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Corona in Deutschland: Spahn erteilt Lockerungen klare Absage - Minister will Inzidenz 10

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Von: Helena Gries, Alina Schröder, Nail Akkoyun, Sarah Neumeyer

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„Das geht halt gerade nicht.“ Jens Spahn hat Forderungen nach einem zeitlich verbindlichen Plan für Lockerungen zurückgewiesen. Alle Infos im News-Ticker.

Update vom Montag, 22.02.2021, 7.30 Uhr: Dieser Text ist beendet. Alle aktuellen Informationen zu Corona in Deutschland finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

+++ 21.52 Uhr: In Deutschland werden derzeit angesichts niedriger Inzidenzwerte vermehrt Forderungen nach Lockerungen laut Experten warnen jedoch mit Blick auf den steigenden Anteil von Infektionen mit Corona-Mutationen. Auch die Bundesregierung hat Öffnungen am Sonntag eine klare Absage erteilt. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“ sogar von einer erstrebenswerten Corona-Inzidenzzahl unter 10.

„Alle wünschen sich einen Drei- und Sechs-Monatsplan, aber das geht halt gerade nicht. Ich finde, wir dürfen da keine falschen Versprechungen machen“, sagte Spahn am Abend. Man müsse angesichts der zunehmenden Verbreitung von Virus-Mutationen abwarten, wie sich die Öffnung weiterer Schulen und Kitas an diesem Montag auswirkt. „Was jetzt wichtig ist, ist, dass wir schrittweise schauen, welche Veränderung die Öffnung von Kitas und Schulen beim Infektionsgeschehen bringt“, sagte Spahn.

„Es macht Sinn, miteinander - das ist ja das Gespräch mit den Ländern - Stufen zu definieren, ab wann der nächste Schritt gegangen werden kann“, sagte Spahn zu einem Stufenplan für Corona-Lockerungen. „Aber die Wahrheit ist: Eine Inzidenz von unter 10, die ist jedenfalls in den allermeisten Regionen in Deutschland gerade ziemlich weit weg.“

Gesundheitsminister Jens Spahn hat Forderungen nach einer Lockerung der Corona-Maßnahmen zurückgewiesen. (Archivbild)
Gesundheitsminister Jens Spahn hat Forderungen nach einer Lockerung der Corona-Maßnahmen zurückgewiesen. (Archivbild) © Christian Spicker/www.imago-images.de

Urlaub nur mit Corona-Impfung? Ein Veranstalter prescht vor

+++ 17.45 Uhr: Ab Ende Oktober dürfen Gäste des Reiseveranstalters Alltours aus Deutschland nur noch mit einer Corona-Impfung in den Urlaub reisen. Dazu zählen auch alle Alltours-Hotels der Marke Allsun. Neben den Touristen soll auch das Personal vor Ort geimpft werden - und das so schnell wie möglich.

Laut einem Bericht von welt.de teilte das Unternehmen mit, dass diese Änderungen ab dem 31. Oktober 2021 in Kraft treten werden. Bereits jetzt gilt aber eine Testpflicht beim Check-In in allen Hotels. Gäste müssen einen negativen Corona-Test vorlegen, der höchstens 48 Stunden alt ist. Alltours betreibt unter anderem 35 Allsun-Hotels auf Mallorca, den Kanaren und in Griechenland.

Wir wollen allen Gästen höchstmögliche Sicherheit bieten, damit sie ihren Urlaub entspannt genießen können“, so Alltours-Inhaber Willi Verhuven. Bei steigenden Impfquoten und sinkenden Corona-Infektionszahlen in Deutschland stehe dem Urlaub laut Verhuven allerdings nichts mehr im Wege. „Wir gehen davon aus, dass in absehbarer Zeit – vielleicht schon zu Ostern – ein sicherer Urlaub in vielen Ländern wieder möglich sein wird.“

Ein Mann stellt Liegestühle am Strand von Las Teresitas in Santa Cruz de Tenerife auf.
Alltours will nur noch Geimpfte in Hotels einchecken lassen. Der Reiseveranstalter betreibt unter anderem Hotels auf den Kanaren. (Symbolbild) © Andres Gutierrez/dpa

Corona in Deutschland: Inzidenzen steigen - Lauterbach fordert Schnelltests für Schüler

+++ 17.16 Uhr: Die Sorge vor einer dritten Corona-Welle in Deutschland wächst. An diesem Montag kehren in zehn weiteren Bundesländern viele Kinder in Kitas und Grundschulen zurück. Zeitgleich zeigt die Kurve der Neuinfektionen erstmals seit Wochen wieder nach oben - trotz des seit Mitte Dezember geltenden strengen Lockdowns.

Das lässt bei jenen, die die Grundschul- und Kita-Öffnungen skeptisch sehen, Sorgen wachsen. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnte auf Twitter, dass Schulen zu Hotspots von Corona-Ausbrüchen werden könnten. „Wir müssen jetzt massiv in die Anschaffung von Schnelltests zum Selbsttesten für unsere Schüler investieren“, so Lauterbach. Zuvor hatte er ebenfalls über Twitter gewarnt: „Die dritte Welle beginnt jetzt.“

Am Wochenende verdichteten sich die Anzeichen dafür, dass Grundschullehrer und Kita-Beschäftigte in der Corona-Impfreihenfolge nach vorne rutschen könnten. Mehrere Ländervertreter, Gesundheitsminister Jens Spahn und Bildungsministerin Anja Karliczek (beide CDU) befürworten das.  Bildungsgewerkschaften warnen vor Gesundheitsgefahren. Auf der anderen Seite wird auf negative Folgen für Kinder und Eltern verwiesen, sollten die Einschränkungen an Kitas und Schulen noch länger dauern.

