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Istanbul - Gewaltsam und mit Tränengasgranaten hat die Polizei in der Nacht zum Sonntag den Protest am Taksim-Platz in Istanbul aufgelöst. Es gab Verletzte. Unter den Opfern: Grünen-Chefin Claudia Roth.
Die Polizei hielt den Taksim-Platz und den der Nacht mit einem großen Polizeieinsatz geräumten Gezi-Park am Vormittag weiter abgesperrt. Auf dem Platz räumten Arbeiter am Morgen die letzten Reste des Protestlagers der Demonstranten, wie Augenzeugen sagten.
Die Grünen-Politikerin Claudia Roth hatte in Istanbul entsetzt miterlebt, wie das Protestlager am Taksim-Platz von der Polizei geräumt wurde. „Das ist wie im Krieg. Die jagen die Leute durch die Straßen und feuern gezielt mit Tränengas-Granaten auf die Menschen“, sagte die Parteivorsitzende der Grünen der Nachrichtenagentur dpa. Roth, die selbst bitter brennendes Tränengas abbekam, sagte später dem TV-Sender N24: "Das fühlt sich an, als ob man vergiftet wird."
Alles sei friedlich gewesen, als die Polizei plötzlich eingegriffen habe, sagt sie. „Von einer Sekunde auf die andere kamen Schüsse wie eine Bombe“, sagte sie. Sie habe sich in ein Hotel gerettet. „Die haben echt auf die Leute geschossen. Es war wie eine Jagd auf Menschen“, sagt sie zum gezielten Feuer mit Tränengasgranaten.
„So muss Krieg in Innenstädten sein“ sagte Roth. „Und wenn du dich mit humanitärem Völkerrecht beschäftigst, dann gibt es ja Regeln. Die Regeln sagen, dass da, wo Verletzte behandelt werden, nicht angegriffen wird.“
Die Regierung habe zur Verstärkung der Polizei auch Einheiten der militärisch gerüsteten Gendarmerie auf die Straßen der türkischen Metropole geschickt, berichteten türkische Medien am Sonntag. Der Gouverneur der Provinz Istanbul, Hüseyin Avni Mutlu, erklärte in der Nacht, aus den Reihen der Demonstranten seien zwei Polizisten mit Waffen verletzt worden. Dies sei eine „wichtige Information“.
Situation in Istanbul eskaliert: Verletzte nach Tränengas-Einsatz
Istanbul hatte mit der gewaltsamen Räumung des Gezi-Parks eine der gewalttätigsten Nächte seit Beginn der Proteste vor knapp drei Wochen erlebt. Hunderte Menschen wurden nach Angaben der Protestbewegung in verletzt. Die Polizei habe ihren Einsatz mit einer Gewalt wie im Krieg geführt, kritisierte die Taksim-Plattform, die zu den wichtigsten Organisatoren der Proteste gehört.
dpa/mm
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