1. Startseite
  2. Lokales
  3. Wolfhagen
  4. Zierenberg

E-Joëlette soll Naturpark Habichtswald barrierefreier machen

Erstellt:

Von: Antje Thon

Kommentare

Besondere Erlebnisse für bewegungseingeschränkte Personen: Die elektrobetriebene Joëlette ermöglicht Ausflüge im Naturpark Habichtswald. Ein Auf und Ab wie im Dörnberggebiet ist kein Problem.
Besondere Erlebnisse für bewegungseingeschränkte Personen: Die elektrobetriebene Joëlette ermöglicht Ausflüge im Naturpark Habichtswald. Ein Auf und Ab wie im Dörnberggebiet ist kein Problem. © Jürgen Depenbrock/nh

Naturpark Habichtswald ermöglicht Ausflüge für gehbehinderte Menschen. Schon seit über zehn Jahren ermöglichen sie den Zugang mit einer Joëlette. Jetzt wurde eine geländetaugliche E-Joëlette angeschafft, die auch ohne Muskelkraft betrieben werden kann.

Zierenberg – Im Naturpark Habichtswald spielen barrierefreie Angebote eine wichtige Rolle. Anlässlich der aktuellen Naturparkplanung möchte der Naturpark diesen Service ausweiten und dabei neue technische Entwicklungen einbeziehen. Deshalb hat er jetzt einen elektrobetriebenen, geländetauglichen Rollstuhl angeschafft.

Mit der Joëlette erhalten Menschen mit Gehbeeinträchtigungen unkompliziert Zugang in die Natur. Seit mehr als zehn Jahren hält der Naturpark Habichtswald ein entsprechendes Angebot bereit. Allerdings musste das Vorgängermodell mit Muskelkraft durch die Landschaft bewegt werden. Der neue einrädrige Geländerollstuhl, eine Kombination aus einer Schubkarre und einer Sänfte, ist mit einem Akku ausgestattet, der drei bis vier Stunden durchhält.

Alles, was es für einen Ausflug mit der Joëlette braucht, sind zwei bis drei helfende Begleiter. Sie lenken das Gefährt über einen Fußpfad in unwegsamem Gelände, während die Person im Stuhl die Natur genießt. Im Team könnten sie sich so in einzigartigen Landschaften bewegen, die man auf andere Weise möglicherweise nie kennenlernen würde, sagt Jürgen Depenbrock, Geschäftsführer des Zweckverbandes Naturpark Habichtswald. Auch wenn das bisherige Fahrzeug schon vielen Menschen besondere Augenblicke beschert habe, so sei das Erlebnis immer dann getrübt, wenn das Begleitteam nicht über die nötige Konstitution verfüge, das Gerät samt Person in anspruchsvollem Gelände zu bewegen.

Genau an dieser Stelle setzt die mittlerweile in vierter Generation in Frankreich gebaute Joëlette mit Elektroantrieb an. „Wir möchten mit diesem Angebot einem noch größeren Nutzerkreis die landschaftlichen Besonderheiten unseres Naturparks nahebringen“, sagt Depenbrock. Ungeübten empfiehlt er zunächst Touren im flachen Gelände von vier bis fünf Kilometern. Falls die Energie des Akkus eher aufgebraucht sei, als die Tour beendet, dann ginge es ziehend und schiebend weiter.

Für das Vorgängermodell der Joëlette habe es vor der Pandemie um die 15 Anfragen pro Jahr gegeben. Depenbrock geht davon aus, dass sich die Elektrovariante noch stärker durchsetzen wird.

Das Fahrzeug ist im Naturparkzentrum Habichtswald auf dem Dörnberg bei Zierenberg stationiert, um vorzugsweise im landschaftlich reizvollen Dörnberggebiet zum Einsatz zu kommen. Sie steht dort interessierten Besuchern kostenlos zur Verfügung. Im Naturparkzentrum erhalten die Kunden auch einen Schlüssel, um die Tore zum Alpenpfad öffnen und schließen zu können. Die Nutzer werden persönlich eingewiesen und bekommen eine Auswahl unterschiedlicher Streckenvorschläge.

Die Anschaffungskosten der E-Joëlette beliefen sich auf 7000 Euro. Das Projekt wurde mit einem Zuschuss des Landes Hessen in Höhe von 80 Prozent gefördert, die Finanzierung des Restbetrages erfolgte durch die Volksbank Kassel-Göttingen.

Den geländegängigen Rollstuhl ohne E-Antrieb möchte der Naturpark Habichtswald nun gerne einer anderen Einrichtung zur Verfügung stellen.

Informationen:

naturpark-habichtswald.de

naturpark-habichtswald.de/der-naturpark-habichtswald/barrierefreie-angebote

Auch interessant

Kommentare