SPD-Politiker Karl Lauterbach warnt einer dritten Welle in Deutschland. Der steigende R-Wert gibt Grund zur Besorgnis.
SPD-Politiker Karl Lauterbach warnt einer dritten Welle in Deutschland. Der steigende R-Wert gibt Grund zur Besorgnis. © Reiner Zensen/Imago

Corona in Deutschland: „Die dritte Welle beginnt jetzt“ 

+++ 13.11 Uhr: „Die dritte Welle beginnt jetzt“ - eine Aussage von Karl Lauterbach auf Twitter. Die Corona-Fallzahlen in Deutschland geben Grund zur Besorgnis, denn der R-Wert steigt auf über eins. Am Samstag (21.02.2021) wurde der 7-Tage-R-Wert mit 1,07 angegeben. Wenn die Reproduktionszahl über eins liegt, wird ein Zuwachs des Infektionsgeschehens prognostiziert.

Der  SPD-Gesundheitsexperte stellt bei Twitter die Frage in den Raum, wie schnell und wie stark die dritte Welle kommt und wie ihr zu begegnen ist. „Der Lockdown ist stark genug, das ursprüngliche Sars-CoV-2 zu verdrängen. Die neuen Mutanten, insbesondere die aus Großbritannien und Südafrika, aber dehnen sich weiter aus.“ Dies erklärt Lauterbach gegenüber dem SWR.

PersonKarl Lauterbach
Geboren21. Februar 1963
ParteiSozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Akademischer TitelDr. med. / Sc.D.

Durch die Coronavirus-Mutanten handele es sich laut Karl Lauterbach um eine komplett neue Pandemie - die durch den herrschenden Lockdown nicht eingedämmt werden könne, das berichtet auch fr.de*. Gerade unter diesen Voraussetzungen sei eine Öffnung der Schulen am Montag (22.02.2021) keine gute Idee. Karl Lauterbach fordert unter anderem die Änderung der bisherigen Impfstrategie.

Corona in Deutschland: Wirtschaftliche Auswirkungen - „Keine Pleitewelle“ nach Lockdown?

Update vom Sonntag, 21.02.2021, 10.36 Uhr: Die Furcht vor den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise ist allgegenwärtig. Verschiedene Branchenverbände wie die DIHK (siehe Update vom 20.02.2021, 9 Uhr) plädieren für einen Stufenplan im Corona-Lockdown. Das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit (BA) hat eine neue Betriebsbefragung durchgeführt, um die Lage in Deutschland zu überprüfen.

Eine „Pleitewelle“ sei nicht zu erwarten, allerdings könne es „im Laufe des Jahres zu einer Zunahme bei Insolvenzen und Betriebsschließungen kommen.“ Der Direktor des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Bernd Fitzenberger, erklärte dies gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Ungefähr ein Viertel aller befragten Betriebe hätten nur noch liquide Mittel, welche die nächsten vier Wochen reichen würden. Ein weiteres Viertel der Betriebe könne sich noch zwei Monate mit den vorhandenen Mitteln über Wasser halten. Trotz dieser Antworten bezeichnet der IAB-Direktor den Arbeitsmarkt in Deutschland auch in der Corona-Krise als widerstandsfähig.

Corona in Deutschland: Tausende Menschen an Grenzkontrollen abgewiesen

An Deutschlands Grenzen zu Österreich (Bundesland Tirol) und Tschechien wurden die Kontrollen unter anderem wegen zunehmender Corona-Mutanten-Fälle verstärkt. Die Einreise ist derzeit nur mit einer Einreiseanmeldung und einem negativen Corona-Test möglich. 4522 Menschen probierten es ohne letzteren - und wurden abgewiesen.

Vom 14.02.2021 bis zum 21.02.2021 wurden über 100.000 Menschen kontrolliert (104.178). 15.877 dieser Menschen wurden abgewiesen - teilweise wegen fehlender Corona-Tests, teilweise wegen fehlender Einreiseanmeldungen. Dies berichtet die Bild am Sonntag.

Corona in Deutschland: Hunderte protestieren gegen Corona-Auflagen

+++ 17.16 Uhr: In verschiedenen Städten in Deutschland haben am Samstag mehrere Hundert Menschen gegen die Corona-Regeln demonstriert. In Berlin nahmen nach Angaben der Polizei mehr als 600 Personen an einem „Schweigemarsch“ teil. In Hamburg und Dresden fuhren selbst ernannte „Querdenker“ in Autokorsos umher. Überall waren auch Gegendemonstranten auf den Straßen.

Auch in Gera und Erfurt gab es Proteste gegen die Corona-Maßnahmen. Nach Angaben von Polizeisprechern blieb es bis zum Nachmittag weitgehend friedlich. Zu der Kundgebung in Berlin waren ursprünglich etwa 1000 Teilnehmer angemeldet. Am Rande der Strecke traten Anwohner auf die Balkone und protestierten gegen den Aufzug mit Trillerpfeifen. Einige Gegendemonstranten riefen „Nazis raus“. Andere schlugen mit Kochlöffeln auf Töpfe. Im „Großen und Ganzen“ verlaufe das Geschehen aber störungsfrei, sagte ein Polizeisprecher.

