Ukraine-Krieg: Angst vor Drittem Weltkrieg wird auch in Deutschland größer
Wie weit wird Wladimir Putin im Ukraine-Krieg noch gehen? Die Mehrheit der Deutschen macht sich laut einer Umfrage Sorgen vor einem Dritten Weltkrieg.
Berlin – Wo wird der Krieg zwischen Russland und der Ukraine hinführen? Mit dieser Frage beschäftigen sich derzeit Menschen auf der ganzen Welt - auch in Deutschland. Der russische Militärangriff bereitet nicht nur große Sorgen, sondern schürt auch Ängste vor einem Dritten Weltkrieg. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv.
Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, befürchtet mehr als die Hälfte der deutschen Bürgerinnen und Bürger den Ergebnissen zufolge, dass sich der Ukraine-Krieg auf weitere Staaten ausweiten könnte.
Umfrage zum Ukraine-Konflikt: Mehrheit der deutschen Bevölkerung fürchtet Weltkrieg
69 Prozent der Befragten rechnen damit, dass der russische Präsident Wladimir Putin auch ein Nato-Mitgliedsstaat wie Estland, Lettland oder Litauen, angreifen und so das Bündnis selbst in den Krieg verwickelt werden könnte. Das wiederum würde auch Deutschland direkt betreffen.
25 Prozent der befragten Personen teilten diese Sorge nicht. Vor allem Anhängerinnen und Anhänger der AfD sind laut der Umfrag davon überzeugt, dass es nicht zu einem erneuten Weltkrieg kommen werde.
Grundsätzlich sollte man sich laut Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Weltärztebundes, um die Angst vor einem Krieg in der Bevölkerung kümmern. „Wichtig ist, dass man Menschen mit Kriegsangst ernst nimmt und ihre Gefühle nicht kleinredet“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Dienstag (01.03.2022). „Die Angst vor einem Atomkrieg ist keine völlig irreale Angst. Es bringt deswegen auch nichts, nur mit rationalen Gegenargumenten zu kommen.“
Ukraine-Krieg: Knapp 80 Prozent befürworten in Umfrage deutsche Waffenlieferungen
Allerdings müsse man über die akuten Ängste sprechen. „Gerade in der älteren Generation kann es jetzt passieren, dass Menschen traumatisch auf die Kriegsnachrichten reagieren, dass sie verstärkte Ängste erleben, sich zurückziehen und zum Beispiel beginnen, Lebensmittel zu bunkern“, so Montgomery. Diese Menschen sollten das Gespräch mit Freundinnen und Freunden, Angehörigen oder Ärztinnen und Ärzten suchen.
Erst am Sonntag hatte Putin nur wenige Tage nach der Invasion befohlen, die Abschreckungswaffen der Atommacht Russland in besondere Alarmbereitschaft zu versetzen. Dies sei unter anderem den westlichen Sanktionen sowie den Waffenexporten an die Ukraine geschuldet. Diese Ankündigung wurde im Westen als Drohung gegen die Nato aufgefasst.

Laut der Forsa-Umfrage befürworten derweil 78 Prozent die deutschen Waffenlieferungen sowie die Aufrüstung der Bundeswehr. Lediglich 16 Prozent der Befragten empfinden beides als falsch. Erst Ende Januar war die Mehrheit einer Umfrage noch gegen Waffenlieferungen an die Ukraine. Darüber hinaus spricht sich rund die Hälfte der Deutschen derzeit für eine EU-Aufnahme der Ukraine aus. Einen Nato-Beitritt der Ukraine halten 45 Prozent für richtig, besonders groß ist die Skepsis in den ostdeutschen Bundesländern. Dort sprechen sich 55 Prozent gegen den Eintritt aus. (Alina Schröder)
Aktuell häufen sich die Gerüchte um Putins Gesundheitszustand. Ist der russische Präsident womöglich schwer krank?