+++ 15.10 Uhr: Nach Angaben des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf haben Blutverdünnungsmittel eine positive Auswirkung auf Corona-Patienten. Das hätten umfangreiche Untersuchungen von Corona-Toten bestätigt. „Zwar haben unsere Obduktionen der Verstorbenen gezeigt, dass die Covid-19-Erkrankten trotz der Gabe von Blutverdünnungsmitteln noch Blutgerinnsel in den Lungenschlagadern aufweisen konnten“, sagte der Leiter des Instituts für Rechtsmedizin, Benjamin Ondruschka. Allerdings hätten sich in der statistischen Auswertung längere Überlebenszeiten seit einer Therapieumstellung gezeigt, heißt es in einem Bericht auf tagesschau.de.
Bereits im Mai vergangenen Jahres war bei den Obduktionen im Rahmen der Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf aufgefallen, dass Covid-19 zu ungewöhnlich vielen Thrombosen und Lungenembolien führt. Nachdem darauf folgend die bundesweit geltenden Behandlungsleitlinien geändert wurden, wird Ärzten empfohlen, Corona-Patienten nach individueller Risikoeinschätzung mit einem Blutverdünnungsmittel zu behandeln.
Erstmals greift die Landesregierung in Schleswig-Holstein in der Corona-Pandemie zu Ausgangsbeschränkungen. Diese sollen ab Samstag (20.02.2021) in Flensburg gelten. Die Stadt verzeichnet aktuell eine Inzidenz von 181,9. Laut Berichten des NDR haben Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Gesundheitsminister Heiner Garg (FPD) am Mittwochabend (17.02.2021) Maßnahmen vorgestellt, wie der Inzidenzwert in Flensburg und im Kreis Schleswig-Flensburg gesenkt werden soll. Neu in Flensburg sei demnach eine nächtliche Ausgangssperre und verschärfte Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie.
Auch die Inzidenz im niedersächsische Landkreis Vechta liegt fast bei 200 - der Landkreis hat deshalb auch hier die Corona-Regeln verschärft. Besonders betroffen sind Schulen.
Update vom Donnerstag, 18.02.2021, 9.52 Uhr: Der Frankfurter Virologe Martin Stürmer rechnet angesichts der verschiedenen Mutationen der Corona-Viren damit, dass sich künftig Menschen regelmäßig gegen Corona impfen lassen sollten. Im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF erklärte der Frankfurter Virologe, dass es sich um ein ähnliches Impf-Schema handeln wird, wie es von der klassischen Virus-Grippe bekannt ist.
Mit Blick auf die sich ausbreitenden Corona-Varianten geht Stürmer davon aus, dass Mehrfach-Impfstoffe verabreicht werden. Während bei der britischen Variante die Impfstoffe noch „sehr gut funktionieren“, sieht Stürmer die südafrikanische und brasilianische Variante des Coronavirus kritisch: „Der Impfstoff funktioniert hier auch noch relativ gut, aber das Immunsystem hingegen nicht so gut“. So könne es sein, dass sich die Corona-Varianten weiterentwickeln und es in Deutschland wieder eine ungeschützte Population gibt, dann müsse wieder neu geimpft werden.
+++ 21.06 Uhr: Das derzeitige Ziel des Corona-Lockdowns? Die Senkung der 7-Tage-Inzidenzen in Deutschlands Bundesländern, Landkreisen und Städten. In der Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch (10.02.2021) wurde ein Inzidenzwert von 35 festgelegt - wird dieser mehrere Tage unterboten, können Lockerungen folgen.
Der Oberbürgermeisterin von Köln, Henriette Reker, geht das nicht weit genug. Die Anhängerin der No-Covid-Strategie will „daran arbeiten, die Inzidenz Richtung 10 zu drücken und sie dann - das ist das Wichtigste - dort zu halten.“ Dies erklärte die parteilose Politikerin am Mittwoch (17.02.2021).
Bei der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen (NRW) wird diese Einstellung eher kritisch betrachtet. Möglichst alle Beteiligten müssten an einem Strang ziehen, um den Coronavirus zu bekämpfen. Man solle bei „bei klaren Orientierungsgrößen“ bleiben. Ständig neue und noch tiefere Inzidenzwerte - und die Diskussionen darüber - würden die Akzeptanz schwächen. „Gerade jetzt ist Verlässlichkeit wichtig“, erklärte ein Sprecher der Staatskanzlei Düsseldorf gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger.
+++ 17.15 Uhr: Die EU möchte bis zu 300 Millionen weitere Impfdosen des US-Herstellers Moderna bestellen. Dies teilte Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Mittwoch (17.02.2021) in Brüssel mit. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, sollen noch dieses Jahr 150 Millionen Dosen geliefert werden. Eine Option auf weitere 150 Millionen Dosen soll zudem für 2022 bestehen.
Mit der Nachbestellung des Corona-Impfstoffs, welcher unter anderem in der EU produziert wird, wächst die Chance, auf eine schrittweise Entspannung der Corona-Lage. Doch auch Moderna hatte in der Vergangenheit mit Lieferengpässen zu kämpfen; geliefert werden sollen die für das erste Quartal angepeilten 10 Millionen Dosen aber dennoch bis Ende März.