Am Samstag (20.02.2021) haben hunderte Menschen gegen die Corona-Auflagen demonstriert. In Berlin fand ein Schweigemarsch statt.
Am Samstag (20.02.2021) haben hunderte Menschen gegen die Corona-Auflagen demonstriert. In Berlin fand ein Schweigemarsch statt. © Jörg Carstensen/dpa

In Hamburg beteiligten sich etwa 220 Autos an einem Korso um die Außenalster. Auf den Fahrzeugen waren Parolen zu lesen wie „Frei atmen - frei denken“ oder „Grundrechte statt Geimpftrechte“. Der Korso wurde mehrfach von Radfahrern blockiert. Mindestens ein Gegendemonstrant wurde festgenommen. In Dresden starteten nach Polizeiangaben insgesamt 482 Fahrzeuge zu einem Autokorso durch die Innenstadt. In Gera und Erfurt waren der Polizei zufolge mindestens 500 beziehungsweise 140 Gegner der Corona-Regeln zu Kundgebungen unterwegs.

Corona in Deutschland: Bald wieder Festivals und Großveranstaltungen?

+++ 15.04 Uhr: „Wir werden das alles eines Tages hinter uns lassen, davon bin ich überzeugt. Eins wird aber sicher bleiben: Unser Leben ist digitaler geworden“, sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Digitalisierung in Deutschland. In ihrem am Samstag veröffentlichten wöchentlichen Videopodcast verwies sie auf den Digitalunterricht für Kinder und Jugendliche, das Studium in virtuellen Hörsälen und Videokonferenzen im Berufsalltag.

„Das alles ist aus der Krise dieser Pandemie geboren, aber wir können es auch als Rückenwind sehen. Rückenwind, den wir nutzen wollen, um der digitalen Bildung in Deutschland einen kräftigen Schub zu verleihen“, sagt Merkel. Am Montag will Merkel gemeinsam mit Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) bei einer Online-Diskussion mit Experten aus den Ländern, dem Bildungsbereich und der Wirtschaft über das Thema sprechen, berichtet die dpa.

Drei-Stufen-Plan soll Großveranstaltungen in Deutschland trotz Corona wieder ermöglichen

Mit einem Drei-Stufen-Plan sollen nach einem Vorschlag aus Wissenschaft, Sport und Kultur trotz Corona-Pandemie wieder Zuschauer bei Großveranstaltungen möglich werden. Das Papier soll am Montag vorgestellt werden und liegt der dpa bereits vor. Man wolle „Breitenveranstaltungen mit vertretbarem Aufwand und Spitzenveranstaltungen unter relevanten Zusatzinvestitionen wieder zu den Zuschauern und Gästen zu transportieren“, heißt es in dem Papier.

Der Leitfaden wird von 20 Wissenschaftlern sowie zahlreichen Verbänden und Veranstaltern getragen, darunter der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Deutsche Bühnenverein. Aus dem Veranstaltungsbereich sind neben einigen Hallen und Arenen unter anderem die Festivals Hurricane, Wacken, Rock am Ring, Rock im Park und Lollapalooza dabei.

Corona in Deutschland: Sportereignisse und Konzerte mit Teststrategie in voller Auslastung ermöglichen

Der Leitfaden sieht ein „Basiskonzept“ vor. Für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen soll für jeden Veranstaltungsort ein Hygiene-, Lüftungs- und Infektionsschutzkonzept erforderlich sein. Es soll eine Auslastung zwischen 25 und 30 Prozent möglich sein. Zudem sollen personalisierte Tickets, die zusammen mit dem Ausweis kontrolliert werden, und medizinische Masken Pflicht sein.

Im Außenbereich ist danach eine Auslastung von bis zu 40 Prozent möglich. Zudem wird in dem Papier ein „Maximalmodell“ vorgestellt, das eine Teststrategie vorsieht. Verbindlich wären zudem Corona-Antigen-Tests vor jeder Veranstaltung. Das Papier geht davon aus, dass bei entsprechenden Maßnahmen eine „Vollauslastung von Opern, Konzerten und Sportereignissen“ möglich ist.

Corona in Deutschland: Wirtschaftsverband DIHK gegen „pauschale Schließungen“

Update vom Samstag, 20.02.2021, 9 Uhr: „Eine gemeinsame bundesweite Strategie“ - dafür plädiert die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK). Zuvor hatten sich bereits verschiedene Politiker und Virologen für diesen Weg durch die Corona-Krise eingesetzt.

Ein Corona-Stufenplan würde es ermöglichen, auf die „pauschale Schließung ganzer Wirtschaftszweige“ zu verzichten. Es sei höchste Zeit, „den Betroffenen Öffnungsperspektiven aufzuzeigen, damit die Betriebe aus eigener Kraft mit eigener Initiative der Krise begegnen können.“

Branchenverbände fordern Corona-Stufenplan für Deutschlands Wirtschaft

Eine Schließung sei dann zu vermeiden, wenn die Einhaltung der geltenden Corona-Regeln gewährleistet sei. Dies schließe Hygienekonzepte plus Teststrategien ein. Gleichzeitig könne „die Mobilität von Bürgern mit digitalen Konzepten gesteuert werden.“ Dies erklärte die DIHK in einem Vorschlagspapier an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU).

In der nächsten Bund-Länder-Konferenz am 03.03.2021 müsse es neue Perspektiven für Unternehmen geben. Die Öffnung von Einzelhandel, Gastronomie, Tourismus und anderer Branchen in der Corona-Krise solle nach einheitlichen, nachvollziehbaren Kriterien erfolgen. Dies fordern mehrere Branchenverbände von Altmaier. Darüber informiert die Rheinische Post.

