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Raketenangriff auf US-Botschaft im Irak - Berichte über mehrere Explosionen

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Gelände der US-Botschaft in Bagdad von Rakete getroffen.
Gelände der US-Botschaft in Bagdad von Rakete getroffen. © Ameer Al Mohmmedaw/dpa

Die US-Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad ist mit Raketen beschossen worden. Journalisten vor Ort berichten von lauten Explosionen.

Update vom 18. November, 7.54 Uhr: Die irakische Armee teilte mit, dass am Dienstagabend wie zuvor von mehreren Medien berichtet vier Raketen auf die US-Botschaft in der hoch gesicherten Grünen Zone der irakischen Hauptstadt Bagdad abgefeuert worden seien. Drei weitere Raketen hätten andere Stadtteile von Bagdad getroffen. Ein junges Mädchen sei getötet, fünf weitere Zivilisten verletzt worden.

Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten von mehreren Explosionen sowie dem Aufheulen von Alarmsirenen. Demnach waren nach den Explosionen rote Leuchtsignale am Himmel zu sehen - ein Zeichen dafür, dass das Raketenabwehrsystem C-RAM der US-Botschaft zum Einsatz gekommen war. Ein Sprecher der US-geführten Anti-IS-Koalition im Irak teilte mit, irakische Geheimdienste hätten einen Angriff auf die US-Botschaft bestätigt. Zum Einsatz des C-RAM-Systems wollte er sich nicht äußern.

Angriff auf US-Botschaft: Mehrere Raketen in der irakischen Hauptstadt eingeschlagen

Erstmeldung vom 17. November, 21.23 Uhr: Bagdad - In der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Dienstagabend mehrere Raketen niedergegangen. Vier Raketen des Typs Katjuscha seien in der sogenannten Grünen Zone eingeschlagen, meldete die Medienabteilung der irakischen Sicherheitskräfte bei Twitter. Dort befinden sich das hoch gesicherte Regierungsviertel sowie die Botschaften der USA und anderer Länder. Die Raketen seien aus dem Osten der Hauptstadt abgefeuert worden. Über mögliche Opfer gab es keine Angaben. Zunächst bekannte sich auch niemand zu dem Angriff.

Nahe der Grünen Zone und am Flughafen von Bagdad kam es in vergangenen Monaten immer wieder zu Raketenangriffen. Meist stecken dahinter örtliche Milizen, von denen manche vom Nachbarland Iran unterstützt werden. Die Angriffe richteten sich auch gegen irakische Militärstützpunkte, die von US-Truppen genutzt werden. Die mit dem Iran verbündeten schiitischen Milizen fordern den Abzug der US-Soldaten.

Den Sicherheitskreisen zufolge handelte es sich um den ersten Angriff auf die US-Botschaft in Bagdad, seit pro-iranische Gruppen im Irak vor einem Monat zugesagt hatten, die Attacken auf das US-Gelände zu stoppen. Die US-Botschaft liegt wie viele andere internationale Vertretungen in der hochgesicherten Grünen Zone der irakischen Hauptstadt.

Raketenangriff auf US-Botschaft: Trump hatte kurz zuvor Truppenabzug angeordnet

Etwa eine Stunde zuvor hatte der amtierende US-Präsident Donald Trump* den Abzug von Truppen aus dem Irak und Afghanistan angeordnet. Bis zum 15. Januar werde die Zahl der Soldatinnen und Soldaten auf jeweils etwa 2500 reduziert, erklärte der geschäftsführende Verteidigungsminister Christopher Miller am Dienstag im Pentagon. Der Teilabzug würde damit unmittelbar vor Amtseinführung des gewählten Nachfolgers Joe Biden* umgesetzt.

Das Verteidigungsministerium machte keine Angaben dazu, wie viele US-Soldaten derzeit noch in Afghanistan und im Irak stationiert sind. Dem US-Sender CNN zufolge sind es 4500 beziehungsweise 3000. Miller erklärte, die USA träten in eine neue Phase im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Er habe führende Kongressabgeordnete sowie internationale Verbündete informiert, darunter Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und Afghanistans Präsident Aschraf Ghani.

Miller sagte, sie sei Teil von Trumps Plan, „die Kriege in Afghanistan und im Irak zu einem erfolgreichen und verantwortungsbewussten Abschluss zu bringen“. In den Einsätzen in beiden Ländern seien 6900 Soldatinnen und Soldaten gefallen. Erste Spekulationen über den weiteren Teilabzug hatte es gleich nach Trumps Wahlniederlage* gegen Biden gegeben. Kurz danach feuerte der amtierende Präsident Verteidigungsminister Mark Esper, was wiederum die Neubesetzung hochrangiger Positionen im Pentagon mit Trump-Befürwortern nach sich zog. US-Medien hatten berichtet, dass sich Esper nach Beratungen mit führenden Militärs vor seiner Entlassung gegen einen weiteren Abzug von Truppen aus Afghanistan ausgesprochen hatte, da die Bedingungen mit Blick auf die Sicherheitslage noch nicht erfüllt seien. (fmü/afp/dpa) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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