stolz, seine Produkte in 89 Länder der Welt zu liefern. Der Perspektivwechsel durch die Geschäftstermine im Ausland sei wertvoll, sagt Herbert Müller. Ihm falle auf: „In Deutschland sind die Leute oft am Motzen.“ Dabei funktioniere hier ja vieles so gut. Weniger gut dagegen: „Es gibt zu viele bürokratische Hürden.“ Faeser hört sich die Klagen an und berichtet, dass sie eine Art Reisebüro etablieren möchte, bei dem sich mittelständische Unternehmen über Fördermöglichkeiten informieren können. „Nicht jedes Unternehmen hat dafür eine eigene Abteilung“, erklärt sie.
Begleitet von SPD-Bundestagsabgeordnetem Timon Gremmels und Landtagspolitiker Ulloth führen die Müllers durch ihre Produktion. „Ich habe schon 13.700 Maschinen gebaut“, erzählt ein Mitarbeiter, der an einer Werkbank sitzt.
Faeser in Zierenberg: „Hallo, ich bin die Nancy“
Doch nicht alles ist so geordnet wie die Produktionshalle. Denn neben der Bürokratie machen den Müllers auch die Lohnkosten Sorgen. „Mit der Großindustrie können wir nicht mithalten. Wenn wir dauerhaft keine Mitarbeiter mehr finden, müssen wir irgendwann dichtmachen“, sagt Nadine Müller.
Dann geht es nebenan zur Feuerwehr, wo bereits die Ehrenamtlichen Spalier stehen. „Hallo, ich bin die Nancy“, grüßt Faeser die Kleinsten. Im Einsatzwagen spricht Faeser mit Bürgermeister Rüdiger Germeroth (SPD). Er fordert: „Die Kommunen müssen viel besser ausgestattet werden.“ Davon würde auch die Feuerwehr profitieren. Faeser erwidert, dass Geld bereitstehe, nur nicht abgerufen werde. Auf HNA-Nachfrage gesteht sie aber auch ein: „Der Förderprozess ist zu komplex.“ (Paul Bröker)