Forscher: Hunde können Long-Covid-Patienten erkennen
Hunde können laut Forschern aus Hannover Patienten mit Corona und Long-Covid erkennen. Laut einer Studie sind die Tiere dabei präziser als jedes Gerät.
Hannover – Hunde können sowohl Menschen, die akut mit Corona infiziert sind, als auch solche, die an Long-Covid leiden, erkennen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die ein Forschungsteam der Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) am Donnerstag (16.06.2022) in der Hauptstadt Niedersachsens vorstellt hat.
Wie die Hochschule mitteilte können Hunde, die zuvor mit Proben von Infizierten trainiert wurden, diese nicht nur mit hoher Genauigkeit anzeigten, sondern auch erfolgreich Proben von Post-Covid-Patienten identifizieren. Demnach riechen die Schnüffler auf vier Pfoten zwar nicht die Viren selbst, wohl aber flüchtige organische Verbindungen, die bei einer Infektion durch Stoffwechselvorgänge entstehen.
Forscher: Hunde können Corona- und Long-Covid-Patienten erkennen

Bei zahlreichen Covid-19-Patienten treten der aktuellen Studienlage zufolge Monate nach ihrer Infektion Folgeschäden mit Langzeitsymptomen (Long-Covid) auf. Die entsprechend trainierten Hunde hätten mit einer hohen Zuverlässigkeit Proben von akut an Corona Erkrankten und auch die Gesunden herausgeschnuppert. Bei Long-Covid verhielt es sich ebenso.
Die Ergebnisse unterstützten die Hypothese, dass flüchtige organische Verbindungen nach der Erstinfektion langfristig bei Post-Covid-Patienten vorhanden seien, hieß es. Die Ergebnisse ermöglichten Diagnosen, die etwa PCR- oder Antikörpertests nicht leisten könnten und damit auch eine verbesserte Behandlung.
Studie: Hunde können organische Verbindungen nach Covid-Erkrankungen riechen
Die Tierärztin und Neurowissenschaftlerin Friederike Twele sieht bei den Spürhunden ein großes Potenzial. „Es ist schwer vorstellbar, aber die Geruchserkennung von Hunden ist um drei Größenordnungen empfindlicher als die derzeit verfügbaren Geräte“, sagte sie.
Die Geruchserkennung von Hunden ist um drei Größenordnungen empfindlicher als alle derzeit verfügbaren Geräte.
Die Studie, an der auch der Zentrale Sanitätsdienst der Bundeswehr in Koblenz und die Schule für Diensthundewesen im rheinland-pfälzischen Ulmen beteiligt waren, wurde in der Fachzeitschrift „Frontiers in Medicine“ publiziert. (rdg/epd)
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