Luftwaffe fliegt kriegsverletzte Ukrainer nach Niedersachsen

Die Luftwaffe fliegt Verletzte aus der Ukraine von Polen nach Hannover. 14 Patienten aus dem Kriegsgebiet werden nun in Niedersachsen behandelt.
Hannover ‒ Lebensrettende Hilfe aus der Luft: Die Luftwaffe der Bundeswehr bringt weitere Kriegsverletzte aus der Ukraine zur Behandlung nach Deutschland. Dazu startete am Mittwoch (20.04.2022) ein Evakuierungsflug von Köln zum Flughafen der polnischen Stadt Rzeszow und landete am späten Nachmittag in Hannover.
Luftwaffe | |
---|---|
Staat: | Bundesrepublik Deutschland |
Streitkräfte: | Teilstreitkräfte der Bundeswehr (neben Marine und Heer) |
Stärke: | 27.390 aktive Soldaten (Stand: 2022) |
Hauptsitz: | Berlin-Gatow |
Der Flug finde im Rahmen der Amtshilfe für das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) statt, wie der Sanitätsdienst der Bundeswehr mitteilte. Mit dem Spezialflugzeug A310 MedEvac wurden ‒ wie schon vergangene Woche ‒ Kinder und Erwachsene ausgeflogen, um in Deutschland schwerste Verletzungen besser medizinisch versorgen zu können. Der A310 MedEvac ist die fliegende Intensivstation der Luftwaffe.
Deutsche Luftwaffe bringt Verletzte aus der Ukraine von Polen zur Behandlung nach Hannover
Noch in der Luft werden Verletzte von Sanitätssoldaten weiterbehandelt. In der Vergangenheit waren auch verwundete ukrainische Soldaten nach Deutschland gebracht worden. Außerdem gab es zahlreiche zivile Hilfstransporte. Die Stadt Rzeszow liegt rund 90 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt und ist ein wichtiges Drehkreuz für die Unterstützung der Ukraine.
Insgesamt 14 Patientinnen und Patienten werden nun in Niedersachsen behandelt. „Die ankommenden Frauen, Männer und Kinder können hier umgehend und weit weg von den Kriegshandlungen medizinisch weiter versorgt werden. Ich hoffe, dass sie möglichst bald wieder gesund werden“, sagte der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD).
Deutsche zeigen auf vielfältige Art Hilfsbereitschaft für Menschen aus Kriegsgebiet

Die Hilfsbereitschaft unter der deutschen Bevölkerung sei herausragend. „Den Menschen, die durch den Krieg teils über Nacht fast alles verloren haben und jetzt hier in Niedersachsen ankommen, können wir so zumindest die dringlichste Hilfe zukommen lassen. Der Schmerz aufgrund des weiterhin andauernden Ukraine-Konflikts kann damit allenfalls gelindert werden.“ (rdg/dpa)
Viele Soldaten haben nach dem Einsatz im Krieg mit psychischen Folgen zu kämpfen, wie aktuell auch in der Ukraine. Die Bundeswehr rüstet zurzeit wieder auf ‒ auch in Niedersachsen.