Corona in Deutschland: Lauterbach warnt - „Ausbreitung der Mutationen trotz Lockdown nicht gebremst“

+++ 20.33 Uhr: Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach warnt auf Twitter vor steigenden Corona-Fallzahlen im Zusammenhang mit den ansteckenderen Virus-Varianten. Mit Blick auf die Lage in Bayern und den steigenden prozentualen Anteil Infektionen mit Mutanten twitterte er: „In Köln ist Lage ähnlich. In spätestens 2-3 Wochen steigen Fallzahlen wieder. Die Ausbreitung der Mutationen konnte mit verschärften Lockdown nicht gebremst werden. Das ist jetzt schon klar. Mit B117 bleibt man länger ansteckend. So infizieren die Unentdeckten mehr Kontakte.“

Lauterbach fordert, die aktuelle Corona-Strategie in Deutschland zu überarbeiten. Schulen sollten nur öffnen, wenn jedes Kind regelmäßig einen Antigentest bekomme, so der SPD-Gesundheitsexperte. Zudem fordert er, dass mehr Impfungen dem AstraZeneca-Impfstoff durchgeführt werden.

„Da Astra jetzt liegen bleibt, sollte allen Mitgliedern der 3 Prioritätsgruppen der Astra Impfstoff sofort angeboten werden. Die Impfzentren haben dafür die Kapazität. Dann könnten wir viel schneller impfen.“

Söder trotz Virus-Mutationen mit Hoffnung - Osterurlaub möglich?

+++ 18.59 Uhr: Trotz der aktuell Sorge wegen der Corona-Mutationen sieht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder noch Chancen für einen Osterurlaub in diesem Jahr. „Ostern ist noch völlig offen. Der Osterurlaub entscheidet sich in den nächsten drei Wochen“, sagte der CSU-Chef am Freitag nach einer Videokonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und bayerischen Kommunalpolitikern.

Wer es jetzt überstürze, „der gefährdet den Osterurlaub mehr als jemand, der es jetzt etwas langsamer angehen lässt“. Bei der Konferenz von Bund und Ländern am 3. März könne dies besser eingeschätzt werden. Derzeit sei Deutschland in einer „hochsensiblen Phase“ der Pandemie, sagte Söder. Es sei eine Gratwanderung zwischen Sorgen und Wünschen. Es zeige sich, dass die Infektionszahlen aktuell nur noch leicht sinken würden, zugleich aber der Anteil der nachgewiesenen Infektionen mit Virus-Mutationen steil steige.

Zudem fordert Söder eine Öffnungsmatrix. Die Politik dürfe nicht „irgendwelchen kurzfristigen Stimmungen“ nachgeben, sondern müsse weiter sorgfältig vorgehen, betonte Söder. „Wir brauchen eine intelligente Öffnungsmatrix, keinen starren Stufenplan, aber eine Öffnungsmatrix, die ein breites Instrumentarium bietet, um entsprechend zu reagieren.“

Sorge um Virus-Mutation - Karl Lauterbach fordert strengeren Lockdown

+++ 16.15 Uhr: Im Norden von Deutschland greift man aufgrund hoher Corona-Infektionszahlen zu harten Mitteln: Wie auch Sat1 berichtet, gilt in der Stadt Flensburg und im Kreis Schleswig-Flensburg ab Samstag, den 20. Februar 2021, eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 21 Uhr und 5 Uhr morgens. Außerdem sind private Treffen vorerst komplett untersagt. Die Stadt Flensburg weist derzeit einen überhöhten 7-Tage-Inzidenzwert von 185 auf (Stand 18.02.2021).

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach reagierte via Twitter auf die drastischen Maßnahmen in den Teilen von Schleswig-Holstein und fordert für das komplette Land einen strikten Lockdown. Flensburg sei laut ihm das erste Beispiel dafür, was ganz Deutschland mit einer fortschreitenden Verbreitung der Corona-Mutation B117 drohen könnte. Man solle besser einen bundesweiten Lockdown einführen, bis die Inzidenz klar unter 35 liegt, meint der SPD-Politiker.

Corona in Deutschland: Bereiche in der Kulturindustrie leiden enorm - hohe Umsatzeinbußen erwartet

+++ 15.15 Uhr: Viele Branchen leiden in Deutschland derzeit enorm unter dem anhaltenden Corona-Lockdown - besonders betroffen ist die Kultur- und Kreativwirtschaft. Wie die tagesschau berichtet, informiert eine Studie dort über einen möglichen Umsatzverlust von mehr als 30 Milliarden Euro in diesem Jahr. In einigen Bereichen werden sogar bis zu 69 Prozent Minus erwartet.

In einer Analyse des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes heißt es, dass diese Szene durchaus länger als andere Branchen in Deutschland brauchen werden, um aus der Corona-Krise wieder herauszukommen. Je nach Lage spricht man von diesjährigen Verlusten zwischen 11,5 und 31,8 Milliarden Euro - im vergangenen Jahr 2020 lag das Minus bereits bei 22,4 Milliarden Euro.

Innerhalb der Kultur- und Kreativwirtschaft kommt es allerdings zu deutlichen Unterschieden: Für darstellende Künste wird ein Verlust von bis zu 69 Prozent, in der Musikwirtschaft von circa 59 Prozent und im Kunstmarkt von rund 61 Prozent erwartet. Glimpflich davon kommen beispielsweise die Teilbereiche der Software- und Games-Industrie und des Architekturmarkts. In beiden wurden keine drastischen Umsatzveränderungen trotz des Corona-Lockdowns in Deutschland berechnet

Ergebnis einer aktuellen Umfrage: Die meisten Menschen in Deutschland sprechen sich für die Corona-Maßnahmen aus

Update vom Freitag, 19.02.2021, 10.26 Uhr: Mehr als die Hälfte der Deutschen empfinden die aktuellen Corona-Maßnahmen als angemessen, das geht aus einer Umfrage des ARD-Deutschlandtrends hervor. Wie die Tagesschau berichtet, sprachen sich 54 Prozent der Befragten für die bestehenden Regelungen aus - zuvor lag der Wert der Befürworter noch bei 51 Prozent.