Auch zu dem Corona-Ausbruch in einer Eisfabrik in Niedersachsen gibt es Neuigkeiten. Wie es seitens der Stadt Osnabrück heißt, herrscht nun für rund 1000 Menschen Quarantäne-Pflicht. Auch wurden die zuvor negativ getesteten Mitarbeiter erneut auf das Coronavirus getestet. Bislang sei in insgesamt drei Fällen die britische Mutation B.1.1.7 nachgewiesen worden.
+++ 12.50 Uhr: „Wir müssen damit rechnen, dass die Variante bald auch bei uns die Dominierende werden könnte“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit Blick auf die Ausbreitung der britischen Corona-Variante. Innerhalb von zwei Wochen stieg der Anteil der britischen Mutante in Deutschland von knapp 6 auf mehr als 22 Prozent. Das ergeben neue Daten des Robert Koch-Instituts (RKI).
Der Anteil der britischen Variante verdoppele sich jede Woche. Die zunächst in Südafrika aufgetretene Variante des Coronavirus habe in Deutschland einen Anteil von 1,5 Prozent, teilte Spahn mit. Das RKI hat 23.000 positive Testergebnisse in einer repräsentativen Stichprobe und weitere Daten ausgewertet.
Dass die Infektionszahlen in Deutschland derzeit trotzdem sinken, zeige laut Spahn, dass die Corona-Maßnahmen wirken. Am Freitag (19.02.2021) wollen Spahn und RKI-Chef Lothar Wieler weitere Einschätzungen abgeben. Die britische Virusvariante gilt nach Schätzungen als um mindestens 35 Prozent ansteckender als die herkömmliche Corona-Variante.
Update vom Mittwoch, 17.02.2021, 9.00 Uhr: Virologe Christian Drosten hält den derzeit viel diskutierten Corona-Impfstoff von AstraZeneca unverändert für ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die Pandemie. Es gebe keinen Grund, in Deutschland nicht mit dem Mittel des britisch-schwedischen Herstellers zu arbeiten, sagte der Charité-Virologe am Dienstag (16.02.2021).
Wenn er sich die öffentliche Diskussion um diesen Impfstoff anschaue, habe er den Eindruck, dass vieles falsch verstanden worden sei. „Wir müssen alles dransetzen, jetzt so schnell wie möglich in der Breite zu impfen“, bilanzierte der Virologe im NDR-Podcast „Coronavirus-Update“ .
„Die Impfstoffe, die wir haben, die sind extrem gut gegenüber dem, was man erwarten konnte. Es gibt immer irgendwo ein Haar in der Suppe und manche schauen da mit dem Vergrößerungsglas drauf.“ Das solle man nicht tun. Wichtig sei, dass die Impfstoffe das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs minimierten.
Drosten hob zudem die einfacheren Lagerbedingungen - minus 70 Grad seien nicht nötig - beim AstraZeneca-Impfstoff im Vergleich zu den Biontech/Pfizer- und Moderna-Produkten hervor. „Damit kann man den Durchbruch für den Pandemieschutz der Bevölkerung erzielen.“
+++ 20.13 Uhr: Erneut macht der AstraZeneca-Impfstoff Schlagzeilen. In Niedersachsen sollen zwei Kliniken die Vergabe des Corona-Impfstoffs gestoppt haben, nachdem Mitarbeiter über Nebenwirkungen geklagt hatten.
Von den Vorfällen sind das Herzogin-Elisabeth-Hospital in Braunschweig und das Klinikum Emden betroffen. In dem Krankenhaus in Braunschweig konnten 37 von 88 am Donnerstag (11.02.2021) geimpfte Mitarbeiter ihren Dienst nicht antreten. Um Mitarbeiter und Betrieb nicht zu gefährden, würden weitere Impfungen nun ausgesetzt, erklärte eine Sprecherin gegenüber der Braunschweiger Zeitung.
Auch im Krankenhaus in Emden wurde zwischenzeitlich nicht mit AstraZeneca geimpft - hier hatten sich ebenfalls Klinik-Mitarbeiter nach der Corona-Impfung krankgemeldet. Der Landkreis Leer gab jedoch wieder grünes Licht, nachdem die Lage mit dem Land Niedersachsen abgesprochen worden war. Das für Impfungen zuständige Paul-Ehrlich-Institut sei über die Vorfälle informiert. Eine Instituts-Sprecherin erklärte, man könne die Fälle noch nicht einschätzen.
+++ 17.05 Uhr: Nachdem es in Osnabrück (Niedersachsen) zu einem Corona-Ausbruch in einer Eisfabrik gekommen war, wurde die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Mitarbeiter nun aktualisiert: Von insgesamt rund 600 Beschäftigten (zunächst war von 850 die Rede) seien 210 positiv getestet worden, teilte ein Sprecher der Stadt mit.
Darüber hinaus haben sich mindestens zwei Menschen mit der britischen Mutante B.1.1.7 infiziert. Wie es zu dem Ausbruch kam, steht bislang noch nicht fest.
