Bollerwagen und Bierkiste: Polizei ist auf Vatertagsfeiern vorbereitet

In Niedersachsen ist die Sehnsucht nach den üblichen Ausflügen zum Vatertag am Himmelfahrtstag nach all dem Corona-Stress groß. Die Polizei ist aber vorbereitet.
Hannover - An Himmelfahrt geht die Polizei in Niedersachsen davon aus, dass nach langer Corona-Durststrecke wieder viele Gruppen mit teils reichlich Alkohol umherziehen. Die Beamten stellen sich darauf ein: Da keine Corona-Beschränkungen gelten wird der Andrang vermutlich ähnlich groß sein wie in den Jahren vor der Pandemie.
„Wir appellieren an sie, sich rücksichtsvoll zu verhalten und auch bei ausgelassener Stimmung friedlich zu bleiben“, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Niedersachsen, Sascha Göritz.
Tragen von Waffen ist am Hauptbahnhof in Hannover verboten
Am Hauptbahnhof in Hannover beispielsweise ist zum Beispiel von Donnerstagmittag bis Freitagmorgen das Tragen von Schusswaffen oder Messern im Hauptbahnhof Hannover und an den Gleisen verboten. Das Verbot gilt auch für Schreckschusswaffen und gefährliche Werkzeuge, wurde schon Anfang der Woche bekannt.
Laut Bundespolizei kommt es am Hauptbahnhof Hannover, dem nach Zahl der Reisenden sechstgrößten Deutschlands, immer wieder in den Abend- und Nachtstunden insbesondere an den Wochenenden zu Gewaltdelikten mit Waffen.
Viele Einsätze für die Polizei am Vatertag
Erfahrungsgemäß würden die geplanten Veranstaltungen und Ausflüge zum sogenannten Vatertag für die niedersächsische Polizei intensive Einsätze bedeuten, hieß es in einer Mitteilung der GdP vom Dienstag. Auch die Lüneburger Polizei sprach am Montag von Gewalttaten und Alkoholmissbrauch, die sich in der Vergangenheit häuften: „Wer sturzbetrunken im Graben liegt, schädigt nicht nur seine Gesundheit, sondern wird auch schnell zum Gespött.“
Krankenhaus stellt sich auf Brandverletzungen ein
Da auch einige Brandverletzungen zu befürchten seien, warnte das Zentrum für brandverletzte Kinder im Kinder- und Jugendkrankenhaus „Auf der Bult“ insbesondere vor dem Grillen mit flüssigem Brandbeschleuniger. „Um es in aller Deutlichkeit zu sagen: Wir brauchen nicht noch mehr Patienten mit schweren Verletzungen durch den unüberlegten Einsatz von Brandbeschleunigern“, sagte der Pressesprecher des Krankenhauses, Björn-Oliver Bönsch.
Dem Potential an Zwischenfällen entsprechend wolle man unter anderem in der Region rund um Lüneburg an den beliebten Ausflugszielen Präsenz zeigen.
Beschränkungen auf Schlosswiesen bei Gifhorn
Auf den Schlosswiesen in Gifhorn seien, wie in den Vorjahren auch, Glasflaschen verboten, teilte die örtliche Polizei am Dienstag mit. Auch das Konsumieren und Mitführen von hochprozentigen Getränken werde auf dieser Fläche bereits ab Mitternacht (0 Uhr) am Donnerstag nicht gestattet. (Bernd Schlegel, mit lni)
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