16 Prozent gaben bei der Umfrage an, dass die Einschränkungen ihnen nicht weit genug gingen. Allerdings fand die Forderung nach noch strengeren Maßnahmen diesmal weniger Unterstützung, denn sie sank im Vergleich zu vorher um acht Prozentpunkte. Doch die Zahl der Corona-Kritiker wächst weiter: Anfang Februar lag diese noch bei 22 Prozent, mittlerweile ist sie auf 27 Prozent angestiegen. Sie halten die Regelungen für zu weitgehend.

Corona-Umfrage in Deutschland: Mehrheit befürwortet Beschränkungen im Schulbetrieb

Laut der Umfrage unterstütze eine Mehrheit der befragten Personen zudem weiterhin die Corona-Einschränkungen in Schulen. 58 Prozent befürworten derzeit eine schrittweise Schulöffnung, 16 Prozent sprechen sich für eine komplette Schließung aus. 22 Prozent hingegen fordern eine vollständige Wiederaufnahme des Schulbetriebs.

Aus einer weiteren Umfrage des WDR und der Meinungsforscher YouGov Deutschland ging außerdem hervor, dass eine große Mehrheit der Deutschen befürwortet, dass Lehrer und Erzieher bei den Corona-Impfungen bevorzugt werden. 36 Prozent der Befragten empfinden dies als angemessen, 37 Prozent als eher angemessen. Lediglich 15 Prozent kritisieren eine mögliche Priorisierung - 12 Prozent machten keine Angabe.

Corona in Deutschland: Sorge vor dritter Welle wächst - Verlängerung des Lockdowns in Thüringen

+++ 20.50 Uhr: Seit Tagen stagnieren die Corona-Zahlen in Deutschland. Immer mehr Infizierte in einzelnen Regionen lassen die Furcht vor einer dritten Welle wachsen. Forderungen nach Lockdown-Lockerungen stehen Spekulationen über schärfere Maßnahmen gegenüber. 

Im besonders stark betroffenen Thüringen stieg der 7-Tage-Inzidenzwert binnen 24 Stunden von 111,6 auf 119,5. Eine neue Verordnung, die am Freitag in Kraft tritt, sieht eine Verlängerung des Lockdowns mit Kontaktbeschränkungen und Ladenschließungen bis 15. März vor. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sei es aber jederzeit möglich, die Geltungsdauer bei Bedarf auch zu verkürzen. Die Verordnung enthält auch Lockerungen.

In Baden-Württemberg warnte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) vor Wirtschaftsvertretern, ein weit härterer Corona-Lockdown als derzeit könnte nötig werden. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach nannte Flensburg als Beispiel, was ganz Deutschland bei weiterer Verbreitung der britischen Mutation passieren könnte. „Verhindern kann das nur strikter Lockdown, bis wir klar unter Zielinzidenz von 35 liegen“, warnte er auf Twitter.

Experte warnt: Anteil der Corona-Variante aus Großbritannien nimmt zu

+++ 19.01 Uhr: Der 7-Tage-Inzidenzwert in Deutschland verändert sich aktuell kaum. Aus Sicht von Experten ist diese Stagnation beim Rückgang der Corona-Neuinfektionen in Deutschland auf neue Virusvarianten wie der aus Großbritannien zurückzuführen. „Der Rückgang der anderen Varianten ist langsamer als etwa der Zuwachs der Mutation B.1.1.7“, sagte der Molekularbiologe und Teilnehmer an Expertenrunden der Bundesregierung, Rolf Apweiler.

„Wenn sich der Trend bestätigt, dann brauchen wir stärkere Restriktionen“, so der Direktor des European Bioinformatics Institute (EMBL-EBI) am Donnerstag im Gespräch mit der dpa. Nachdem die Inzidenz in den vergangenen Wochen sank, habe sich in den vergangenen fünf Tagen bei der Inzidenz „eigentlich gar nichts mehr bewegt“. Zugleich nimmt der Anteil der Corona-Variante aus Großbritannien in Deutschland zu. Dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge lag er in Stichproben zuletzt bei fast 23 Prozent. Apweiler zufolge wird dieser Anteil noch steigen.

RKI-Chef Wieler warnt: Wettrennen zwischen Impfungen und neuen Corona-Varianten

Die aktuelle Situation in Deutschland verglich er mit der Großbritanniens im November. Auch dort sei die Gesamtinzidenz innerhalb eines Monats um etwa 50 Prozent zurückgegangen, zugleich habe aber der B.1.1.7-Anteil etwa um das Vierfache zugenommen. „Also wirklich genau dasselbe Muster.“

RKI-Chef Lothar Wieler vergleicht die derzeitige Lage in der Pandemie mit einem Wettrennen zwischen Impfungen und dem Auftreten neuer Virusvarianten. „Je schneller wir impfen, desto schneller können wir das natürlich eindämmen“, sagte Wieler dem WDR. Impfangebote sollten deshalb angenommen werden, bekräftigt er.

Corona in Deutschland: Nach Ausbruch in Pflegeheim - fast jeder vierte Bewohner gestorben

+++ 16.55 Uhr: Nach einem massiven Corona-Ausbruch in einem Pflegeheim in Leipzig ist fast ein Viertel der Bewohner gestorben. Wie die Stadt Leipzig am Donnerstag (18.02.2021) mitteilte, begann der Ausbruch wenige Tage, nachdem es erste Impfungen der Bewohner gegeben hatte. Es sei jedoch nicht nachvollziehbar, ob sich die Menschen vor oder nach dem Impftermin angesteckt haben.

