Corona in Niedersachsen: Viele gefälschte Impfpässe aufgetaucht

Ab Mitte Oktober sind Corona-Schnelltests nicht mehr kostenlos. In Niedersachsen sind nun vermehrt gefälschte Impfpässe im Umlauf.
Osnabrück – In Niedersachsen häufen sich die Entdeckungen gefälschter Impfpässe. Offenbar wollen sich einige Ungeimpfte nicht einschränken lassen – und greifen deswegen zu Fälschungen. Wie der NDR berichtet, hat die Polizei allein in Stadt und Kreis Osnabrück mehr als 100 Fälschungen festgestellt.
Täglich würden neue Anzeigen hinzukommen, sagte ein Sprecher der Polizei Osnabrück dem TV-Sender. Meist kämen die Hinweise aus Apotheken, fügte er hinzu. Zu ihnen würden Kunden mitunter mit gefälschten Impfpässen kommen, um sie digitalisieren zu lassen. Der digitale Corona-Impfpass kann dann in die Corona-Warn- und die Covpass-App eingetragen werden.
Corona in Niedersachsen: Gefälschte Impfpässe meist nicht von Profis ausgestellt
Die Osnabrücker Apothekerin Mareike Wetzig erklärte, in ihrer Apotheke seien vier falsche Pässe vorgezeigt worden. In den letzten zwei bis drei Wochen habe es immer mehr Fälle gegeben. „Wir sind natürlich stolz, dass wir die auch erkennen konnten und dementsprechend der zuständigen Behörde melden konnten“, sagte Wetzig.
Da ab Mitte Oktober Corona-Schnelltests nicht mehr kostenlos sind, rechnet die Polizei Osnabrück mit einer weiteren Verbreitung gefälschter Impfausweise. Oftmals steckten jedoch keine Profis hinter den Fälschungen, sodass sie von geschulten Personen erkannt werden können. „Und dann gibt es eben Anhaltspunkte, beim Etikett, beim Stempel, bei der Ausgestaltung, die eben darauf hinweisen können: Okay, eindeutig echt oder Zweifel an der Echtheit“, sagte ein Sprecher der Behörde dem NDR.
Corona in Niedersachsen: Blanko-Impfpässe gibt es legal im Internet
Die Fälschung eines Impfpasses oder auch nur des Impfnachweises in einem echten Pass sei sehr leicht. Blanko-Pässe können legal im Internet bestellt werden, auch Arztstempel sind online leicht zu haben. Und auch die Fälschung der Chargennummern sei kein großes Hindernis: „Die Chargennummern, mit denen der Eintrag der Coronaimpfung versehen sein muss, entnehmen die Fälscher den unzähligen Bildern in den sozialen Netzwerken, die frisch geimpfte Personen von ihren Impfpässen posten“, teilte das Landeskriminalamt (LKA) in München auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Falsche Impfpässe werden häufig in sozialen Medien oder dem Messengerdienst Telegram angeboten. (tvd)