Suche nach Käfern statt Koks: Zoll leistet wichtigen Beitrag zum Umweltschutz
Der Zoll überwacht die Ein- und Ausfuhr von Waren – auch von vom Aussterben bedrohten Pflanzen und Tieren. So trägt die Behörde zum Umweltschutz bei.
Braunschweig – Weit mehr als nur Drogen und Waffen: Der Zoll leistet auch einen wichtigen Beitrag für die Umwelt. Um das Bewusstsein für die biologische Vielfalt und ihre Bedeutung für den Menschen zu stärken, haben die Vereinten Nationen den 22. Mai zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt ausgerufen.
Auch die Arbeit des Zolls trägt maßgeblich zum Erhalt der vom Aussterben bedrohten Arten bei. Zum Schutz der Tiere und Pflanzen überwacht die Behörde die Einhaltung der gesetzlichen Ein- und Ausfuhrregelungen im internationalen Warenverkehr. Circa 5.600 Tier- und 30.000 Pflanzenarten unterliegen diesem besonderen Schutz.
Bundeszollverwaltung | Zollbehörde der Bundesrepublik Deutschland |
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Organisationseinheit | Bundesfinanzministerium |
Gründung | 1949 |
Hauptsitz | Bonn |
Leitung | Colette Hercher (Präsidentin) |
Mitarbeiter | 44.000 (2021) |
Budget | 2,97 Mrd. Euro (2021) |
Zoll trägt zum Erhalt der vom Aussterben bedrohten Pflanzen und Tiere bei

Artgeschützte Tiere und Pflanzen sowie daraus hergestellte Waren, die verbotswidrig ein- oder ausgeführt werden, werden von den Zollbehörden beschlagnahmt. Dabei ist es völlig unerheblich, ob die Waren privat oder gewerblich im Reise-, Postverkehr oder auf ganz anderen Wegen transportiert werden.
Allein im vergangenen Jahr wurden die Zöllnerinnen und Zöllner deutschlandweit über 1.100 Mal fündig und beschlagnahmten knapp 138 Kilogramm sowie über 88.000 Stück Tiere und Pflanzen beziehungsweise daraus hergestellte Objekte.
Zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt am 22. Mai ruft nun das Hauptzollamt Braunschweig in Niedersachsen dazu auf, unbedingt auf den Handel und die Ein- oder Ausfuhr geschützter Tiere und Pflanzen zu verzichten. Nur wenn die Nachfrage ausbleibt und es somit keinen Markt mehr für diese Waren gibt, wird auch der zerstörende Handel mit seltenen Tieren und Pflanzen aufhören.
Vereinte Nationen: 22. Mai ist Internationaler Tag der biologischen Vielfalt
„Wilderei und die Ausrottung von Pflanzen und Tieren geschieht heute nicht mehr nur unmittelbar mit Pestiziden und Gewehren, sondern mittelbar auch per Mausklick: exotische Lieferungen aus dem Internet. Auch darum ist es wichtig, dass der Zoll Postsendungen aus fernen Ländern kontrolliert“, erklärt Andreas Löhde, Zollamtmann vom Hauptzollamt Braunschweig.

Manche der Internetsendungen bedrohen aber auch ganz konkret die heimische Pflanzenvielfalt: „Wenn bestimmte Mittel in Deutschland oder der EU aus dem Handel genommen werden, sollte nicht der erste Gedanke des Gartenfreundes sein: Was kostet denn der Versand aus China oder den USA? Sondern: gibt es umweltfreundlichere Alternativen?“, macht Löhde im Bezug auf Unkraut- und Schädlingsvernichtungsmittel deutlich – denn auch deren Einfuhr wird vom Zoll geprüft.
Zoll warnt vor exotischen Souvenirs aus Urlaubsländern
Verzichten Sie bitte auf Muscheln oder Korallen als Souvenirs.
Für die nun anbrechende Urlaubssaison hat der Zollbeamte noch eine Bitte: „Verzichten Sie bitte auf Muscheln oder Korallen als Souvenirs. Auch wenn Sie mit ihnen vermutlich weniger Mitleid haben als mit Babyaffen oder Zwergschildkröten – sie können genauso geschützt und vom Aussterben bedroht sein.“
Weitere Informationen zum Artenschutz finden Sie hier und auf der Website des Zolls unter anderem im Bereich „Reisen“. (rdg)
In Göttingen tauchte Ende 2021 ein verdächtiges Paket auf. Kontrolleure des Zolls nahmen in Göttingen, Hildesheim und Braunschweig zahlreiche Speditions-, Transport- und Logistik-Unternehmen unter die Lupe. Wegen des Verdachts des Menschenhandels gab es im Sommer 2021 Durchsuchungen in Niedersachsen und Hessen, auch daran war der Zoll beteiligt.