Der Corona-Ausbruch habe am 18. Januar begonnen, am 14. starteten die Erstimpfungen. 70 Menschen lebten laut Angaben der Stadt Leipzig in dem Pflegeheim. 46 Bewohner und 21 Beschäftigte steckten sich mit dem Coronavirus an. 16 Bewohner starben. Das Heim sei unter Quarantäne gestellt worden, die am 10. Februar wieder aufgehoben wurde. Aktuell seien alle Bewohner negativ getestet, berichtet die dpa.

Corona in Deutschland: Neue Studie zu Medikamenten bei Corona

+++ 15.10 Uhr: Nach Angaben des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf haben Blutverdünnungsmittel eine positive Auswirkung auf Corona-Patienten. Das hätten umfangreiche Untersuchungen von Corona-Toten bestätigt. „Zwar haben unsere Obduktionen der Verstorbenen gezeigt, dass die Covid-19-Erkrankten trotz der Gabe von Blutverdünnungsmitteln noch Blutgerinnsel in den Lungenschlagadern aufweisen konnten“, sagte der Leiter des Instituts für Rechtsmedizin, Benjamin Ondruschka. Allerdings hätten sich in der statistischen Auswertung längere Überlebenszeiten seit einer Therapieumstellung gezeigt, heißt es in einem Bericht auf tagesschau.de.

Bereits im Mai vergangenen Jahres war bei den Obduktionen im Rahmen der Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf aufgefallen, dass Covid-19 zu ungewöhnlich vielen Thrombosen und Lungenembolien führt. Nachdem darauf folgend die bundesweit geltenden Behandlungsleitlinien geändert wurden, wird Ärzten empfohlen, Corona-Patienten nach individueller Risikoeinschätzung mit einem Blutverdünnungsmittel zu behandeln.

Corona in Deutschland: Ausgangssperre wegen Virus-Mutation

Erstmals greift die Landesregierung in Schleswig-Holstein in der Corona-Pandemie zu Ausgangsbeschränkungen. Diese sollen ab Samstag (20.02.2021) in Flensburg gelten. Die Stadt verzeichnet aktuell eine Inzidenz von 181,9. Laut Berichten des NDR haben Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Gesundheitsminister Heiner Garg (FPD) am Mittwochabend (17.02.2021) Maßnahmen vorgestellt, wie der Inzidenzwert in Flensburg und im Kreis Schleswig-Flensburg gesenkt werden soll. Neu in Flensburg sei demnach eine nächtliche Ausgangssperre und verschärfte Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie.

Auch die Inzidenz im niedersächsische Landkreis Vechta liegt fast bei 200 - der Landkreis hat deshalb auch hier die Corona-Regeln verschärft. Besonders betroffen sind Schulen.

Corona in Deutschland: Regelmäßige Impfungen wegen Corona-Mutanten? Das sagt der Virologe

Update vom Donnerstag, 18.02.2021, 9.52 Uhr: Der Frankfurter Virologe Martin Stürmer rechnet angesichts der verschiedenen Mutationen der Corona-Viren damit, dass sich künftig Menschen regelmäßig gegen Corona impfen lassen sollten. Im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF erklärte der Frankfurter Virologe, dass es sich um ein ähnliches Impf-Schema handeln wird, wie es von der klassischen Virus-Grippe bekannt ist.

Mit Blick auf die sich ausbreitenden Corona-Varianten geht Stürmer davon aus, dass Mehrfach-Impfstoffe verabreicht werden. Während bei der britischen Variante die Impfstoffe noch „sehr gut funktionieren“, sieht Stürmer die südafrikanische und brasilianische Variante des Coronavirus kritisch: „Der Impfstoff funktioniert hier auch noch relativ gut, aber das Immunsystem hingegen nicht so gut“. So könne es sein, dass sich die Corona-Varianten weiterentwickeln und es in Deutschland wieder eine ungeschützte Population gibt, dann müsse wieder neu geimpft werden.

Corona in Deutschland: Die OB von Köln plädiert für eine No-Covid-Strategie.

+++ 21.06 Uhr: Das derzeitige Ziel des Corona-Lockdowns? Die Senkung der 7-Tage-Inzidenzen in Deutschlands Bundesländern, Landkreisen und Städten. In der Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch (10.02.2021) wurde ein Inzidenzwert von 35 festgelegt - wird dieser mehrere Tage unterboten, können Lockerungen folgen.

Der Oberbürgermeisterin von Köln, Henriette Reker, geht das nicht weit genug. Die Anhängerin der No-Covid-Strategie will „daran arbeiten, die Inzidenz Richtung 10 zu drücken und sie dann - das ist das Wichtigste - dort zu halten.“ Dies erklärte die parteilose Politikerin am Mittwoch (17.02.2021).

Bei der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen (NRW) wird diese Einstellung eher kritisch betrachtet. Möglichst alle Beteiligten müssten an einem Strang ziehen, um den Coronavirus zu bekämpfen. Man solle bei „bei klaren Orientierungsgrößen“ bleiben. Ständig neue und noch tiefere Inzidenzwerte - und die Diskussionen darüber - würden die Akzeptanz schwächen. „Gerade jetzt ist Verlässlichkeit wichtig“, erklärte ein Sprecher der Staatskanzlei Düsseldorf gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger.

Corona in Deutschland: EU will weitere Impfdosen von Moderna bestellen

+++ 17.15 Uhr: Die EU möchte bis zu 300 Millionen weitere Impfdosen des US-Herstellers Moderna bestellen. Dies teilte Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Mittwoch (17.02.2021) in Brüssel mit. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, sollen noch dieses Jahr 150 Millionen Dosen geliefert werden. Eine Option auf weitere 150 Millionen Dosen soll zudem für 2022 bestehen.

