Pannenstart bei Baerbock-Reise: Darum kann die Außenministerin erst später fliegen
Schwieriger Start für die Außenministerin. Eigentlich sollte Annalena Baerbock nach Saudi-Arabien und Katar fliegen. Doch zunächst blieb sie am Boden.
Berlin – Eigentlich sollte die Reise von Außenministerin Annalena Baerbock pünktlich um 7.15 Uhr vom militärischen Teil des Flughafens Berlin Brandenburg am Montagmorgen starten. Aber um 7.20 Uhr war klar: Hier hebt erstmal nichts ab. Der Regierungsflieger „Theodor Heuss“ vom Typ Airbus A340 musste wegen technischer Probleme ausgetauscht werden.
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Regierungsflieger ausgewechselt werden muss. Die Flotte der Flugbereitschaft hatte in der Vergangenheit schon Probleme. Mit einer Verspätung von knapp zwei Stunden ging es dann mit einer Ersatzmaschine A321 Neo los. Bei einer Reise der Außenministerin, bei der alle Termine auf die Minute getaktet sind, eine Ewigkeit.

Baerbock will in Golf-Region für Frieden in Jemen und Sudan werben
Ein schlechter Start für die Außenministerin zu einer heiklen Mission. Bei ihrem dreitägigen Besuch in der Golf-Region will sie für Friedenslösungen in Jemen und Sudan werben. Ihre erste Station ist am Montag Dschidda in Saudi-Arabien. Die Hafenstadt ist für die Evakuierung der Menschen aus dem Sudan per Schiff wichtig.
„Nach dem Ausbruch der Kämpfe in Sudan führte für viele Menschen der Weg in die Sicherheit über das Rote Meer nach Djidda – genauso wie bei der Evakuierung aus Afghanistan viele zunächst Schutz in Doha fanden. Zugleich herrscht nur einige hundert Kilometer südlich von Djidda eine der größten humanitären Katastrophen der Welt“, sagte Baerbock vor ihrer Reise. Dort wird sich die Außenministerin am Nachmittag in der Hafenstadt am Roten Meer mit ihrem Amtskollegen Faisal bin Farhan treffen und über die Vermittlerrolle der Saudis im Sudan-Konflikt sprechen.

Baerbocks Fliegerstart verzögert sich: Schwierige Mission am Golf
Im nordostafrikanischen Sudan ist vor rund einem Monat ein lange schwelender Machtkampf gewaltsam eskaliert. UN-Angaben zufolge starben bislang mindestens 604 Menschen, mindestens 5100 wurden verletzt. Die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher liegen.
Ebenfalls will Baerbock die Vermittler-Rolle Saudi-Arabiens in Jemen stärken: „Dass Saudi-Arabien in Jemen nun auf Gespräche mit den Huthis setzt, ist der richtige erste Schritt“, sagte die Grünen-Politikerin. Sie kündigte an, auch über Menschenrechte reden zu wollen. Zu einem Dialog gehöre auch, „sich bei Fragen in die Augen zu schauen, bei denen wir weit auseinander liegen“. Saudi-Arabien und Katar stehen wegen Menschenrechtsverletzungen international in der Kritik.
Durch die Annäherung zwischen Saudi-Arabien und dem Iran stehen die Chancen auf eine Entspannung des Kriegs im Jemen, wo beide Länder unterschiedliche Seiten unterstützen, so gut wie seit Jahren nicht. Riad sucht einen Ausweg aus dem kostspieligen Konflikt, in dem nach UN-Schätzungen durch direkte und indirekte Kriegsfolgen mindestens 377.000 Menschen ums Leben kamen. Etwa 23 Millionen Menschen sind auf irgendeine Form humanitärer Hilfe angewiesen.