+++ 15.36 Uhr: Zu den nächsten Beratungen von Bund Ländern am 3. März soll eine Öffnungsstrategie erarbeitet werden, so Wirtschaftsminister Peter Altmaier nach dem heutigen „Wirtschaftsgipfel“, wie auch fr.de* berichtet. Laut dem CDU-Politiker sei von Verbänden „nachvollziehbar“ beklagt worden, dass Ungewissheit mit das Schwierigste an der Corona-Krise sei.
Der Lockdown mit der Schließung der Gastronomie und vielen Einzelhandelsgeschäften war zuletzt noch einmal bis zum 07.03.2021 verlängert worden. Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am 03.03.2021 beraten, wie es weitergehen soll. Altmaier kündigte für viele Bereiche bereits eine „Öffnungsperspektive an“. Zudem sollen Soloselbstständige jetzt einen einmaligen Zuschuss von bis zu 7500 Euro erhalten, das Antragsportal dafür sei am Dienstag (16.02.2021) freigeschaltet worden. Darüber hinaus soll ein „Härtefallfond“ für Unternehmen eingerichtet werden, die bislang leer ausgingen.
Wie die Tagesschau vermeldet, verlängert die Bundesregierung die strengen Einreiseregeln für Menschen aus „Virusvariantengebieten“ nach Deutschland vorerst bis zum 03.03.2021. Nachdem zunächst unter anderem Großbritannien, Brasilien, Portugal und Südafrika als Risikogebiete eingestuft wurden, kamen am vergangenen Sonntag (14.02.2021) auch Tschechien und Teile des österreichischen Bundeslandes Tirol hinzu.
Ein möglicher Osterurlaub sei trotz der Corona-Pandemie laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) „durchaus vorstellbar“. Auf einer Pressekonferenz des Tourismunsverbands Franken hieß es, dass Ziel müsse sein, „dass an Ostern Gaststätten und Hotels wieder geöffnet sind“. Bund und Länder hätten sich darauf verständigt, bei den nächsten Öffnungsschritten auch die Gastronomie und die Hotels zu berücksichtigen.
+++ 11.57 Uhr: Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter verkündet, sollen ab dem 01.03.2021 alle Bürger kostenlos von geschultem Personal mit Schnelltests getestet werden können. Die Corona-Schnelltests seien laut Spahn „mittlerweile ausreichend am Markt verfügbar“. Angeboten werden sollen die Tests, je nach Kommune, in den Testzentren oder Apotheken.
Auch Selbsttests sollen schon bald für alle Bürger in Deutschland zugänglich sein. Dazu stehe das Bundesgesundheitsministerium derzeit in Verhandlung mit verschiedenen Herstellern, so Spahn.
Indes hat der Nachweis der britischen Corona-Mutanten in Hamm zu einem Großeinsatz der Polizei geführt. Wie eine Polizeisprecherin am Dienstagmorgen (16.02.2021) sagte, sei eine Hundertschaft seit Montagabend (15.02.2021) im Einsatz. Nach Angaben der Stadt war ein Bauarbeiter auf Montage positiv auf die britische Sars-Cov-2-Variante B.1.1.7 getestet worden. Diese gilt als noch ansteckender als die ursprüngliche Coronavirus-Variante.
Vier Wohnhäuser seien daraufhin unter Quarantäne gestellt worden, die Bewohner werden derzeit getestet. Außerdem sollen die Beamten unter anderem die Einhaltung der Quarantäne bewachen. Zunächst hatte darüber die Bild-Zeitung berichtet.
In Niedersachsen gab es zudem wohl mehrere Infektionsfälle mit der britischen Corona-Variante. 196 Mitarbeiter sollen sich aufgrund eines Ausbruchs in einer Eisfabrik im niedersächsischen Osnabrück mit dem Coronavirus infiziert haben - wohl auch mit der britischen Mutante. Dies bestätigte ein Sprecher der Stadt am Dienstagmorgen (16.02.2021) der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Das Gesundheitsamt sei aktuell dabei, die Mitarbeiter des Werks zu testen. Die betroffene Fabrik gehört zu Froneri, einem der größten Speiseeis-Produzenten weltweit mit Hauptsitz in Großbritannien. Bei dem Standort in Osnabrück handelt es sich laut Froneri um eines der größten Eisfabriken in Europa.
Am Mittwoch, dem 10.02.2021 fand die letzte Bund-Länder-Konferenz statt. Hier wurde beschlossen, dass die aktuellen Corona-Maßnahmen bis zum 07.03.2021 weitergeführt werden.
Davon ausgeschlossen, sollen sowohl der Kita-Betrieb, als auch der Schulbetrieb sein. Diese sollen im ermessen des jeweiligen Bundeslandes wieder eröffnet werden können, so der Beschluss der Konferenz. Für Friseur-Betriebe soll ebenfalls eine Ausnahme-Regelung gelten. Demnach dürfen diese ab dem 01.03.2021 unter Einhaltung strenger Hygiene-Regeln, wieder öffnen. (Nail Akkoyun, Sarah Neumeyer, Helena Gries und Alina Schröder). *fr.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.