Mit der Nachbestellung des Corona-Impfstoffs, welcher unter anderem in der EU produziert wird, wächst die Chance, auf eine schrittweise Entspannung der Corona-Lage. Doch auch Moderna hatte in der Vergangenheit mit Lieferengpässen zu kämpfen; geliefert werden sollen die für das erste Quartal angepeilten 10 Millionen Dosen aber dennoch bis Ende März.

Corona in Deutschland: 1000 Menschen in Quarantäne nach Ausbruch in Niedersachsen

Auch zu dem Corona-Ausbruch in einer Eisfabrik in Niedersachsen gibt es Neuigkeiten. Wie es seitens der Stadt Osnabrück heißt, herrscht nun für rund 1000 Menschen Quarantäne-Pflicht. Auch wurden die zuvor negativ getesteten Mitarbeiter erneut auf das Coronavirus getestet. Bislang sei in insgesamt drei Fällen die britische Mutation B.1.1.7 nachgewiesen worden.

Corona in Deutschland: Britische Mutante breiten sich stark aus

+++ 12.50 Uhr: „Wir müssen damit rechnen, dass die Variante bald auch bei uns die Dominierende werden könnte“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit Blick auf die Ausbreitung der britischen Corona-Variante. Innerhalb von zwei Wochen stieg der Anteil der britischen Mutante in Deutschland von knapp 6 auf mehr als 22 Prozent. Das ergeben neue Daten des Robert Koch-Instituts (RKI).

Der Anteil der britischen Variante verdoppele sich jede Woche. Die zunächst in Südafrika aufgetretene Variante des Coronavirus habe in Deutschland einen Anteil von 1,5 Prozent, teilte Spahn mit. Das RKI hat 23.000 positive Testergebnisse in einer repräsentativen Stichprobe und weitere Daten ausgewertet.

Dass die Infektionszahlen in Deutschland derzeit trotzdem sinken, zeige laut Spahn, dass die Corona-Maßnahmen wirken. Am Freitag (19.02.2021) wollen Spahn und RKI-Chef Lothar Wieler weitere Einschätzungen abgeben. Die britische Virusvariante gilt nach Schätzungen als um mindestens 35 Prozent ansteckender als die herkömmliche Corona-Variante. 

Virologe Drosten hält AstraZeneca-Impfstoff trotz Kritik für wichtig

Update vom Mittwoch, 17.02.2021, 9.00 Uhr: Virologe Christian Drosten hält den derzeit viel diskutierten Corona-Impfstoff von AstraZeneca unverändert für ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die Pandemie. Es gebe keinen Grund, in Deutschland nicht mit dem Mittel des britisch-schwedischen Herstellers zu arbeiten, sagte der Charité-Virologe am Dienstag (16.02.2021).

Wenn er sich die öffentliche Diskussion um diesen Impfstoff anschaue, habe er den Eindruck, dass vieles falsch verstanden worden sei. „Wir müssen alles dransetzen, jetzt so schnell wie möglich in der Breite zu impfen“, bilanzierte der Virologe im NDR-Podcast „Coronavirus-Update“ .

Corona in Deutschland: Virologe für Verwendung von AstraZeneca-Impfstoff

„Die Impfstoffe, die wir haben, die sind extrem gut gegenüber dem, was man erwarten konnte. Es gibt immer irgendwo ein Haar in der Suppe und manche schauen da mit dem Vergrößerungsglas drauf.“ Das solle man nicht tun. Wichtig sei, dass die Impfstoffe das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs minimierten.

Drosten hob zudem die einfacheren Lagerbedingungen - minus 70 Grad seien nicht nötig - beim AstraZeneca-Impfstoff im Vergleich zu den Biontech/Pfizer- und Moderna-Produkten hervor. „Damit kann man den Durchbruch für den Pandemieschutz der Bevölkerung erzielen.“

Corona in Deutschland: AstraZeneca-Impfung in Niedersachsen gestoppt

+++ 20.13 Uhr: Erneut macht der AstraZeneca-Impfstoff Schlagzeilen. In Niedersachsen sollen zwei Kliniken die Vergabe des Corona-Impfstoffs gestoppt haben, nachdem Mitarbeiter über Nebenwirkungen geklagt hatten.

Von den Vorfällen sind das Herzogin-Elisabeth-Hospital in Braunschweig und das Klinikum Emden betroffen. In dem Krankenhaus in Braunschweig konnten 37 von 88 am Donnerstag (11.02.2021) geimpfte Mitarbeiter ihren Dienst nicht antreten. Um Mitarbeiter und Betrieb nicht zu gefährden, würden weitere Impfungen nun ausgesetzt, erklärte eine Sprecherin gegenüber der Braunschweiger Zeitung.

Auch im Krankenhaus in Emden wurde zwischenzeitlich nicht mit AstraZeneca geimpft - hier hatten sich ebenfalls Klinik-Mitarbeiter nach der Corona-Impfung krankgemeldet. Der Landkreis Leer gab jedoch wieder grünes Licht, nachdem die Lage mit dem Land Niedersachsen abgesprochen worden war. Das für Impfungen zuständige Paul-Ehrlich-Institut sei über die Vorfälle informiert. Eine Instituts-Sprecherin erklärte, man könne die Fälle noch nicht einschätzen.

Corona in Deutschland: Ausbruch in Niedersachsen

+++ 17.05 Uhr: Nachdem es in Osnabrück (Niedersachsen) zu einem Corona-Ausbruch in einer Eisfabrik gekommen war, wurde die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Mitarbeiter nun aktualisiert: Von insgesamt rund 600 Beschäftigten (zunächst war von 850 die Rede) seien 210 positiv getestet worden, teilte ein Sprecher der Stadt mit.

Darüber hinaus haben sich mindestens zwei Menschen mit der britischen Mutante B.1.1.7 infiziert. Wie es zu dem Ausbruch kam, steht bislang noch nicht fest.

Corona in Deutschland: Altmaier spricht von möglichen Öffnungen

+++ 15.36 Uhr: Zu den nächsten Beratungen von Bund Ländern am 3. März soll eine Öffnungsstrategie erarbeitet werden, so Wirtschaftsminister Peter Altmaier nach dem heutigen „Wirtschaftsgipfel“, wie auch fr.de* berichtet. Laut dem CDU-Politiker sei von Verbänden „nachvollziehbar“ beklagt worden, dass Ungewissheit mit das Schwierigste an der Corona-Krise sei.

Der Lockdown mit der Schließung der Gastronomie und vielen Einzelhandelsgeschäften war zuletzt noch einmal bis zum 07.03.2021 verlängert worden. Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am 03.03.2021 beraten, wie es weitergehen soll. Altmaier kündigte für viele Bereiche bereits eine „Öffnungsperspektive an“. Zudem sollen Soloselbstständige jetzt einen einmaligen Zuschuss von bis zu 7500 Euro erhalten, das Antragsportal dafür sei am Dienstag (16.02.2021) freigeschaltet worden. Darüber hinaus soll ein „Härtefallfond“ für Unternehmen eingerichtet werden, die bislang leer ausgingen.

Corona in Deutschland: Einreisebeschränkungen werden verlängert

Wie die Tagesschau vermeldet, verlängert die Bundesregierung die strengen Einreiseregeln für Menschen aus „Virusvariantengebieten“ nach Deutschland vorerst bis zum 03.03.2021. Nachdem zunächst unter anderem Großbritannien, Brasilien, Portugal und Südafrika als Risikogebiete eingestuft wurden, kamen am vergangenen Sonntag (14.02.2021) auch Tschechien und Teile des österreichischen Bundeslandes Tirol hinzu.

Ein möglicher Osterurlaub sei trotz der Corona-Pandemie laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) „durchaus vorstellbar“. Auf einer Pressekonferenz des Tourismunsverbands Franken hieß es, dass Ziel müsse sein, „dass an Ostern Gaststätten und Hotels wieder geöffnet sind“. Bund und Länder hätten sich darauf verständigt, bei den nächsten Öffnungsschritten auch die Gastronomie und die Hotels zu berücksichtigen.

Corona in Deutschland: Spahn kündigt Schnelltests an

+++ 11.57 Uhr: Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter verkündet, sollen ab dem 01.03.2021 alle Bürger kostenlos von geschultem Personal mit Schnelltests getestet werden können. Die Corona-Schnelltests seien laut Spahn „mittlerweile ausreichend am Markt verfügbar“. Angeboten werden sollen die Tests, je nach Kommune, in den Testzentren oder Apotheken.

Auch Selbsttests sollen schon bald für alle Bürger in Deutschland zugänglich sein. Dazu stehe das Bundesgesundheitsministerium derzeit in Verhandlung mit verschiedenen Herstellern, so Spahn.

Corona in Deutschland: Großeinsatz der Polizei in Hamm aufgrund von Variante B.1.1.7

Indes hat der Nachweis der britischen Corona-Mutanten in Hamm zu einem Großeinsatz der Polizei geführt. Wie eine Polizeisprecherin am Dienstagmorgen (16.02.2021) sagte, sei eine Hundertschaft seit Montagabend (15.02.2021) im Einsatz. Nach Angaben der Stadt war ein Bauarbeiter auf Montage positiv auf die britische Sars-Cov-2-Variante B.1.1.7 getestet worden. Diese gilt als noch ansteckender als die ursprüngliche Coronavirus-Variante.

Vier Wohnhäuser seien daraufhin unter Quarantäne gestellt worden, die Bewohner werden derzeit getestet. Außerdem sollen die Beamten unter anderem die Einhaltung der Quarantäne bewachen. Zunächst hatte darüber die Bild-Zeitung berichtet.

Corona in Deutschland: 196 Infizierte in niedersächsischer Eisfabrik

In Niedersachsen gab es zudem wohl mehrere Infektionsfälle mit der britischen Corona-Variante. 196 Mitarbeiter sollen sich aufgrund eines Ausbruchs in einer Eisfabrik im niedersächsischen Osnabrück mit dem Coronavirus infiziert haben - wohl auch mit der britischen Mutante. Dies bestätigte ein Sprecher der Stadt am Dienstagmorgen (16.02.2021) der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Das Gesundheitsamt sei aktuell dabei, die Mitarbeiter des Werks zu testen. Die betroffene Fabrik gehört zu Froneri, einem der größten Speiseeis-Produzenten weltweit mit Hauptsitz in Großbritannien. Bei dem Standort in Osnabrück handelt es sich laut Froneri um eines der größten Eisfabriken in Europa.

Corona in Deutschland: Lockdown bis zum 7. März verlängert

Am Mittwoch, dem 10.02.2021 fand die letzte Bund-Länder-Konferenz statt. Hier wurde beschlossen, dass die aktuellen Corona-Maßnahmen bis zum 07.03.2021 weitergeführt werden.

Davon ausgeschlossen, sollen sowohl der Kita-Betrieb, als auch der Schulbetrieb sein. Diese sollen im ermessen des jeweiligen Bundeslandes wieder eröffnet werden können, so der Beschluss der Konferenz. Für Friseur-Betriebe soll ebenfalls eine Ausnahme-Regelung gelten. Demnach dürfen diese ab dem 01.03.2021 unter Einhaltung strenger Hygiene-Regeln, wieder öffnen. (Nail Akkoyun, Sarah Neumeyer, Helena Gries und Alina Schröder). *fr.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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